- Flesh and the Devil
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Filmdaten Deutscher Titel: Es war Originaltitel: Flesh and the Devil Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1927 Länge: 95 Minuten Originalsprache: Englisch Stab Regie: Clarence Brown Drehbuch: Benjamin Glazer nach dem Roman Es war von Hermann Sundermann Produktion: Irving Thalberg für MGM Musik: Carl Davis Kamera: William H. Daniels Schnitt: Lloyd Nosler Besetzung - Greta Garbo: Felicitas
- John Gilbert: Leo von Sellinthin
- Lars Hanson: Ulrich von Kletzingk
- Barbara Kent: Hertha von Eltz
Es war (Flesh and the Devil) ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Clarence Brown. Der Film war die erste gemeinsame Arbeit von Greta Garbo und John Gilbert und wurde am 9. Januar 1927 in den USA uraufgeführt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Leo und Ulrich sind Freunde von Kindheit an und dienen derzeit beim selben Garderegiment. Leo ist ein Draufgänger und Frauenheld, dessen Eskapaden immer wieder von Ulrich gedeckt werden. Eines Tages lernt er Felicitas, eine verführerische Dame der besseren Gesellschaft kennen und verliebt sich in sie. Felicitas hatte Leo verschwiegen, dass sie verheiratet ist, bis sie vom Ehemann bei einer ihrer Zusammenkünfte überrascht werden. Leo tötet den Ehemann im Duell und muss eine Zeitlang ins Exil. In der Zwischenzeit beginnt Felicitas eine Beziehung mit Ulrich und heiratet ihn. Das hindert sie nicht daran, nach Leos Rückkehr die Beziehung mit ihm heimlich wieder aufzunehmen. Leo fordert von Felicitas eine Entscheidung und sie vereinbaren, zu fliehen. Felicitas bringt es aber nicht über sich, dass luxuriöse Leben, das Ulrich ihr bietet aufzugeben und gibt ihr Vorhaben im letzten Moment wieder auf. Als Ulrich hinzukommt, macht Felicitas ihm vor, Leo habe sie zur Flucht zwingen wollen. Auf einer Insel, wo Leo und Ulrich als Kinder zusammen spielten, wollen sie sich duellieren. Felicitas erkennt ihr ruchloses Verhalten und versucht über den vereisten See zu ihnen zu gelangen. um Ulrich die Wahrheit zu sagen, bricht aber im Eis ein und ertrinkt. In diesem Augenblick erinnern sich Leo und Ulrich daran, dass sie als Kinder ewige Freundschaft geschlossen hatten und versöhnen sich.
Hintergrund
Die Dreharbeiten zu Es war bedeuteten einen Wendepunkt in der Karriere von Greta Garbo. Nach zwei relativ erfolgreichen Auftritten als Vamp beschloss das Studio, die Schauspielerin neben dem damals größten männlichen Star, John Gilbert, einzusetzen. Die Geschichte selber war schon damals altmodisch und das Drehbuch schaffte es nicht, die antiquierte Moral der Vorlage zu entstauben.
Viel wichtiger für den Erfolg war die Chemie zwischen den Hauptdarstellern, die sich während der Dreharbeiten ineinander verliebten. Dem Regisseur Clarence Brown und Kameramann William H. Daniels war es zu verdanken, dass diese sexuelle Spannung auf der Leinwand eingefangen und umgesetzt wurde. Es war Browns erste Film für MGM und er erkannte sofort die Einzigartigkeit von Garbos Leinwandpräsenz.
In Kevin Brownlows Buch Pioniere des Films, S. 185 ff, äußerte er sich zu den Dreharbeiten wie folgt:
- Da war etwas in Garbos Augen, das man nicht sehen konnte, außer man drehte sie in Großaufnahmen. Man konnte die Gedanken sehen. Wenn sie die eine Person eifersüchtig ansehen sollte und eine andere verliebt, brauchte sie ihren Ausdruck nicht verändern. Man konnte es in ihren Augen sehen, während sie von einem zum anderen blickte. Und niemand sonst hat das jemals auf der Leinwand geschafft.
Bekannt sind heute vor allem drei Szenen. Wenn Felicitas und Leo sich zu Beginn der Handlung gegen Abend heimlich im Garten treffen, zündet Leo eine Zigarette an und das Streichholz scheint das Gesicht von Garbo in eine überirdisches Licht zu tauchen. Tatsächlich hatte Gilbert während der Aufnahme eine kleine Glühbirne in der Hand versteckt, die den Effekt schuf.
Im weiteren Verlauf der Handlung fordert Felicitas Mann Leo zum Duell, nachdem er die beiden inflagranti ertappt hat. Beide Männer stehen Rücken an Rücken und gehen dann aus dem Bild. Eine Überblendung folgt und über Garbos Schultern hinweg sehen die Zuschauer, wie sie einem Hutgeschäft einen schwarzen Hut ausprobiert. In ihrer Hand ist ein Taschentuch mit schwarzem Rand. Sie hat ein leichtes Lächeln auf den Lippen und so wird der Ausgang des Duells enthüllt.
Später im Verlauf der Geschichte nehmen Felicitas und Leo das Abendmahl. Nachdem Leo aus dem Kelch getrunken hat, dreht Felicitas, die unmittelbar danach an die Reihe kommt, den Rand zurück, so dass ihre Lippen die Stelle berühren, von der vorher Leo getrunken hat.
Es war führte als eine der ersten Produktionen eine horizontal gespielte Liebesszene ein, was später zum Standardrepertoire für romantische Filme aller Art werden sollte, damals jedoch ein absolutes Novum darstellte.
Unmittelbar nach Beendigung der Dreharbeiten streikte Greta Garbo sieben Monate, um mehr Geld und bessere Rollen zu bekommen. Sie lebte in der Zeit bei Gilbert und engagierte ebenfalls seinen Agenten Harry Edington, der entscheidend dazu beitrug, aus Garbo den mysteriösen Star zu erschaffen.
Kinoauswertung
Die Produktionskosten lagen mit $ 373.000 kaum über dem Durchschnitt für eine MGM-Produktion. Die Einspielergebnisse von $ 603.000 in den USA und $ 658.000 weltweit bedeuteten ein kumuliertes Gesamtergebnis von $ 1.261.00, was für einen Stummfilm eine überdurchschnittlich hohe Summe darstellte. Er erwirtschaftete damit einen Profit von $ 466.000. Damit hatte das Studio die Chancen, ein profitables Leinwandpaar aus Garbo - Gilbert zu entwickeln wie es bereits Ronald Colman und Vilma Banky waren.
Kritik
Lexikon des Internationalen Films
- Kein überragendes Werk der Filmgeschichte, aber ein vielsagender Einblick in die frühe Produktion Hollywoods und dessen Darstellung von Erotik, die durch einen visuell berauschenden Stil eindrucksvoll zur Geltung kommt.
Weblinks
- Es war in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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