- Fohlenelf
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Borussia Mönchengladbach Voller Name Borussia Verein für
Leibesübungen 1900 e. V.Ort Mönchengladbach Gegründet 1. August 1900 Vereinsfarben Schwarz, Weiß, Grün Stadion Stadion im Borussia-Park Plätze 54.067 Präsident Rolf Königs Vorstand Siegfried Söllner,
Rainer Bonhof,
Stephan A.C. SchippersTrainer Hans Meyer Homepage www.borussia.de Liga Fußball-Bundesliga 2007/08 1. Platz (2. Bundesliga) Borussia Mönchengladbach (vollständiger Name: Borussia Verein für Leibesübungen 1900 e. V.) ist ein in Mönchengladbach am Niederrhein beheimateter Sportverein und einer der erfolgreichsten Clubs in der deutschen Fußball-Bundesliga. Der Verein dominierte in den 1970er Jahren mit einer jungen Mannschaft, die attraktiven und offensiven Fußball spielte, die Bundesliga und errang insgesamt fünf Meistertitel, drei DFB-Pokalsiege und zwei UEFA-Pokalsiege.[1]
Der Fußballverein mit den Clubfarben Schwarz, Weiß und Grün hat etwa 40.000 Mitglieder (Stand: September 2008)[2] und ist der sechstgrößte Verein in Deutschland. Die Herrenfußball-Abteilung unterteilt sich in einen Profi- und Amateurkader und mehrere Jugendmannschaften. Die Profifußball-Abteilung ist nicht direkt im Verein angesiedelt, sondern wird von einer Kapitalgesellschaft namens Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH betrieben, um das Haftungsrisiko des Vereins zu minimieren und steuerliche Vorteile auszunutzen. Alleiniger Gesellschafter ist der Verein, Geschäftsführer sind Rolf Königs und Siegfried Söllner.
Im Verein gibt es neben der Herrenfußball-Abteilung eine Frauenfußballmannschaft sowie eine Handball- und eine Tischtennisriege.
Geschichte
Gründerjahre und frühe Vereinsgeschichte bis 1945
Als erste Keimzelle des Vereins Borussia Mönchengladbach gilt eine Gruppe von Spielern, die am 17. November 1899 nach dem Austritt aus dem Sportverein Germania eine Spielgemeinschaft mit dem Namen FC Borussia gründeten. Diese Spielgemeinschaft trat zu Beginn des Jahres 1900 in die Marianische Jünglings-Congregation ein, einem Verein der katholischen Kirche im Mönchengladbacher Stadtteil Eicken, der bereits über einen Fußballplatz verfügte. Das offizielle Gründungsdatum des Vereins ist der 1. August 1900 unter dem Namen Fußballklub Borussia 1900 M.-Gladbach. Im Jahre 1903 trat der Verein aus der Congregation aus und trat dem Rheinisch-Westfälischen Spielverband bei. Seit dem 23. März 1910 ist er unter Nummer 30 im Vereinsregister des Amtsgerichts Mönchengladbach eingetragen.
In der Spielzeit 1911/12 gewann Borussia in der A-Klasse (Rheinischer Südkreis, Gruppe Nord) die Meisterschaft und stieg damit in die Verbandsliga auf, wo bereits die Lokalkonkurrenz FC Müchen-Gladbach 94 spielte. Damit war die Borussia zum ersten Mal in ihrer Geschichte erstklassig. Nachdem sich der Verein in der Vorrunde zunächst gegen den VfJK Düren und den VfB Gießen durchgesetzt und in der Entscheidung der Kreismeisterschaft den Essener SpV99 mit 1:0 besiegt hatte, stand er zur Überraschung Vieler in der Endrunde der Westdeutschen Meisterschaft. Das Endspiel verlor die Mannschaft zwar gegen den Verbandsligameister Kölner BC 01, aus dem später der 1. FC Köln hervorging, doch die Bekanntheit des Vereins stieg beträchtlich an. 1914 erwarb der Verein die Sportanlage De Kull, das Gelände des späteren Bökelbergstadions. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde der Spielbetrieb ausgesetzt, und viele Vereinsmitglieder wurden einberufen. Nach dem Krieg fusionierte der Verein 1919 kurzzeitig mit dem Turnverein Germania 1889 zum VfTuR 1889 M.Gladbach. Mit der westdeutschen Meisterschaft 1920 erlebte der fusionierte Verein einen ersten großen Erfolg. Wieder standen Borussia und der Kölner BC im Endspiel, diesmal siegte Borussia in der Verlängerung mit 3:1.[3]
Durch den Sieg in der Westdeutschen Meisterschaft nahm VfTuR an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft 1920 teil. Nach einer 0:7-Niederlage gegen die SpVgg Fürth im Viertelfinale schied die Mannschaft aus. Mit einem 1:0-Sieg über den amtierenden Westdeutschen Meister SVg Köln-Sülz 07 feierte Borussia als nächsten sportlichen Erfolg die Rheinbezirksmeisterschaft 1929. In der Westdeutschen Meisterschaft unterlag die Mannschaft dem FC Schalke 04 um den damaligen Star Ernst Kuzorra. Im Folgejahr schloss der Westdeutsche Spielverband den Verein wegen finanzieller Zuwendungen an die Spieler vom Spielbetrieb aus.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde der Verein zu einer Fusion mit dem Sport-Club 1894 e. V., dem späteren 1. FC Mönchengladbach gezwungen. Die neuen Machthaber stuften den zwangsfusionierten Club in die neu geschaffene Gauliga Niederrhein ein. Der Verein engagierte in diesem Jahr die ersten Trainer. Die Fusionierung wurde im nächsten Jahr rückgängig gemacht und Borussia stieg nach drei Spielzeiten – 1933/34 bis 1935/36 – in die Bezirksliga ab. Der Borussen-Abwehrspieler Heinz Ditgens wurde trotz des Abstieges bei den Olympischen Spielen in Berlin zweimal in der Deutschen Fußballnationalmannschaft eingesetzt und avancierte damit zum ersten Nationalspieler von Borussia Mönchengladbach. Borussia siegte zwar in den folgenden Spielzeiten 1939 und 1940 in der Bezirksliga, scheiterte aber jeweils in den Aufstiegsrunden. Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde der Spielbetrieb immer schwieriger und 1944/45 eingestellt.
Nachkriegszeit bis 1959
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Aufstieg von Borussia Mönchengladbach. Der Verein richtete mit Hilfe britischer Truppen das zwischenzeitlich zur Panzerwerkstatt umgerüstete Bökelbergstadion wieder für den Spielbetrieb her. Das erste Spiel nach dem Krieg trug die Mannschaft 1946 gegen den Rheydter Spielverein aus. Nach zwei Runden – 1947/48 und 1948/49 – in der Landesliga Niederrhein, verpflichtete der Verein mit Paul Pohl und Heinz Ditgens zwei ehemalige Spieler zur ersten Runde der 2. Liga West, 1949/50, als Trainer. Die Spieler erhielten den Status von bezahlten Vertragsspielern. Borussia stieg trotz Niederlagen im direkten Vergleich gegen den Konkurrenten und späteren Amateurmeister FV Hombruch 09 als Vizemeister der 2. Liga West in die damals höchste Spielklasse, die Oberliga West, auf. Zeitgleich gelang dies auch dem lokalen Konkurrenten Rheydter Spielverein, der in der Gruppe 1 den Oberligaaufstieg bewerkstelligte. Die erste Saison 1950/51 schloss der VfL in der 16 Vereine zählenden Oberliga auf dem eigentlich klassenerhaltenden 14. Platz ab. Nach dem damals geltenden Regelwerk erkannte der Westdeutsche Fußballverband einen am grünen Tisch errungenen Sieg gegen Borussia Dortmund aber nicht an, Gladbach stieg dadurch nach einem verlorenen Entscheidungsspiel gegen Alemannia Aachen in die 2. Liga West ab.
Bedingt durch den sportlichen Rückschritt verließen viele Spieler den Verein. Für den Neuanfang und den Wiederaufstieg in die Oberliga, der auf Anhieb – Borussia wurde 1951/52 Meister in der 2. Liga West – gelang, engagierte Borussia Fritz Pliska als spielenden Trainer. Die Oberligasaison 1952/53 verlief sportlich ähnlich der ersten. Borussia erreichte Platz 14, der diesmal zum Klassenerhalt ausreichte. Für die Folgesaison tätigte der neue Vorstand um den Unternehmer Theo Grams umfangreiche Neueinkäufe. Vor allem der Sturm war mit Heinz Janssen (12 Tore), Ewald Nienhaus (15 Tore) und Heinz Reh (15 Tore) in der Saison 1953/54 erfolgreich und die Mannschaft gelangte auf den zwölften Rang in der Abschlußtabelle. Im Jahr 1954 musste der Verein das Bökelbergstadion auf Grund von Schulden an die Stadt Mönchengladbach verkaufen und war fortan Mieter des Stadions.[4] Bis zur Saison 1955/56 blieb die Mannschaft im hinteren Mittelfeld der Oberliga.
Für die Saison 1956/57 verpflichtete Borussia Toni Turek als Torwart – er kam aber nur zu vier Einsätzen –, einem der Weltmeister von 1954. Mit Albert Brülls hatte der Verein in der Saison 1955/56 einen jungen Spielers verpflichtet, der den Verein 1960 zum Gewinn des DFB-Pokals führen sollte. Trotz dieser Spieler beendete Borussia 1957 die Saison mit 112 Gegentoren auf dem letzten Tabellenplatz und stieg erneut ab. 27 eingesetzte Spieler[5] zeugen nicht von einer klaren sportlichen Linie. Wie zuvor stieg der VfL nach nur einer Spielzeit als Zweiter der 2. Liga West wieder auf. Und wie zuvor belegte der Verein Ränge im unteren Mittelfeld der Tabelle. Der Bundestrainer Sepp Herberger nominierte Albert Brülls im Oktober 1959 in die Nationalmannschaft. Mit Friedhelm Frontzeck verpflichtete der VfL zur Saison 1959/60 den Vater des späteren Spielers Michael Frontzeck. Bei den Heimspielen verzeichnete Borussia einen neuen Rekord von 15.125 Zuschauern pro Spiel.
1960 bis 1965 – DFB-Pokal-Sieger und Aufstieg in die Bundesliga
Gruppe 1, Abschlusstabelle der
Bundesliga-Aufstiegsrunde 1964/65Platz Mannschaft Tore Punkte 1. Borussia Mönchengladbach 17:7 8:4 2. SSV Reutlingen 8:11 7:5 3. Holstein Kiel 12:9 6:6 4. Wormatia Worms 7:17 3:9 Im Jahr 1960 spielte der Verein im Mittelfeld der Oberliga West und wies bis dahin keine nennenswerten Ergebnisse in der Hauptrunde des DFB-Pokals auf. In den ersten Runden des Pokalwettbewerbs 1960 auf der Ebene des Westdeutschen Fußballverbandes erzielte Borussia Erfolge gegen den FC Geistenbeck (Amateure) und Viktoria Köln, das Halbfinale des WFV-Pokals erreichte die Mannschaft durch Losentscheid. Bedingt durch mehrere Wiederholungsspiele dauerte die Pokalrunde länger als die Saison und mehrere Spieler sowie der Trainer verließen den Verein nach dem Viertelfinale. Borussia trat zum Halbfinale unter dem neuen Trainer Bernd Oles und mit einer neu geformten Mannschaft gegen Borussia Dortmund an. Nach dem Sieg gegen Dortmund feierte Borussia schließlich im Düsseldorfer Rheinstadion gegen den 1. FC Köln den Finalsieg im WFV-Pokal. Dieser Sieg bedeutete gleichzeitig die Qualifikation für das Halbfinale des DFB-Pokals, in dem die Mannschaft den Hamburger SV mit so bekannten Spielern wie Uwe Seeler mit 2:0 besiegte. Im Finale, das wieder im Rheinstadion stattfand, schlug Borussia am 5. Oktober 1960 den Karlsruher SC mit 3:2 und gewann dadurch zum ersten Mal den DFB-Pokal (→ Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1960).
Die Folgesaison 1961/62 in der Oberliga endete wieder auf dem 13. Tabellenplatz. In der Oberligasaison 1962/63 hoffte der Verein vergeblich, in den Kreis der vom DFB festgelegten Vereine zu gehören, die im nächsten Jahr in die neugegründete Bundesliga starten würden. Helmut Beyer, der für 30 Jahre im Amt blieb, übernahm in dieser Saison die Verantwortung als Präsident und Helmut Grashoff wurde zweiter Vorsitzender. Die neue Führung verkaufte zunächst zum Leidwesen des Trainers Albert Brülls für eine Rekordsumme von 100.000 DM nach Italien an den AS Modena und sanierte den Verein damit finanziell. Die Saison schloss Borussia nach einer schwachen Hinrunde durch die Verdienste des Torwarts Manfred Orzessek auf dem elften Tabellenplatz ab.
In der Saison 1963/64 strukturierte der DFB die Fußball-Ligasystem um. Die Bundesliga wurde eingeführt und Borussia Mönchengladbach wurde in die neugeschaffene Regionalliga West eingruppiert. Als Neuzugänge verpflichtete der Verein einen Spieler und einen Trainer, deren Namen bis heute mit den sportlichen Leistungen der 1970er Jahre verknüpft wird: Günter Netzer und Hennes Weisweiler. Die erste Saison in der Regionalliga nahm einen aussichtsreicheren Verlauf als die vorherigen Spielzeiten in der Oberliga. Am Saisonende stand der Verein auf dem achten Tabellenplatz.
In der nächsten Spielzeit 1964/65 verpflichtete der Verein mit Jupp Heynckes und Bernd Rupp wieder junge, aufstrebende Spieler. Das Durchschnittsalter war das Geringste aller Regionalligamannschaften und brachte dem Team den Spitznamen „Fohlenelf“ ein. Die Saison verlief erfolgreich und am Ende stand die Mannschaft auf Platz 1 und sicherte sich damit die Teilnahme an der Bundesliga-Aufstiegsrunde in der Gruppe 1. Diese wurde gegen die Konkurrenten aus Worms, Reutlingen und Kiel in Hin- und Rückspielen ausgetragen. Von den sechs Spielen gewann Borussia drei (1:5 in Worms, 1:0 gegen Kiel und 7:0 gegen Reutlingen) und musste nur beim Auswärtsspiel in Kiel eine 4:2-Niederlage hinnehmen.[6] Der Aufstieg in die Bundesliga war damit sichergestellt.
1965 bis 1969 – Aufstieg in die Bundesliga
Saison Platz Tore Punkte 1965/66 13. Platz 57:68 29:39 1966/67 8. Platz 70:49 34:34 1967/68 3. Platz 77:45 42:26 1968/69 3. Platz 61:46 37:31 1969/70 1. Platz 71:29 51:17 1970/71 1. Platz 77:35 50:18 1971/72 3. Platz 82:40 43:25 1972/73 5. Platz 82:61 39:29 1973/74 2. Platz 93:52 48:20 grün unterlegt: Gewinn der deutschen Meisterschaft Mit dem am Ende der Saison 1963/64 verpflichteten Trainer Hennes Weisweiler stieg Borussia am 26. Juni 1965 in die von 16 auf 18 Mannschaften erweiterte Bundesliga auf, als Erstplatzierter der Regionalliga West. Der andere Aufsteiger war der FC Bayern München. Das erste Bundesligaspiel in der Saison 1965/66 fand auswärts gegen Borussia Neunkirchen statt und endete mit einem 1:1, der erste Bundesligatorschütze war Gerhard Elfert. Das erste Heimspiel gegen Tasmania 1900 Berlin gewann Borussia mit 5:0. In der ersten Bundesliga-Saison musste Borussia mit einem 0:7 gegen Werder Bremen die bis heute höchste Heimniederlage hinnehmen. Der Verein beendete die Saison auf dem 13. Tabellenplatz.
In der folgenden Saison 1966/67 zeigte sich die Torgefährlichkeit der Gladbacher Stürmer, die 70 Tore schossen und dank deren der Verein die Saison auf dem achten Tabellenplatz abschloss. Mit einem 11:0 Heimsieg über den FC Schalke 04 am 18. Spieltag feierten sie den bis dahin höchsten Sieg der Bundesligageschichte.[7] Die Erfolge hatten die negative Nebenwirkung, dass die Spielergehälter nach oben schnellten und gute Spieler nicht zu halten waren, ein Problem, welches den Verein bis in die heutige Zeit begleitet. Jupp Heynckes wechselte für die damalige Rekordablösesumme von 275.000 DM zu Hannover 96, Bernd Rupp wechselte nach Werder Bremen, Eintracht Braunschweig warb Gerhard Elfert ab. Wie schon zuvor zeigte Hennes Weisweiler sein Gespür für Talente. Mit der Verpflichtung von jungen Spielern wie Peter (Pitter) Meyer gelang es, den Abgang wichtiger Spieler zu kompensieren. Mit einem 10:0 am zwölften Spieltag der Saison 1967/68 über Borussia Neunkirchen zeigte die Mannschaft wieder ihre Torgefährlichkeit. Die Mannschaft erreichte in dieser und der nächsten Saison den dritten Tabellenplatz. Der Verein verpflichtete in der Saison 1968/69 den späteren Trainer Horst Köppel und den später langjährigen Torwart Wolfgang Kleff sowie Hartwig Bleidick und Winfried Schäfer, der zehn Spielzeiten bei Borussia spielte.
1970 bis 1974 – Meister und Titelverteidigung
Die 1970er-Jahre waren die mit Abstand erfolgreichsten. Borussia errang fünf Meistertitel, so viele wie keine andere Mannschaft in dieser Zeit. Zugleich entwickelte sich ein Duell mit dem Rivalen FC Bayern München, mit dem Borussia gemeinsam 1965 in die Bundesliga aufgestiegen war. Nachdem der Verein in den Vorjahren zweimal den dritten Tabellenplatz belegt hatte, legte Trainer Hennes Weisweiler in der Saison 1969/70 besonderen Wert auf die Stabilisierung der Abwehr. Abweichend vom „Fohlen“-Konzept kaufte Borussia zum ersten Mal erfahrene Abwehr-Spieler wie Luggi Müller und Klaus-Dieter Sieloff ein. Mit Ulrik le Fevre verpflichtete der Verein den ersten dänischen Spieler, dem später weitere wie Henning Jensen und Allan Simonsen folgten. In dieser Saison gelang der erste Bundesliga-Sieg über den FC Bayern. Nach einem 5:1-Sieg über Alemannia Aachen übernahm Borussia am 31. Oktober 1969 zum ersten Mal die Tabellenführung in der Bundesliga. Bis heute ist Borussia der Verein, der am zweithäufigsten die Tabelle anführte. Mit einem Heimsieg gegen den Hamburger SV stand am 30. April 1970, dem 33. Spieltag der Saison, Borussia vorzeitig als Meister fest. Am 3. Mai 1970 gewann Borussia zum ersten Mal die deutsche Fußballmeisterschaft.
In die darauffolgende Saison 1970/71 startete der Verein mit nur einer Niederlage in der Hinrunde. In der Geschichte der Bundesliga einmalig ist eine Situation im Heimspiel gegen Werder Bremen, bekannt als der Pfostenbruch. Am 3. April 1971 brach nach einer Strafraumszene kurz vor Ende des Spiels, bei der Stürmer Herbert Laumen ins Netz stürzte, das Torgehäuse in sich zusammen. Nach erfolglosen Reparaturversuchen wurde das Spiel beim Stand von 1:1 abgebrochen und vom DFB-Sportgericht als 2:0-Sieg für Bremen gewertet. Die Meisterschaft entschied sich erst am letzten Spieltag als Kopf-an-Kopf-Rennen mit Bayern München. Neun Wochen nach dem Pfostenbruchspiel, am 5. Juni 1971, verteidigte Borussia als erste Mannschaft in der Geschichte der Bundesliga erfolgreich ihren Meistertitel mit einem Sieg über Eintracht Frankfurt.
Am 20. Oktober 1971 fand im Europapokal der Landesmeister das als Büchsenwurfspiel in die Fußballgeschichte eingegangene Spiel gegen Inter Mailand statt. Die Borussia gewann das Spiel mit 7:1, die UEFA annullierte das Spiel jedoch, da der italienische Stürmer Roberto Boninsegna von einer leeren Büchse getroffen wurde und sich ärztlich behandeln ließ.[1] Nach einer Auswärtsniederlage und einem Unentschieden im Wiederholungsspiel in Berlin schied die Borussia aus dem Pokal der Landesmeister aus.
In der Saison 1972/73 gewann am 23. Juni 1973 Borussia zum zweiten Mal den DFB-Pokal. Die Borussia gewann das Finale gegen den 1. FC Köln durch ein Tor von Günter Netzer, der sich in diesem Spiel nach der regulären Spielzeit selbst einwechselte (→ Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1973).[8] Netzer verließ anschließend den Verein und wechselte zu Real Madrid.[9]
Die erste internationale Endspielteilnahme fand am 9. Mai 1973 statt. Der FC Liverpool gewann das Hinspiel im UEFA-Pokal mit 3:0 im zweiten Anlauf, nachdem das Spiel am Vortag wegen Regens abgebrochen wurde. Das Rückspiel am 23. Mai 1973 gewann Borussia Mönchengladbach mit 2:0, der Pokal ging durch den Sieg im Hinspiel nach Liverpool (→ Spieldaten der Endspiele um den UEFA-Pokal 1973).[10]
Die nachfolgenden Spielzeiten waren geprägt vom Weggang bekannter Spieler, die Torgefährlichkeit der Gladbacher Stürmer blieb jedoch bestehen. Jupp Heynckes wurde in der Saison 1973/74 mit 30 Toren erster Torschützenkönig in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach und mit insgesamt 93 geschossenen Toren stellte Borussia einen neuen Tor-Rekord auf. Borussia schloss in den nachfolgenden Jahren 1972 bis 1974 die Meisterschaft auf dem dritten und fünften Platz sowie als Vizemeister ab.
1975 bis 1980 – Titel-Hattrick
Saison Platz Tore Punkte 1974/75 1. Platz 86:40 50:18 1975/76 1. Platz 66:37 45:23 1976/77 1. Platz 58:34 44:24 1977/78 2. Platz 86:44 48:20 1978/79 10. Platz 50:53 32:26 1979/80 7. Platz 61:60 36:32 grün unterlegt: Gewinn der deutschen Meisterschaft Borussia legte in der Saison 1974/75 den Grundstein für eine bis dahin in der Bundesliga nicht gekannte Erfolgsserie. Am 17. Spieltag eroberten die „Fohlen“ die Tabellenspitze der Liga und gaben die Tabellenführung bis zum Gewinn der Meisterschaft nicht mehr ab. Am 14. Juni 1975 folgte der Gewinn des dritten Meistertitels. Getrübt wurde die Freude über den Titel durch den Weggang von Trainer Hennes Weisweiler, der den Verein nach elf Jahren in Richtung FC Barcelona verließ. Das nächste internationale Endspiel mit Mönchengladbacher Beteiligung fand am 7. Mai 1975 statt. Das Hinspiel um den UEFA-Pokal in Düsseldorf zwischen Borussia Mönchengladbach und FC Twente Enschede endete torlos. Das Rückspiel am 21. Mai 1975 bei Twente Enschede gewann der VfL mit 5:1 (→ Spieldaten der Endspiele um den UEFA-Pokal 1975). Damit gewann Borussia zum ersten Mal den UEFA-Pokal und den ersten internationalen Titel.[11]
Udo Lattek, der vom Rivalen Bayern München kam und schon bei Rot-Weiß Essen unterschrieben hatte, übernahm in der Saison 1975/76 den Verein. Im Gegensatz zu Weisweiler vertrat Lattek eher eine Sicherheitsphilosophie. Die Mannschaft übernahm am zwölften Spieltag der Saison mit einem 3:0-Sieg über Werder Bremen von Eintracht Braunschweig die Tabellenspitze und blieb bis zum Saisonende Spitzenreiter. Am 12. Juni 1976 gewann Mönchengladbach den vierten Meistertitel. Am 3. März 1976 (Aschermittwoch) kam es zum nächsten internationalen Auftritt Borussias. Im Europapokal der Landesmeister spielte Borussia Mönchengladbach gegen Real Madrid (mit Netzer und Breitner) 2:2. Beim Rückspiel (17. März 1976), das 1:1 endete, erkannte der Schiedsrichter Leonardus van der Kroft zwei Gladbacher Tore nicht an: In der 68. Minute einen Treffer von Henning Jensen und in der 83. Minute von Jürgen Wittkamp. Einmal soll ein Foul dem Tor vorausgegangen sein, einmal entschied der Schiedsrichter auf Abseits, obwohl es der Linienrichter nicht angezeigt hatte. Das Unentschieden reichte den Madrilenen zum Weiterkommen.[12]
In der Saison 1976/77 ging Lattek mit einer fast unveränderten Mannschaft an den Start. Da sich Wolfgang Kleff verletzte, verpflichtete der Verein einen neuen Torwart. Mit Wolfgang Kneib, der vom SV Wiesbaden kam, fand Lattek einen sicheren Ersatzmann. Ende der Saison kam es zum Hattrick. Am letzten Spieltag brauchte Borussia noch einen Punkt zur erneuten Titelverteidigung. Das Spiel fand auswärts gegen den FC Bayern statt, den damaligen Tabellensechsten. Das Spiel endete mit dem benötigten 2:2, durch ein Eigentor in der 90. Minute durch Hans-Jürgen Wittkamp. Borussia gewann damit am 21. Mai 1977 zum dritten Mal hintereinander und zum fünften Mal insgesamt den Deutschen Meistertitel. Am 8. Januar 1977 kam es zum Duell zwischen Borussia Mönchengladbach (Meister) und dem Hamburger SV (Pokalsieger). Das Spiel, ein Vorläufer des Supercups, das auf einer Absprache zwischen den beiden Clubs beruhte, also keinen offiziellen Wettbewerb des DFB darstellte, endete 3:2 für Mönchengladbach.
Die Mannschaft verpasste in der Folgesaison 1977/78 den vierten Meistertitel hintereinander nur knapp. Punktgleich mit dem 1. FC Köln musste sich Borussia nur aufgrund der Tordifferenz geschlagen geben. Der VfL gewann am letzten Spieltag zwar mit 12:0 gegen Borussia Dortmund, was den höchsten Sieg in der Geschichte der Fußball-Bundesliga darstellt. Da die Domstädter ihrerseits das letzte Spiel beim FC St. Pauli mit 5:0 gewannen, retteten sie eine drei Tore bessere Tordifferenz und wurden Meister. Erstmalig in der Bundesliga waren Erster und Zweiter zu Saisonende punktgleich. Die Borussen hätten durch einen Sieg im direkten Vergleich gegen den 1. FC Köln einige Wochen zuvor die Meisterschaft zu ihren Gunsten entscheiden können. Das Spiel endete jedoch 1:1, dem Kölner Spieler Heinz Flohe gelang in der 83. Minute der Ausgleich. Das Endspiel im Europapokal der Landesmeister in Rom (25. Mai 1977) gegen den FC Liverpool ging 1:3 verloren (→ Spieldaten des Endspiels um den Europapokal der Landesmeister 1977).
Durch einen Verzicht des FC Liverpool konnte Borussia am Weltpokal teilnehmen, der zu dieser Zeit noch Interkontinental-Pokal hieß. Am 21. März 1978 fand im Stadion La Bombonera in Buenos Aires das Hinspiel um den Weltpokal gegen die Boca Juniors statt, welches unentschieden endete. Das Rückspiel am 1. August 1978 im Karlsruher Wildparkstadion verlor Borussia, der Weltpokal ging nach Argentinien.[13] Die darauffolgende Saison 1978/79 war die letzte von Udo Lattek bei Borussia. Viele Stammspieler wie der spätere Vize-Präsident Rainer Bonhof verließen den Verein oder verkündeten ihr Karriereende, etwa Jupp Heynckes und Berti Vogts. Lattek gelang es nicht, diese Ausfälle durch geeignete Neuverpflichtungen zu kompensieren. Am 30. Spieltag lag die Mannschaft auf Platz 15 mit einer Torbilanz von 38:47 Toren, verbesserte sich allerdings mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen noch auf den 10. Tabellenplatz. Es die erste Saison seit langer Zeit, die der Verein mit einer negativen Torbilanz abschloss. Borussia verpflichtete Jupp Heynckes in dieser Saison als Assistenztrainer von Lattek. Der zweite internationale Titel bahnte sich am 9. Mai 1979 an. Das erste Endspiel im UEFA-Pokal, Roter Stern Belgrad gegen Borussia Mönchengladbach, endete 1:1. Im Rückspiel am 23. Mai 1979 reichte Borussia zu Hause ein 1:0 Sieg zum zweiten UEFA-Pokal (→ Spieldaten der Endspiele um den UEFA-Pokal 1979).
Nach dem Weggang von Lattek in der Saison Saison 1979/80 ernannte der Verein Jupp Heynckes zum Cheftrainer. Die Saison war geprägt durch zwei Neuzugänge. Harald Nickel wurde von Eintracht Braunschweig verpflichtet und war der bis dahin teuerste Neueinkauf (1,15 Millionen DM) und aus Herzogenaurach kam Lothar Matthäus. Borussia beendete die Saison auf dem siebten Tabellenplatz, mit einem knapp positiven Torverhältnis. Am 7. Mai 1980 stand Borussia Mönchengladbach erneut in einem Endspiel um den UEFA-Cup. Zu Hause gewann die Mannschaft gegen Eintracht Frankfurt mit 3:2. Im Rückspiel am 21. Mai 1980 gewann Eintracht Frankfurt gegen Borussia Mönchengladbach mit 1:0 und sicherte sich den Pokal aufgrund der größeren Anzahl an geschossenen Auswärtstoren (→ Spieldaten der Endspiele um den UEFA-Pokal 1980).
1980 bis 1993 – Spitzenmannschaft ohne Titel und Abstiegskampf
Saison Platz Tore Punkte 1980/81 6. Platz 68:64 37:31 1981/82 7. Platz 61:51 40:28 1982/83 12. Platz 64:63 28:40 1983/84 3. Platz 81:48 48:20 1984/85 4. Platz 77:53 39:29 1985/86 4. Platz 65:51 42:26 1986/87 3. Platz 74:44 43:25 1987/88 7. Platz 55:53 33:35 1988/89 6. Platz 44:43 38:30 1989/90 15. Platz 37:45 30:38 1990/91 9. Platz 49:54 35:33 1991/92 13. Platz 37:49 34:42 1992/93 9. Platz 59:59 35:33 In den 1980ern knüpfte Borussia an den Titelreigen des vergangenen Jahrzehnts nicht an und verlor den Anschluss an den einstmaligen Rivalen aus München. Bedingt durch die fehlenden Zuschauereinnahmen aus dem kleinen Stadion musste der Verein immer wieder Leistungsträger verkaufen. Trotzdem gelang es, sich häufig im oberen Tabellendrittel der Bundesliga festzusetzen und im Meisterschaftskampf mitzuspielen. In der Saison 1980/81 verließen viele langjährige Spieler und Leistungsträger wie Karl Del’Haye den Verein. Borussia verpflichtete mit Wolfram Wuttke nur einen auffallenden Spieler. Wolfgang Kleff ersetzte Uli Sude im Tor. Die Mannschaft erreichte in dieser Saison den sechsten Tabellenplatz. Die sportliche Bilanz verbesserte sich in den folgenden zwei Spielzeiten nicht. Mit einem siebten Platz 1982 verpasste Borussia die Teilnahme an den internationalen Wettbewerben. Im darauffolgenden Jahr hütete Uwe Kamps erstmals das Tor, der lange Zeit Stammtorwart blieb.
In der Saison 1983/84 spielte Borussia lange um den Titel mit. Mit Bernd Krauss, Michael Frontzeck und Uli Borowka verpflichtete der VfL Spieler, die lange Zeit erfolgreich für den Verein spielten. Am Ende landete sie punktgleich hinter dem VfB Stuttgart und dem Hamburger SV auf dem dritten Platz. Es war das erste Mal in der Geschichte der Bundesliga, dass drei Vereine punktgleich die Tabelle am letzten Spieltag anführten. In dieser Saison erreichte Borussia das DFB-Pokal-Finale. Im Spiel gegen den FC Bayern München kam es zum Elfmeterschießen, das Bayern München gewann (→ Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1984). Einen der Elfmeter verschoss Lothar Matthäus, der ab der darauffolgenden Saison für eine neue Rekordablösesumme von 2,25 Millionen DM beim FC Bayern München spielte. Die enttäuschten Gladbacher Fans vermuteten, dass der Elfmeter absichtlich verschossen wurde. Noch etliche Jahre später beschimpften Gladbacher Fans Matthäus mit „Judas“-Rufen, wenn die Bayern zu Gast waren.[14]
In der darauffolgenden Saison gelang Borussia mit einem 10:0 über Eintracht Braunschweig erneut ein zweistelliger Sieg in der Bundesliga. Im Halbfinale des DFB-Pokals traf der VfL abermals auf den FC Bayern München. Nachdem in der regulären Spielzeit im Münchener Olympiastadion keine Tore gefallen waren, verwandelte Sören Lerby in der 101. Minute einen Foulelfmeter gegen Borussias Torhüter Ulrich Sude. Dieses blieb das einzige Tor des Abends, sodass Borussia den Einzug ins Finale verpasste.
Die Spielzeit 1985/86 brachte in der Bundesliga sportlich keine Höhepunkte. Einen furiosen 5:1-Sieg vom 27. November 1985 in Düsseldorf gegen Real Madrid verschenkte Borussia Mönchengladbach im Rückspiel (11. Dezember 1985), als der Verein in Madrid kläglich mit 0:4 verlor und aus dem UEFA-Pokal ausschied.
In der Saison 1986/87 stand erneut ein Trainerwechsel an. Jupp Heynckes verkündete seinen Wechsel zu Bayern München. Der Verein nominierte Wolf Werner zum neuen Trainer. Zu Saisonende stand Borussia mit dem dritten Tabellenplatz letztmalig in dieser Dekade auf einem UEFA-Cup-Platz, Uwe Rahn wurde zum Spieler des Jahres gewählt. Wieder erreichte Borussia das Halbfinale des DFB-Pokals. Aber auch dieses Mal schied Borussia mit 1:0 gegen den späteren DFB-Pokalsieger Hamburger SV aus. Am 22. April 1987 schied Borussia gegen den schottischen Vertreter Dundee United durch ein 0:2 auf dem heimischen Bökelberg (nach einem Hinspiel-0:0) im Halbfinale des UEFA-Pokals aus. Es war gleichzeitig die erste Niederlage in einem Europapokal-Spiel auf dem Bökelberg. Nach dem Weggang von Jupp Heynckes endete auch die Ära der langjährigen Engagements von Cheftrainern. In den vergangenen 23 Jahren (1964–1987) hatte die Borussia lediglich drei Übungsleiter, seit dem Weggang von Heynckes wurden bis einschl. 2008 16 neue Trainer verpflichtet, Interimslösungen ausgenommen. Nur zwei späteren Trainern gelang es, länger als als drei Jahre in Mönchengladbach erfolgreich zu sein, Bernd Krauss (1992–1996) und Hans Meyer (1999–2003 und seit 2008).
In der nächsten Saison verpflichtete Borussia mit Stefan Effenberg einen Spieler, der für den Verein lange und erfolgreich tätig war. Nachdem die Hinrunde noch auf dem dritten Platz beendet wurde, fiel Borussia in der Rückrunde auf den siebten Platz zurück und verpasste damit die Teilnahme an internationalen Wettbewerben. In den frühen 1990ern Jahren folgte ein deutlicher Abwärtstrend. In Folge des sportlichen Niedergangs waren erstmals die Zuschauerzahlen am Bökelberg rückläufig. Bereits in der Saison 1989/90 spielte der Verein gegen den Abstieg. In den folgenden Jahren platzierte sich Borussia im Mittelfeld der Liga. In der Saison 1991/92 spielte Borussia wieder eine gute Pokalsaison. Im Pokal-Halbfinale hielt Torhüter Uwe Kamps im Elfmeterschießen alle vier Elfmeter der Spieler von Bayer 04 Leverkusen. Borussia erreichte damit das Finale. Im Finale am 23. Mai 1992 schieden die Gladbacher gegen den damaligen Zweitligisten Hannover 96 nach einem 3:4 im Elfmeterschießen aus (→ Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1992).
1993 bis 2000 – Wiederanschluss an die Spitze und Abstieg
Saison Platz Tore Punkte 1993/94 10. Platz 65:59 35:33 1994/95 5. Platz 66:41 43:25 1995/96 4. Platz 52:51 53 1996/97 11. Platz 46:48 43 1997/98 15. Platz 54:59 38 1998/99 18. Platz 41:79 21 rot unterlegt: Abstieg in die 2. Bundesliga 1993 wurden die Spieler Heiko Herrlich und Patrik Andersson verpflichtet; 1994 kam Stefan Effenberg zurück, der bereits von 1987 bis 1990 für Borussia Mönchengladbach spielte. Unter Trainer Bernd Krauss gelang der Wiederanschluss an die Bundesliga-Spitze. In der Saison 1994/95 folgte der erste Titel für Borussia seit 1979. Am 24. Juni 1995 gewann Mönchengladbach durch einen 3:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg zum dritten Mal den DFB-Pokal. Das am 5. August 1995 im Düsseldorfer Rheinstadion austragene Spiel um den Supercup gewann der Deutsche Meister Borussia Dortmund mit 1:0 (→ Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1995).
Nach der Hinrunde der Saison 1996/97 belegte die Borussia den 17. Tabellenplatz. Der Verein entließ Trainer Krauss wegen des sportlichen Misserfolgs. Am Ende standen die Gladbacher auf Platz 11. Keiner der weiteren vier Trainer nach Krauss blieb länger als ein Jahr im Amt. Unter Friedel Rausch konnte Mönchengladbach nach einem dramatischen Saisonfinale 1998 noch einmal den Klassenerhalt feiern. Vor dem letzten Spieltag standen die Borussen mit drei Punkten Rückstand auf einem Abstiegsplatz. Im letzten Spiel der Saison gelang ein 2:0-Auswärtssieg beim VfL Wolfsburg; der Karlsruher SC verlor bei Hansa Rostock und stieg aufgrund des schlechteren Torverhältnisses ab.
Auf dem internationalen Parkett enttäuschte die Saison trotz zweier Siege in der ersten Runde des UEFA-Cups gegen den FC Arsenal. Borussia verlor in der zweiten Runde das Hinspiel 4:2 gegen den AS Monaco, den bislang letzten Sieg erreichte Borussia mit einem 1:0 in Monaco, schied jedoch aus dem Wettbewerb aus. In der Saison 1998/99 siegten die Borussen am ersten Spieltag mit 3:0 gegen Schalke 04 und standen damit nach dem ersten Spieltag an der Tabellenspitze. Danach ging es bergab, nach dem neunten Spieltag stand die Mannschaft am Tabellenende und verblieb dort bis zum Saisonende. Es folgte der erstmalige Abstieg aus der Bundesliga.
Seit 2000 – Das neue Stadion
Saison Platz Tore Punkte 1999/00 5. Platz 60:43 54 2000/01 2. Platz 62:31 62 2001/02 12. Platz 41:53 39 2002/03 12. Platz 43:45 42 2003/04 11. Platz 40:49 39 2004/05 15. Platz 35:51 36 2005/06 10. Platz 42:50 42 2006/07 18. Platz 23:44 26 2007/08 1. Platz 71:38 66 rot unterlegt: Abstieg in die 2. Bundesliga
gelb unterlegt: Aufstieg in die 1. BundesligaAm 1. August 2000 feierte Borussia Mönchengladbach den 100. Jahrestag der Vereinsgründung. Passend dazu folgte am Ende der Saison (20. Mai 2001) der Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga, als Zweiter der 2. Bundesliga. Im DFB-Pokal erreichte Borussia in der Saison 2000/01 als Zweitligist das Halbfinale, schied jedoch gegen einen Regionalligisten aus. Auch in der Saison 2003/04 schied Borussia am 17. März 2004 durch eine 0:1-Niederlage gegen den damaligen Zweitligisten Alemannia Aachen im Halbfinale des DFB-Pokals aus und verpasste dadurch die Teilnahme am lukrativen UEFA-Cup. Ein Sieg gegen Aachen hätte in jedem Fall dazu ausgereicht, da der Endspielgegner bereits für die Champions League qualifiziert war.
Am 22. Mai 2004 fand das letzte Bundesligaspiel im Bökelbergstadion statt. Borussia besiegte dabei den TSV 1860 München mit 3:1, das letzte Tor in der alten Spielstätte erzielte Arie van Lent. Fünf Wochen später, am 30. Juli 2004, eröffnete Borussia feierlich das neue Stadion. Am 27. Oktober 2004 entließ der Verein Holger Fach wegen sportlichen Misserfolgs nach etwas mehr als einem Jahr als Cheftrainer. Interimstrainer wurde Borussias U-23-Trainer Horst Köppel, dem nach einem Spieltag Niederländer Dick Advocaat folgte. Borussia wollte mit dem neuen Stadion und dem renommierten Trainer ihre internationalen Ambitionen unterstreichen. Doch die Erwartungen erfüllten sich nicht. Am 18. April 2005 trat Dick Advocaat als Cheftrainer zurück. Kurz darauf stellte Borussia Sportdirektor Christian Hochstätter, der 23 Jahre als Spieler und Funktionär im Verein tätig war, von seinen Aufgaben frei. Er hatte in sechs Jahren als Sportdirektor vier Trainer engagiert. Peter Pander, der vorher beim VfL Wolfsburg tätig war, übernahm das Amt und unterzeichnete einen Vertrag über drei Jahre.
Einen Monat nach Advocaats Entlassung unterzeichnete Horst Köppel einen Zweijahresvertrag als Cheftrainer. Unter seiner Regie schaffte Borussia den vorzeitigen Klassenerhalt, verpasste aufgrund einer mäßigen Rückrunde jedoch einen einstelligen Tabellenplatz.
Am 14. Mai 2006 trennte sich der Verein aufgrund der schlechten Rückrundenbilanz von Horst Köppel. Als Nachfolger stellte Borussia am 23. Mai 2006 Jupp Heynckes vor, der die Mannschaft bereits von 1979 bis 1987 trainiert hatte. Unter Heynckes gewann Borussia ihre ersten vier Heimspiele, verlor jedoch alle vier Auswärtsspiele. Zudem verlor Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal beim Regionalligisten VfL Osnabrück und schied dadurch bereits in der zweiten Runde aus dem Wettbewerb aus. Ohne weiteren Sieg fand sich die Mannschaft nach einer enttäuschenden Hinrunde mit nur 15 Punkten auf einem Abstiegsplatz wieder. Jupp Heynckes trat am 31. Januar 2007 wegen sportlichen Misserfolges und Morddrohungen[15] zurück. Als Nachfolger verpflichtete der Verein den Co-Trainer Jos Luhukay. Mit nur zwei Siegen und vier Unentschieden aus den verbliebenen 15 Spielen stieg die Borussia als Tabellenletzter ab.
Zuvor hatte sich der Verein am 8. März 2007 nach knapp zwei Jahren Amtszeit von Sportdirektor Peter Pander getrennt, dem eine verfehlte Personalpolitik vorgeworfen worden war. Als sein Nachfolger unterzeichnete Ex-Fußballprofi Christian Ziege einen Vertrag bis Sommer 2009. Im Sommer 2007 veränderte der Verein den Kader grundlegend. Dreizehn Spieler verließen den Verein, darunter mit Marcell Jansen der Publikumsliebling und WM-Teilnehmer. Im Gegenzug verpflichtete Borussia elf neue, vornehmlich offensive Spieler. Nach einem mäßigen Zweitligastart (zwei Punkte aus den ersten drei Spielen) startete der VfL eine Siegesserie und eroberte am neunten Spieltag den ersten Tabellenplatz. Am 7. Mai 2008 konnte Borussia Mönchengladbach am 32. Spieltag durch ein 3:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden vorzeitig den sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga feiern.[16]
Das neue Trikot zur Aufstiegssaison 2008/09 erinnert durch seine Gestaltung an die glorreiche Zeit der 1970er Jahre, sportlich jedoch missglückte den „Fohlen“ zunächst ein erfolgreiches Comeback. Im DFB-Pokal schied die Mannschaft in der zweiten Runde aus. Einen Tag nach dem verlorenen Rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln entließ der Verein aufgrund des sportlichen Misserfolgs Jos Luhukay und Co-Trainer Markus Gellhaus. Hans Meyer trat die Nachfolge an und unterschrieb einen Kontrakt bis zum Juni 2010. Für Meyer ist es bereits das zweite Engagement in Mönchengladbach. Neben Jürgen Raab übernahm Christian Ziege kurzzeitig den Posten des Co-Trainers, Max Eberl den Posten des Sportdirektors. Mit elf Punkten belegte Borussia nach der Hinrunde der Saison 2008/09 den letzten Tabellenplatz.
Präsidium und Management
Helmut Beyer führte ab 1962 über 30 Jahre den Verein als Präsident und ist noch heute Ehrenpräsident des Vereins. Das Trio mit Manager Helmut Grashoff und Alfred Gerhards bestimmte über viele Jahre die Geschicke des Vereins. Unter dieser Leitung holte der Verein alle fünf Meistertitel. Im Jahr 1990 trat Rolf Rüssmann die Nachfolge von Grashoff als Manager an, 1992 nahm der ehemalige Konditionstrainer Karl-Heinz Drygalsky das Präsidentenamt an. In diesen Jahren entstanden die Pläne zum Bau eines neuen Stadions, die sich jedoch erst nach der Jahrtausendwende konkretisierten. Drygalski trat nach mehreren Auseinandersetzungen mit Rüssmann 1997 zurück. Rüssmann selbst trat am 10. November 1998 nach den sich mehrenden sportlichen Misserfolgen zurück.
Der nächste Präsident war Wilfried Jakobs, der für zwei Jahre im Amt blieb.[17] Sein Nachfolger Adalbert Jordan brachte das Projekt Stadionneubau endgültig auf den Weg.[18] Er verstarb jedoch noch vor der Fertigstellung des Stadions am 27. März 2004 nach schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren. Jordan hatte das Präsidentenamt bei Borussia von September 1999 an inne. Er war zusammen mit Nachfolger Rolf Königs und dem damaligen Sportdirektor Christian Hochstätter wesentlich für die finanzielle Sanierung des Vereins verantwortlich. Königs ist seit 2004 Präsident des Vereins, die beiden Vize-Präsidenten sind Siegfried Söllner sowie seit 2009 Rainer Bonhof. Bonhof war in seiner aktiven Spielerkarriere lange Zeit für Borussia Mönchengladbach aktiv, ebenso Max Eberl, der seit 2008 den Posten des Sportdirektors ausführt.
Zweite Mannschaft
Saison Liga Platz Tore Punkte 2002/03 Oberliga Nordrhein 2. Platz 65:22 63 2003/04 Oberliga Nordrhein 3. Platz 72:44 62 2004/05 Oberliga Nordrhein 2. Platz 76:25 65 2005/06 Oberliga Nordrhein 1. Platz 82:38 68 2006/07 Regionalliga Nord 16. Platz 45:62 35 2007/08 Oberliga Nordrhein 1. Platz 86:47 68 2008/09* Regionalliga West 6. Platz 23:19 27 grün unterlegt: Aufstieg in die Regionalliga
* Stand nach der HinrundeDie U23-Mannschaft dient vor allem der Ausbildung junger Spieler und im gewissen Umfang als Plattform für die Wiedereingliederung für Bundesliga-Profis mit Trainingsrückstand. Die U23 trainiert an vier Tagen der Woche im Borussia Park. Horst Köppel trainierte die Mannschaft ab 2004 bis zu seinem Wechsel zur ersten Mannschaft. Derzeit werden die Amateure heute von Horst Wohlers und Assistent Andreas Brandts trainiert. Die Heimspiele der U23 werden im Grenzlandstadion ausgetragen.
Die Mannschaft spielte lange Jahre in der oberen Tabellenhälfte der Oberliga Nordrhein. Nach zwei 2. und einem 3. Platz in den vorhergehenden Spielzeiten gelang der U23 am 27. Mai 2006 der zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte der Aufstieg in die Fußball-Regionalliga. Ein Jahr später folgte trotz einer guten Rückrunde der direkte Wiederabstieg in die Fußball-Oberliga. Im April 2008 gelang abermals der Aufstieg als Meister der Oberliga Nordrhein, weshalb die Nachwuchsmannschaft in der Saison 2008/09 wieder in der neu gegründeten Regionalliga West spielt. Die U23 nahm seit 2006 regelmäßig an der Internationalen Nachwuchsrunde teil, in der belgische, französische, deutsche Jugend-Mannschaften sowie die U21-Nationalmannschaft Luxemburgs aufeinander treffen. 2006 gewann die U23 der Pokal, 2007 die Punktspielrunde und 2008 sowohl die Punktspielrunde als auch den Pokal.[19]
Junioren
Der Juniorenbereich von Borussia Mönchengladbach umfasst im Basisbereich die Mannschaften von U9 bis U14 und im Leistungsbereich die Mannschaften von U15 bis U19. Die DFL zertifizierte das Jugendleistungszentrum mit drei Sternen, dem höchsten Gütesiegel, dass die Deutsche Fußball-Liga vergibt.[20] Insbesondere das Jugendinternat, das direkt im Stadion im Borussia-Park untergebracht ist, ist für den Verein ein Erfolg in seinen Bemühungen, talentierte Nachwuchsspieler für Borussia zu gewinnen. So ist es möglich, Spieler aus ganz Deutschland und dem Ausland nach Mönchengladbach zu holen. Insgesamt zwölf Einzelzimmer stehen zur Verfügung. Neben den Trainingseinheiten gehen die Internats-Bewohner in Mönchengladbach zur Schule. Internatsleiter und Jugendsportdirektor Roland Virkus, das Hausmeisterehepaar Lintjens sowie Nachhilfelehrer und Sonderpädagogen haben dabei immer ein Auge auf das schulische Vorankommen der jungen Talente.[21]
Weiterhin hat Borussia mit den Vereinen SC Kapellen, FC Germania Dürwiß, FC Wegberg-Beeck, SuS 09 Dinslaken und SC Union Nettetal eine Vereinbarung zur gemeinsamen Jugendarbeit abgeschlossen. Die Vereine werden von Borussia bei der Ausbildung der Trainer unterstützt. Damit erhalten junge Spielern die Chance zur optimalen Ausbildung im Heimatclub ohne den Verein wechseln zu müssen.[22]
U19
Die Mannschaft spielt in der Bundesliga West, der höchsten Liga in dieser Altersgruppe. Die Mannschaft wird von Sven Demandt trainiert. 2008 erreichte die Mannschaft das Finale des DFB-Pokals. In den letzten Jahren spielte die Mannschaft in den mittleren Rängen der Liga. Die U19 spielt die Heimspiele im Grenzlandstadion in Rheydt.[23]
U17
Auch die U17 spielt in der höchsten Liga der Altersklasse, der Bundesliga West. In der Spielzeit 2006/07 gewann die Mannschaft den Westdeutschen Pokal, im Folgejahr die Vizemeisterschaft sowie den Niederrheinpokal. Trainiert wird die Mannschaft von Roland Virkus. Die U17 stellt momentan sieben Juniorennationalspieler.[24]
Andere Abteilungen
Neben der Herren-Fußballabteilung gibt es eine Handballabteilung, eine Tischtennis- und eine Frauenfußballabteilung beim Verein. Die Handballabteilung wurde schon 1924 gegründet, eine Neugründung erfolgte 1944. Die Spiele werden in der Jahnhalle in Mönchengladbach ausgetragen. Die Handballabteilung spielt im Jahr 2009 in der Oberliga Niederrhein. Die Tischtennis-Abteilung wurde am 10. Juli 1956 durch Übernahme des TTC Rot-Weiß Mönchengladbach gegründet. Nach vielen sportlichen Rückschlägen fusionierte die Abteilung mit der Tischtennisabteilung des Post SV Mönchengladbach. Die Frauenfußball-Abteilung wurde 1995 mit Unterstützung von Rolf Rüssmann gegründet. In der Saison 1995/96 meldete der Verein erstmals eine U16 7er- und eine Frauenfußballmannschaft für den Start in der Kreisklasse. Der Mannschaft gelang 1999 der Aufstieg in die Niederrheinliga und in der Saison 1999/00 der Aufstieg in die Verbandsliga.
Spielstätten
→ Hauptartikel: Bökelbergstadion, Stadion im Borussia-Park
In der Gründerzeit gab es verschiedene Spielplätze in Mönchengladbach. Die Marianische Jünglings-Congregation hatte einen Fußballplatz in Alsbroich. Nach dem Austritt aus der Congregation spielte Borussia auf einem Platz an der Quirinstraße, auf der Wimmerschen Wiese und auf den Krallschen Wiesen. Ein gemietetes Gelände an der Reyerhütter Straße gab der Verein nach kurzer Zeit wieder auf. Ab 1907 nutzte der Verein das Gelände des Turnvereins TV 1848 auf der Bökelstraße in der Nähe des späteren Bökelbergstadions. Im Jahre 1914 kaufte der Verein eine Kiesgrube an der Eickener Höhe, auf dem später das Bökelbergstadion, im Volksmund de Kull (Kuhle) genannt, entstand. Der Bau des Stadions verzögerte sich durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Erst nach Kriegsende baute der Verein die Kiesgrube zu einem Stadion aus. Das erste Spiel fand am 21. September 1919 gegen den FC Eintracht Mönchengladbach in der Kreisliga Rheinland statt.[4]
Bis in die 1960er Jahre hatte das Stadion keine befestigten Zuschauerränge. Erst 1962 baute der Verein das Stadion mit befestigten Stehplätzen aus. Mit einem Spiel gegen die Glasgow Rangers wurde das umgebaute Stadion im Juli 1962 eingeweiht. Das Stadion am Bökelberg galt zu dieser Zeit als das einzige reine Fußballstadion Deutschlands und war bis 2004 die Spielstätte des Vereins. Das Stadion erwies sich jedoch bereits in der erfolgreichen Zeit der siebziger Jahre als zu klein. So trug die Borussia viele Europapokal-Heimspiele nicht am Bökelberg, sondern im wesentlich größeren benachbarten Rheinstadion in Düsseldorf aus. Am 22. Mai 2004 fand das letzte Bundesligaspiel im Bökelbergstadion gegen den TSV 1860 München statt.[25]
Nach der Jahrtausendwende fiel der Startschuss für den Neubau eines neuen Stadions auf einem ehemaligen militärisch genutzten Gebiet im Westen Mönchengladbachs. Am 30. Juli 2004 weihte Borussia das Stadion im Borussia Park mit einem Kurzturnier gegen den FC Bayern München und den AS Monaco ein. Das Stadion ist seitdem die Spielstätte der Borussia. Neben den Spielen der Borussia wird in den Stadien bereits seit 1962 im zweijährigem Rhythmus das Nato Musik Festival veranstaltet.[26]
Zuschauer und Fankultur
Die Zuschauerzahlen entwickelten sich für den Verein mit dem Umzug ins neue Stadion sehr positiv. Am Bökelberg bewegte sich der Zuschauerschnitt in den 1990er Jahren im Bereich von 26.000 bis 32.000 Zuschauern. Im ersten Jahr des Umzugs in den Nordpark schnellte der Zuschauerschnitt auf 49.168 Zuschauer hoch und war im Jahr 2004 der vierthöchste der Bundesliga. Seitdem sank der Schnitt ein wenig und beträgt momentan um die 45.000 Zuschauer. Ein bekannter Fan des Vereins war Manolo, der seit 1977 fast 25 Jahre in der Nordkurve des Bökelbergstadions die Trommel schlug.
Freundschaften und Rivalitäten
Nach dem DFB-Pokalspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 am 25. Oktober 1994, welches mit 6:4 für Mönchengladbach sehr torreich ausfiel, entwickelte sich eine Fanfreundschaft zwischen Mainzern und Borussen, die inzwischen nur noch von wenigen Anhängern gepflegt wird.
Dagegen hat die lange Freundschaft zum FC Liverpool nach wie vor Bestand, die aus gemeinsamen Zeiten stammt, als beide Mannschaften regelmäßig in internationalen Spielen aufeinander trafen. So reisen Anhänger Borussias in zeitlichen Abständen nach Liverpool, um sich Spiele der „Reds“ vor Ort anzuschauen. Umgekehrt nutzen heute noch Anhänger aus Liverpool einen Besuch in Mönchengladbach, um die gemeinsame Fanfreundschaft beider Vereine zu symbolisieren.[27]
Eine starke sportliche Rivalität besteht dagegen zwischen Mönchengladbach und dem rheinischen Rivalen 1. FC Köln. Das Derby zwischen den „Fohlen“ und den „Geißböcken“ ist ein Klassiker der Fußball-Bundesliga.
Fanprojekt
Im Jahre 1983 schlossen sich verschiedene Fanclubs von Borussia Mönchengladbach zu einer Interessengemeinschaft zusammen. Das Projekt entwickelte verschiedene Aktivitäten, wie eine „Deutsche Meisterschaft der Borussia Mönchengladbach Fanclubs“, sowie seit 1986 die Ausgabe des eines Fanzines Nordkurve. Das Fanprojekt organisierte den Fan-Umzug vom Bökelberg zum Borussia-Park im Jahr 2004. Im Jahre 2006 wurde das Fan-Haus in der Nähe des neuen Stadions eröffnet.[28] Seit 1997 ist das Fanprojekt Mönchengladbach ein eingetragener Verein und wird als gemeinnützig im Sinne der Jugendhilfe und Jugendpflege anerkannt. Die Zahl der Mitgliedsclubs stieg von 105 Clubs 1984 auf 348 Clubs im Jahre 1999, die Zahl der Mitglieder von Anfangs 75 nahm auf über 2700 zu.
Lieder
Als offizielle Vereinshymne gilt das Lied Die Elf von Niederrhein[29], die vor jedem Heimspiel gesungen wird. Das Lied nahm die Gruppe B.O. auf, der Gruppe des Fanprojekts.[30] Daneben haben die Lieder Wir sind Borussia und Die Seele brennt einen festen Platz bei den Fangesängen. Auch die ursprüngliche Liverpool-Hymne von Gerry & the Pacemakers, You’ll Never Walk Alone wird öfters gesungen.
Die Torhymne ist das Lied Maria I Like it loud der Gruppe Scooter.
Maskottchen
Das offizielle Maskottchen des Vereins ist das Fohlen Jünter, dessen Name sich an den aus Mönchengladbach stammenden und langjährigen Borussen-Spieler Günter Netzer anlehnt. Das Maskottchen trägt das Trikot des Vereins mit der Nummer 10. In der seit dem Jahre 1965 zu jedem Heimspiel erscheinenden Stadionzeitung FohlenEcho, ursprünglich von Günter Netzer herausgegeben, hat Jünter eine eigene Kolumne, in der er zu aktuellen Themen im Umfeld des Vereins humoristisch Stellung nimmt. Darüber hinaus erscheint zweimal im Jahr Jünters Welt – Das Magazin, welches an alle Vereinsmitglieder unter elf Jahren versendet wird. In kindgerechten Fotostories trifft sich Jünter mit Spielern Borussias und berichtet über ihren Alltag. Das Magazin bietet Einblicke in den Verein und enthält Bastelanleitungen und Malvorlagen. Außerdem gibt es einen Jünter-Tag, zu dem jüngere Mitglieder im Sommer zu einem Heimspiel am Borussia-Park eingeladen werden. An diesem Tag organisiert der Verein Mitmachaktionen für Kinder und Spieler und Vorstandsmitglieder des Vereins stellen sich vor. Abschließend führt das Maskottchen die Kinder zu Besuch eines Heimspiels.
Sponsoren und Ausrüster
In der Saison 1976/77 wurde der Energieversorger Erdgas der erste Sponsor, dessen Schriftzug für vier Spielzeiten bis 1980 und einem Betrag von einer Million DM pro Saison auf den Trikots der Spieler erschien. Es folgte 1980/81 der Einstieg von Datsun, die für drei Jahre Sponsor blieben. Danach stieg wieder Erdgas ein, die bis 1990 Hauptsponsor blieben. Mit Tuborg wurde danach für zwei Jahre die erste Brauerei Sponsor. Mit Trigema folgte ein Vertreter der Textilbranche. Im Jahr 1994 sponserte mit Diebels eine weitere Brauerei den Verein. Ab 1997 folgten zwei Vertreter der Computerbranche, Belinea und Maxdata, denen mit Jever wieder eine Brauerei folgte. Jever ist heute noch Co-Sponsor und liefert das im Borussia-Park ausgeschenkte Bier. Der derzeitige Hauptsponsor ist Kyocera, ein Hersteller von Druckern, Kopierern und Multifunktionsgeräten. Das Unternehmen zahlt rund 5 Millionen Euro pro Saison. Die Co-Sponsoren sind die Unternehmen Credit Life International, Santander Consumer Bank und Lotto.[31]
Neben den Hauptsponsoren arbeitet Borussia seit 1976 mit festen Ausrüstern. Der erste langjährige Vertragspartner war bis 1992 die Firma Puma. Es folgten für drei Jahre die Firma Asics, dann für einen Zeitraum von acht Jahren Reebok. Seit 2003 ist Lotto der aktuelle Ausrüster.
Fohlen.TV
Seit dem 1. Juli 2008 betreibt Borussia Mönchengladbach einen eigenen Fernsehsender, der Fohlen.TV genannt wird und der über das Internet zu empfangen ist. Das Programm umfasst tagesaktuelle Nachrichten aus dem Verein und der Welt des Fußballs, Vorstellung von Neuzugängen, Freundschaftsspielen, Reportagen und Porträts der Spieler. Die Spiele der Bundesliga-Mannschaft werden eine Stunde nach Spielende übertragen.[32]
Erfolge und Statistiken
→ Hauptartikel: Borussia Mönchengladbach – Namen und Zahlen
Erfolge
- UEFA-Pokalsieger (2): 1975 und 1979
- Deutscher Meister (5): 1970, 1971, 1975, 1976 und 1977
- Deutscher Vize-Meister (2): 1974 und 1978
- DFB-Pokalsieger (3): DFB-Pokal 1960, DFB-Pokal 1973 und DFB-Pokal 1995
- Westdeutscher Meister (1): 1920
- Kirin-Cup-Sieger (1): 1978
Finalteilnahmen
- Weltpokal: 1977, 2:2 und 0:3 gegen die Boca Juniors
- Europapokalfinale der Landesmeister (1): 1977, 1:3 gegen den FC Liverpool in Rom
- UEFA-Pokalfinale (2): 1973 und 1980
- Vize-Pokalsieger (2): DFB-Pokal 1984 und DFB-Pokal 1992
Aktueller Bundesligakader
Tor Abwehr Mittelfeld Angriff 1 Christofer Heimeroth 18 Frederic Löhe 30 Logan Bailly 8 Tomáš Galásek 11 Marko Marin 17 Patrick Paauwe 19 Gal Alberman 26 Michael Bradley 28 Johannes van den Bergh 29 Alexander Baumjohann 37 Tony Jantschke 9 Roberto Colautti 16 Rob Friend 25 Moses Lamidi 27 Oliver Neuville 40 Karim Matmour Die Spieler Soumaila Coulibaly und Sharbel Touma trainieren nicht mehr mit dem Bundesligakader.
Transfers zur Saison 2008/09
Zugänge - Gal Alberman (Beitar Jerusalem)
- Jan-Ingwer Callsen-Bracker (Bayer 04 Leverkusen)
- Jean-Sébastien Jaurès (AJ Auxerre)
- Karim Matmour (SC Freiburg)
- Michael Bradley (SC Heerenveen)
- Frederic Löhe (eigener Nachwuchs)
- Christian Dorda (eigener Nachwuchs)
- Tony Jantschke (eigener Nachwuchs)
- Tomáš Galásek (Banik Ostrava, Januar 2009)
- Paul Stalteri (Tottenham Hotspur, Januar 2009)
- Logan Bailly (KRC Genk, Januar 2009)
- Dante (Standard Lüttich, Januar 2009)
Abgänge - Kasper Bøgelund (Aalborg BK)
- David Degen (BSC Young Boys)
- Robert Fleßers (FSV Mainz 05)
- Eugen Polanski (FC Getafe)
- Nando Rafael (Aarhus GF)
- Zé António (Racing Santander)
- Sebastian Svärd (Hansa Rostock, Januar 2009)
- Sascha Rösler (TSV 1860 München, Januar 2009)
- Alexander Voigt (SpVgg Greuther Fürth, Januar 2009)
- Marcel Ndjeng (Hamburger SV, Januar 2009)
- Uwe Gospodarek (Ziel unbekannt, Vertrag aufgelöst im April 2009)
Aktueller Trainerstab
Chef-Trainer Co-Trainer Torwart-Trainer Hans Meyer Jürgen Raab Manfred Stefes Uwe Kamps Spieler der Jahrhundertelf
Zum 100-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 2000 wurden folgende Spieler in die sogenannte Jahrhundertelf gewählt:
- Wolfgang Kleff: verpasste zwischen 1968 und 1976 kein einziges Spiel für Borussia, gewann vier deutsche Meisterschaften, den DFB-Pokal und den UEFA-Pokal
- Berti Vogts: spielte von 1965 bis 1979 in Mönchengladbach und sammelte dabei 8 Titel (5 Meisterschaften, 1 DFB-Pokal und 2 UEFA-Pokal-Siege), Weltmeister 1974, Fußballer des Jahres 1971 und 1979
- Hans-Günter Bruns: absolvierte von 1978 bis 1990 mit einjähriger Unterbrechung insgesamt 331 Bundesligaspiele für Borussia
- Wilfried Hannes: kam zwischen 1975 und 1986 bei Borussia zu 261 Bundesligaeinsätzen, erzielte in der Saison 1980/81 als Abwehrspieler 16 Bundesligatore, wurde zweimal deutscher Meister und gewann den UEFA-Pokal
- Patrik Andersson: kam 1992 zu Borussia und wurde 1995 Pokalsieger, wechselte nach dem Abstieg 1999 zum FC Bayern München
- Rainer Bonhof: spielte von 1970 bis 1978 bei Borussia, war damit an fünf Deutschen Meisterschaften und einem Pokalsieg beteiligt, Weltmeister 1974, stieg als Trainer mit Borussia 1999 in die zweite Liga ab
- Stefan Effenberg: spielte von 1987 bis 1990 bei Borussia, kehrte 1994 vom AC Florenz zurück und gewann als Mannschaftskapitän den DFB-Pokal 1995, wechselte 1998 erneut zum FC Bayern, lud 2005 zum Abschiedsspiel in den Borussia-Park
- Herbert „Hacki“ Wimmer: spielte in seiner von 1966 bis 1978 andauernden Karriere ausschließlich für Borussia (366 Spiele, 51 Tore) und gewann 5 Meisterschaften sowie je einen DFB- und UEFA-Pokal-Sieg, Weltmeister 1974, Europameister 1972
- Günter Netzer: in Mönchengladbach geboren, wechselte 1963 vom 1. FC Mönchengladbach zu Borussia und wurde 1970 und 1971 Deutscher Meister, im Finale des DFB-Pokal 1973 erzielte er in der Verlängerung das 2:1-Siegtor, nachdem er sich zuvor quasi selbst einwechselte, wechselte 1973 zu Real Madrid, Weltmeister 1974 und Europameister 1972
- Jupp Heynckes: absolvierte zwischen 1965 und 1967 sowie von 1970 bis 1978 283 Bundesligaspiele für Borussia, ist mit 195 Toren Borussias Rekordtorschütze und wurde 1974 und 1975 Torschützenkönig, errang mit Borussia vier Meisterschaften sowie je einen DFB- und UEFA-Pokal-Sieg, Weltmeister 1974 und Europameister 1972;
- Allan Simonsen: erzielte von 1972 bis 1979 in 178 Bundesligaspielen 76 Tore, errang dabei drei Meisterschaften, einen DFB-Pokal-Sieg und gewann zweimal den UEFA-Pokal, Europas Fußballer des Jahres 1977
Als Trainer wurde Hennes Weisweiler gewählt. Weitere Spieler sind in der Liste der Spieler von Borussia Mönchengladbach aufgeführt.
Literatur
- Holger Jenrich: Das Borussia Mönchengladbach Lexikon. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 3-89533-585-1.
- Holger Jenrich, Markus Aretz: Die Elf vom Niederrhein. 40 Jahre Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2005, ISBN 3-89533-503-7.
- Werner Jakobs, Rainer Kalb, Markus Aretz: 100 Jahre Borussia Mönchengladbach – Die Borussen-Chronik. Verlag Rheinsport networking, Düsseldorf 1999, ISBN 3-93470-200-7.
- Helmut Grashoff, Susanne Grashoff: Meine launische Diva: 30 Jahre mit Borussia Mönchengladbach. Radtke & Bahr GbR, Norderstedt 2005, ISBN 3-00016-918-0.
- Markus Aretz, Ingo Rütten: Akte Aufstieg: Borussias Tagebuch der Saison 2007/08. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2008, ISBN 3-89533-626-2.
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Weblinks
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Einzelnachweise
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Vereine in der deutschen Fußball-Bundesliga 2008/09Hertha BSC | Arminia Bielefeld | VfL Bochum | Werder Bremen | Energie Cottbus | Borussia Dortmund | Eintracht Frankfurt | Hamburger SV | Hannover 96 | 1899 Hoffenheim | Karlsruher SC | 1. FC Köln | Bayer 04 Leverkusen | Borussia Mönchengladbach | FC Bayern München | FC Schalke 04 | VfB Stuttgart | VfL Wolfsburg
Vereine in der Fußball-Regionalliga West 2008/09VfL Bochum II | BV Cloppenburg | Borussia Dortmund II | SV 07 Elversberg | Rot-Weiss Essen | 1. FC Kaiserslautern II | 1. FC Kleve | 1. FC Köln II | Bayer 04 Leverkusen II | Sportfreunde Lotte | FSV Ludwigshafen-Oggersheim | 1. FSV Mainz 05 II | Borussia Mönchengladbach II | Preußen Münster | FC Schalke 04 II | Eintracht Trier | SC Verl | Wormatia Worms
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