- Alarmindikationssignal
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Das Alarmindikationssignal (AIS, englisch alarm indication signal) ist in der Telekommunikation ein Signal, das angibt, dass an einem Port kein Signal mehr empfangen wird. Es signalisiert das Auftreten eines schweren Fehlers (loss of signal). Die Zeitspanne, in der nach den Standards der einschlägigen Normierungsorganisationen ein derartiger Fehler erkannt werden muss, liegt im Millisekundenbereich. In der nordamerikanischen Multiplextechnik wurde bei Vorliegen dieses Fehlers eine gelbe Signallampe eingeschaltet, weswegen dieser Alarm dort auch mit yellow alarm bezeichnet wird. Wenn ein Multiplexer auf einem beliebigen Übertragungsweg an einem Tributary-Port kein Signal empfängt, kann er es auch nicht in ein Aggregatsignal hineinmultiplexen. Er ersetzt es daher in der Regel durch eine Dauer-Eins. Dem nächsten Multiplexer auf dem Signalweg, der diese Dauer-Eins empfängt, zeigt dies an, das schon am Gerät vor ihm ein Fehler registriert wurde. Er leitet diese Dauer-Eins weiter, sodass alle Geräte des Übertragungsweges sie empfangen. Es gibt Varianten dieses Verfahrens: so wird von manchen Geräten statt einer Dauer-Eins eine 0101-Folge eingefügt.
Wird von den Geräten der Multiplextechnik ein rahmenstrukturiertes Nutzsignal übertragen, wie es bei PDH oder SDH vorliegt, wird die Dauer-Eins gewöhnlich nur in die Nutzlast des Signals eingefügt, der OAM-Overhead wird aber unbeeinflusst weiter übertragen. Bei Verlust der Synchronisation des Gesamtsignals (loss of synchronisation) oder des Rahmensignals (loss of frame) ist das aber nicht mehr möglich. Bei SONET wird dies mit den Codes AIS-L (line AIS) und AIS-P (path AIS) unterschieden.
Bei bidirektionaler Datenübertragung gibt es oft ein feAIS: ein far end alarm indication signal. Damit signalisiert ein Gerät, das an einem Port kein Signal hat, dem sendenden Gerät in der Gegenrichtung diesen Fehler. Auch dazu wird der Overhead benutzt. Die zellorientierte Datenübertragung ATM nutzt speziell codierte AIS-Zellen, die einen Signalverlust bzw. einen Verlust der Zellsynchronisation (Header Error Check) anzeigen.
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