Foerstermedia

Foerstermedia
Foerster Media
Unternehmensform
Gründung 1977
Unternehmenssitz Offenbach am Main, Deutschland
Branche Buchverlag, Zeitschriftenverlag, Pornoindustrie
Website

Foerster Media

Foerster Media ist ein für schwule Männer produzierender Buchverlag, Zeitschriftenverlag und Videoproduzent aus Offenbach. Inhalt und Gegenstand der Produktionen aller Bereiche von Foerster Media ist schwule Erotik für Männer.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Foerster Media, vormals Foerster-Verlag, wurde 1977 von Kurt J. Foerster (* 1952) in Frankfurt am Main als Buchverlag gegründet. Firmensitz ist heute Offenbach. Aus dem reinen Buchverlag entwickelte sich zu Beginn der 1980er-Jahre der erste schwule Buch- und Zeitschriftenverlag Deutschlands, der Mitte der 1990er Jahre um die Sparten Gay-Video und Gay-DVD erweitert wurde[1].

Magazine

Wichtigster Zeitschriftentitel ist der seit 1977 für den schwulen Markt produzierte ADAM. Neben Du & Ich aus dem Jackwerth Verlag ist der ADAM der älteste schwule Titel auf dem deutschen Zeitschriftenmarkt. Zielgruppe sind Schwule, „denen man nicht Monat für Monat Homosexualität erklären muss“.[2] Bis Mitte der 1990er-Jahre produzierte Foerster Media die inzwischen eingestellten Zeitschriften Titel „Adonis“ und „Don“, die später als „Don & Adonis-Magazin“ vereinigt wurden. Daneben erscheint eine Reihe von pornographischen Zeitschriften („Homoh“ und andere).[3]

Bücher

Von Foerster Media wurden bisher etwa 50 Bücher von homoerotischen Inhalt publiziert. Zu den ersten Büchern gehörten „Der heimliche Sexus“ – homosexuelle Belletristik in Deutschland 1920–1970 (1979), „Der unterdrückte Sexus“ – historische Texte zur Homosexualität (1977) und „Sexualforschung und –Aufklärung in der Weimarer Republik“ (1985)[4]. Später gab Kurt J. Foerster wissenschaftliche Bücher zum Thema Pädophilie heraus. Herausragende Autoren waren hier Frits Bernard [5][6] sowie Joachim S. Hohmann.[7][8][9]

Mitte der 1980er- bis Mitte der 1990er-Jahre waren diese Bücher frei verkäuflich, wurden aber ab Ende der 1990er-Jahre indiziert. Aufsehen erregte dank Bild-Schlagzeilen das Buch „Leben, Lieben, Legenden“ (1989)[10] von Hermann J. Huber, in dem erstmals im deutschsprachigen Raum prominente Homosexuelle porträtiert wurden. Auslöser des Skandals war die Auflistung von Schlagersänger Rex Gildo. Die Buchreihe „Gay Video Guide“ (ab 1999) ist eine der wichtigen Publikationen und Pionier zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum.[11]

Video, DVD

Foerster Media gehörte zu den ersten deutschen Produzenten, die pornografische Schwulenfilme nicht nur aus Amerika, Skandinavien und den Niederlanden importierten, sondern selbst produzierten und vertrieben. Gleichzeitig wurden heute erfolgreiche internationale Produktionen wie die US-Labels „Titan Media“ und „Raging Stallion“ unterstützt.[12]

Studien

  • 1. ADAM Studie („Was Schwule wirklich wollen“, Oktober 2007) Das Gay-Magazin ADAM untersuchte auf dem Kontaktportal homo.net Einstellungen zu Partnerschaft und Sex in unterschiedlichen Altersgruppen bei Schwulen. Dabei zeigte sich, dass die Beziehungsorientierung bei der Online Partnersuche mit zunehmendem Alter geringer wurde.[13]
  • 2. ADAM Studie („Adam sucht Adonis - oder Herkules?“, Januar 2008) Das Magazin untersuchte die Partnerpräferenz schwuler Kontaktportals-Teilnehmer auf homo.net in Abhängigkeit von Ihrem eigenen Körperbild. Ergebnis ist, dass fast alle Schwule den eigenen Körpertypus bevorzugen. [14]
  • 3. ADAM Studie (Traummann gesucht: Der gewöhnliche Homosexuelle, ADAM Nr. 246 Foerster Media März 2008) Untersucht wurden hier die Livestylegruppen unter den homo.net Kontakforumsteilnehmern durch sozialwissenschaftliche Auswertung der genannten Freizeitinteressen.[15]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ADAM Nr. 243, "30 Jahre Foerster Media", Offenbach, Foerster Media, Juli/August 2007
  2. ADAM Nr. 243, "30 Jahre Foerster Media", Offenbach, Foerster Media, Juli/August 2007
  3. ADAM Nr. 243, "30 Jahre Foerster Media", Offenbach, Foerster Media, Juli/August 2007
  4. Hohmann, Joachim S: Sittengeschichte - Sexualforschung und -aufklärung in der Weimarer Republik
  5. Bernard, Frits: "Verfolgte Minderheit", Frankfurt/Main, Förster Verlag 1980
  6. Bernard, Frits: "Pädophilie ohne Grenzen", Frankfurt/Main, Förster Verlag 1997
  7. Hohmann, Joachim S: Homosexualität und Subkultur 1984. Frankfurt/Main Foerster, 1984.
  8. Hohmann, Joachim S: Im Pfauengarten. Gedichte. Frankfurt/Main, Foerster, 1980
  9. Hohmann, Joachim S: Männerfreundschaften. Die schönsten homosexuellen Liebesgeschichten der vergangenen siebzig Jahre. Frankfurt/Main, Foerster-Verlag, 1979
  10. Huber, Hermann J: Leben, Laster, Leidenschaft. Weitere 60 schillernde Kultstars der Schwulen. Frankfurt, Foerster-Verlag, 1992
  11. Huber, Hermann J. Gay Video Guide, Band 1 und 2, Foerster Media, Offenbach/Main 1999 und 2001.
  12. ADAM Nr. 243, "30 Jahre Foerster Media", Foerster Media, Juli/August 2007
  13. ADAM, Was Schwule wirklich wollen, Oktober 2007, PDF -download
  14. ADAM, Adam sucht Adonis - oder Herkules?, Januar 2008, PDF-download
  15. ADAM Nr. 246, Traummann gesucht: Der gewöhnliche Homosexuelle, Foerster Media März/April 2008, PDF-download

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