Fliessbild

Fliessbild
Fließbild des Wasser-Dampfkreislaufes eines Dampfkraftwerkes
Verfahrensfließbild einer Flüssig-Flüssig-Extraktion

Das Fließbild ist ein Hilfsmittel in Form einer technischen Zeichnung innerhalb der Verfahrenstechnik. Es stellt in schematisierter Form die einzelnen Verfahrensabschnitte dar. Geregelt ist die Darstellung nach EN ISO 10628 bzw. DIN EN ISO 10628. Innerhalb dieser Norm unterscheidet man je nach Grad der Abstraktion folgende Fließbildtypen:

Inhaltsverzeichnis

Das Grundfließbild

Das Grundfließbild ist die Darstellung eines Verfahrens oder einer verfahrenstechnischen Anlage in einfacher Form. Die Darstellung erfolgt mit Hilfe von Rechtecken (Bedeutung: z.B. Verfahrensabschnitte, Grundoperationen, Verfahrenstechnische Anlagen, Anlagenteile), deshalb auch Blockfließbild genannt, die durch Linien oder Pfeile (Bedeutung: Fließlinie für z.B. Stoffe, Energie, Energieträger) verbunden werden. −−−

Das Verfahrensfließbild

Das Verfahrensfließbild (engl. PFD, Process Flow Diagram) ist die Darstellung eines Verfahrens mit Hilfe von graphischen Symbolen, die durch Linien verbunden sind. Die graphischen Symbole bedeuten Anlagenteile (Ausrüstungen und Maschinen), die Linien Fließlinien für Stoffe und Energien bzw. Energieträger. Das Produktionsverfahren wird spezieller beschrieben, Apparate werden aufgezählt, mit Kürzeln spezifiziert und quantitative Angaben bereitgestellt. Betriebsdaten wie Stoff- und Energieströme können vermerkt werden. Das Verfahrensfließbild ist die wichtigste Planungsunterlage für den Anlagenbetrieb, Ausbau und die Kommunikation unter den Fachabteilungen, da die physikalische und chemische Funktion einer Anlage dokumentiert ist.

Rohrleitungs- und Instrumentenfließbild

Hier hat der Detailierungsgrad weiter zugenommen. Das RI-Fließbild (engl. P&ID, piping and instrument diagram) zeigt die Verknüpfung der Leitungen, die Flussrichtungen und sämtliche Einbauten einer Rohrleitung. Zusätzlich können Verbindungsarten wie Flansch- oder Schweißverbindung dargestellt sein und die Rohrleitungen sind bezeichnet. Die Bezeichnung lässt die Nennweite, das Medium (Fluid), die zu verwendende Rohrklasse und zuzuweisende Isolierung erkennen. Das RI-Fließbild soll nach Möglichkeit den geometrischen Verlauf der Rohrleitung korrekt wiedergeben, Angaben für stetig fallende / steigende Leitungen und Leitungen mit Gefälle müssen für die Rohrleitungskonstruktion eingetragen sein. Die Höhen- und Größenverhältnisse der Apparate sollten erkennbar sein. Die Darstellung der Rohrleitungssymbole ist durch DIN 2429 / EN ISO 10628 geregelt. Alle in die Rohrleitungen einzubauenden Messstellen sind eingezeichnet und bezeichnet. Außerdem werden sämtliche Wirklinien von Steuer- und Regelungsorganen nach DIN 19227 dargestellt. Der Übergang einer dargestellten Rohrleitung in ein anderes RI-Fließbild wird wie beim Grundfließbild durch ein beschriftetes Kästchen, meistens in Pfeilform, gekennzeichnet.

Im RI-Fließbild werden i. d. R. keine Prozessparameter mehr gezeigt, die chemische und physikalische Arbeitsweise einer Chemieanlage bleibt also verborgen. Das RI ist das maßgebliche Grunddokument für die Rohrleitungs- und Instrumentenplanung.

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