Flower Label Programms

Das Flowerlabel ist ein so genanntes Öko- und Soziallabel für Schnittblumen. Mit Öko- und Soziallabeln zeichnen nichtstaatliche Initiativen solche Betriebe aus, die bei ihrer Produktion bestimmte Mindeststandards im Umweltschutz und bei den Arbeitsbedingungen einhalten und bereit sind, die Einhaltung dieser Standards unabhängig kontrollieren zu lassen.

Hintergrund

Im Zuge der Globalisierung kommen heute viele Blumen per Luftfracht von Farmen in Asien, Afrika und Südamerika. Nach Medienberichten klagen Beschäftigte auf vielen Blumenfarmen über schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen. Auch über Vergiftungen von Beschäftigten und Nachbarschaft solcher Farmen durch chemische Pflanzenschutzmittel sowie Kinderarbeit auf einzelnen Blumenfarmen wurde wiederholt berichtet. Da Blumen keine Markenware sind und im Laden keine Herkunftsbezeichnung angegeben werden muss, können Verbraucher kaum einschätzen, woher die Blumen stammen und wie sie produziert werden. Diese Anonymität der Ware will das Flowerlabel dadurch durchbrechen, dass sozial und umweltgerecht produzierte Blumen durch eine Positivkennzeichnung mit dem Warenzeichen für den Verbraucher erkennbar werden. Die Blumen aus deren Produktion werden über angeschlossene deutsche und österreichische Blumenhändler unter dem Flowerlabel verkauft. Die Kunden sollen über den bewussten Kauf zertifizierter Blumen dazu beitragen, dass solche Blumenfarmen Marktvorteile erhalten, die die Mindeststandards einhalten.

Zustandekommen und Trägerorganisationen

Als sich kritische Medienberichte über die Praktiken auf Blumenfarmen häuften, wurde 1998 das Flower Label Program (FLP) durch die Menschenrechtsorganisation FIAN (FoodFirst Informations- & Aktions-Netzwerk), die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt, das Kinderhilfswerk terre des hommes sowie die Interessenverbände des Blumenhandels - den Blumengroß- und Importhandelsverband (BGI) und den Fachverband Deutscher Floristen (FDF) - gegründet.

Kriterien für die Zertifizierung

Zertifiziert werden vom FLP nur solche Blumenfarmen, die die folgenden Mindeststandards einhalten und sich durch unabhängige Zertifizierer dabei kontrollieren lassen:

• Gewerkschaftsfreiheit,
• Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit,
• Festverträge und überdurchschnittliche Sozialleistungen,
• Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit,
• Verantwortlicher Umgang mit natürlichen Ressourcen,
• Verbot hochgiftiger Pflanzenschutzmittel.

Weblinks

• www.fairflowers.de - Webpräsenz des FLP