Alarmspinne

Alarmspinne

Ein Alarmglas ist ein Glas, das bei Beschädigung oder Zerstörung eine Einbruchmeldeanlage auslöst. Zu diesem Zweck ist darin eine „Alarmspinne“ eingelassen, ein Drahtgeflecht (in Verbund-Sicherheitsglas (VSG)) oder eine Alarm-Sicherheitsfolie bei einem Glasdurchbruchmelder. Die Alarmspinne ist also ein auf ein Sicherheitsglas aufgebrachtes oder eingearbeitetes Netz aus elektrischen Leitern, die beim Bruch des Glases unterbrochen werden und so eine Einbruchmeldeanlage auslösen sollen. Es wird oft in Geschäften benutzt.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Bei einem Alarmglas handelt sich häufig um eine Alarmscheibe als Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG), normalerweise im Verbund mit einer Isolierverglasung, welche im Zerstörungsfall an jeder Stelle der Scheibe in kleine Würfel zerspringt. Eine in der Regel mittels Siebdruck aufgebrachte und eingebrannte Alarmspinne (elektrische Leiterschleife Klasse C) wird hierdurch zerstört und der Stromkreis unterbrochen. Eine angeschlossene Einbruchmeldeanlage kann hierauf reagieren (Detektion). Die Alarmscheibe wird auf der Seite eingebaut, von der ein Einbruchsversuch zu erwarten ist. Die Alarmspinne wird so angebracht, dass sie im Scheibenzwischenraum der Isolierglasscheibe liegt. Die andere Scheibe des Isolierglases ist dann die angriffhemmende Scheibe.

Zum Schutz gegen mechanische Verletzung wird die Leiterschleife mit einer zusätzlichen transparenten Überdruckung versehen. Entsprechend den Richtlinien des Verband der Sachversicherer (VdS) sollte die Leiterschleife oben rechts oder oben links angeordnet werden. In Ausnahmefällen ist eine Anordnung unten rechts oder unten links möglich.

Größen

Die Größen der Scheiben sind

  • minimal 200 x 300 mm,
  • maximal 3210 x 8000 mm,

Elektrik

Zum Anschluss der Alarmschleife an die Einbruchmeldeanlage befindet sich an der Alarmglas-Scheibe ein etwa 30 cm langes vieradriges, flexibles und einfarbiges Flachbandkabel mit Flachstecker, 6 m langem Verlängerungskabel und Schrumpfschlauch entsprechend den Vorgaben des Verbandes der Sachversicherer in Köln (VdS). Als Zugentlastung ist die Leitung auf etwa 150 mm Länge zur Alarmschleife hin verklebt. Die beiden äußeren Pole werden an den Litzen der Leiterschleife angelötet, die beiden mittleren Pole kurzgeschlossen. Die Länge der Leitung beträgt 300 mm. Durch die Zugentlastung von 150 mm steht damit eine freie Länge von etwa 150 mm zur Verfügung. Die Leitung endet mit einem Flachstecker. Die Verlängerung erfolgt über eine Flachsteckverbindung. Die Kabellängen betragen 1500 mm und 5000 mm. Werkseitig wird das Verlängerungskabel mit einer Flachsteckdose und einem freien Ende geliefert. Beim Anschluss an die Einbruchmeldeanlage muss der Kurzschluss der beiden mittleren Pole der Leitung beachtet werden. Die Steckverbindung muss gegen Feuchtigkeit durch einen geeigneten Schrumpfschlauch geschützt werden.

Der Anschlusswiderstand von Alarmgläsern ist nicht Glasflächenabhängig. Der Schleifenwiderstand liegt bei 5 +/- 2 Ohm. Die maximale Strombelastung darf 0,5 A nicht überschreiten.

Qualität

Nach den üblichen Standards wird jede Alarmglasscheibe vor Verlassen des Herstellerwerks einer Funktionskontrolle unterzogen. Hersteller mit erhöhten Qualitätsansprüchen führen eine Kontrollmessung des Alarmglases vor der Verarbeitung und nach der Verarbeitung zum Isolierglas durch. Ein entsprechend geschulter Montagebetrieb wird direkt nach jedem Transport der Scheiben eine einfache Durchgangskontrolle durchführen.

Fehler

Typische Einbaufehler von Alarmgläsern sind beispielsweise

  • Nichtbenutzung der Original-Steckverbindungen
  • Nichtbenutzung der mitgelieferten Schrumpfschläuche mit thermoelastischem Kleber
  • Quetschung von Steckverbindungen oder Verkabelung
  • Ritzung von Steckverbindungen oder Verkabelung
  • Anderweitige Beschädigungen von Steckverbindungen und Verkabelung

Richtlinien

Die maßgeblichen Herstellungs- und Einbaugrundlagen sind:

  • Verfahrensrichtlinien VdS 2344 (03/94)
  • Allgemeine Anforderungen und Prüfmethoden VdS 2227 (01/94)
  • Richtlinien Umweltverhalten VdS 2210 (05/92)
  • DIN VDE 0833 Teil 1 (01/89) und Teil 3 (09/92)
  • Anforderungen an Alarmgläser VdS 2270 (09/92)2. {Technische Daten}

Alarmdrahtglas

Als Alarmdrahtglas bezeichnet man eine Verbundglasscheibe mit einem mäanderförmig eingelegten Draht (Alarmdraht) zur Überwachung der Fenster eines Gebäudes auf Durchbruch und Durchstieg . Der Draht ist Bestandteil der Meldelinie einer Einbruchmeldeanlage. Beim Bruch der Glasscheibe reißt der Alarmdraht, unterbricht die Meldelinie und löst einen Alarm aus.

Alarmglasscheibe

Eine Alarmglasscheibe ist eine Scheibe aus Verbund-Sicherheitsglas oder Mehrscheiben-Isolierglas mit zwischen den Einzelscheiben über die ganze Fläche angeordneten Alarmdrahtschleifen oder Einscheiben-Sicherheitsglas mit in einer Scheibenecke eingebrannten Leiterschleife. Der Alarm wird durch die Unterbrechung des Stromkreises bzw. Änderung des elektrischen Widerstandes ausgelöst.


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