- For Your Eyes Only
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Filmdaten Deutscher Titel: In tödlicher Mission Originaltitel: For Your Eyes Only Produktionsland: Großbritannien Erscheinungsjahr: 1981 Länge: 121 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 12 Stab Regie: John Glen Drehbuch: Richard Maibaum
Michael G. Wilson
nach Ian FlemingProduktion: Albert R. Broccoli Musik: Bill Conti
Titelsong: Sheena EastonKamera: Alan Hume Schnitt: John Grover Besetzung - Roger Moore: James Bond
- Carole Bouquet: Melina Havelock
- Lynn-Holly Johnson: Bibi Dahl
- Chaim Topol: Milos Columbo
- Julian Glover: Aristoteles Kristatos
- Cassandra Harris: Contessa Lisl von Schlaf
- Jill Bennett: Jacoba Brink
- Michael Gothard: Emile Leopold Locque
- John Wyman: Erich Kriegler
- Desmond Llewelyn: Q
- Geoffrey Keen: Sir Frederick Gray
- Lois Maxwell: Miss Moneypenny
- Walter Gotell: General Anatol Gogol
- James Villiers: Bill Tanner
- Stefan Kalipha: Hector Gonzales
In tödlicher Mission (Originaltitel: For Your Eyes Only) ist der 12. von Eon Productions Ltd. produzierte James-Bond-Film. Roger Moore agiert das erste Mal unter der Regie von John Glen.
Der von Sheena Easton gesungene Titelsong For Your Eyes Only wurde für einen Oscar in der Kategorie Bester Filmsong nominiert.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Im Vorspann besucht James Bond das Grab seiner Ehefrau Tracy (Theresa Bond, laut Grabinschrift), die am Ende des Filmes Im Geheimdienst Ihrer Majestät von Irma Bunt, einer Gehilfin von Bonds Erzrivalen Blofeld, ermordet worden ist. Dieser lockt Bond durch eine gefälschte Nachricht in einen ferngesteuerten Hubschrauber, um ihn in der Luft zu töten. Bond kann jedoch die Kontrolle über den Hubschrauber erlangen und tötet Blofeld, der den Hubschrauber vom Dach einer stillgelegten Fabrik gesteuert hat, indem er dessen Rollstuhl auf eine Kufe des Hubschraubers spießt und seinen Widersacher in einen Schornstein fallen lässt. Der Vorspann eröffnet damit das Thema der Rache, das den ganzen Film als Leitmotiv durchzieht.
Bond erhält den Auftrag, ein verschwundenes ATAC (Automatic Targeting Attack Communicator, einen Steuercomputer für den Start von Atomraketen) aufzuspüren. Das ATAC befand sich zuletzt an Bord eines Schiffes der Britischen Marine, welches im Ionischen Meer versenkt wurde. Zuvor hatte der Archäologe Havelock schon für den britischen Geheimdienst nach dem ATAC gesucht, er und seine Frau wurden jedoch ermordet.
Bond sucht in der Nähe von Madrid den Killer von Havelock, um eine Spur zu bekommen. Bevor Bond den Killer trifft, wird dieser bezahlt und von Havelocks Tochter Melina mit einer Armbrust erschossen. Anschließend kommt es zu einer Verfolgungsjagd durch spanische Dörfer in der Bond den Wagen von Melina, einen gelben 2CV, fährt. Der Auftraggeber des Killers wird von Q mit einer Personendatenbank ermittelt. Die Spur führt Bond nach Cortina d'Ampezzo, dort trifft er Kristatos, einen griechischen Reeder. Es folgt eine Verfolgungsjagd mit Ski und Motorrädern. Die Spur führt weiter nach Griechenland.
Von Kristatos erfährt Bond, dass der bekannte Schmuggler Columbo angeblich dahinter steckt. Mit der Zeit erweist sich das jedoch als Fehlinformation, denn der eigentliche Schurke ist Kristatos selbst. Columbo zeigt Bond Kristatos' Lager in Albanien, in dem sich Waffen und Drogen befinden. Als Bond den Computer mit Hilfe von Melina aus dem versunkenen Wrack birgt, erwartet ihn Kristatos bereits, um ihm das überaus wertvolle Gerät wieder abzunehmen. Außerdem sollen die beiden unliebsamen Zeugen verschwinden. Zumindest dieser Versuch misslingt – Melina und Bond überleben. Zusammen mit Columbo, der das Versteck von Kristatos in einem Kloster in den Bergen kennt, und einigen von seinen Männern wollen sich Bond und Melina den Computer wieder zurückholen. Die Kloster-Festung, in der Kristatos den Computer gegen Bares tauschen möchte, befindet sich auf einem hohen Felsen und Bond muss an einer Felswand den Berg hinaufklettern. Als das gesamte Team auf dem Berg ist, landet General Gogol vom KGB, der das ATAC von Kristatos kaufen will. Bond zerstört es, und Kristatos wird von Columbo getötet.
Gadgets
- Roger Moore fährt bei einer Verfolgungsjagd einen Citroën 2CV (Ente). Wenig später legte Citroën eine Sonderserie des 2CV in gelb auf, welche an der Seite und der Motorhaube lackierte Einschusslöcher aufweist.
- Das Bond-Auto ist nochmals der Lotus Esprit (siehe Der Spion, der mich liebte). Ein weißes Exemplar zerstört sich bereits nach kurzem Einsatz selbst, nachdem ein Bösewicht auf der Suche nach Bond die Seitenscheibe einschlägt, obwohl ein dreieckiger Aufkleber darauf hinweist, dass das Auto „diebstahlgesichert“ ist. Im späteren Verlauf des Films fährt Bond dann einen roten Lotus Esprit.
- Ein Identifikationscomputer („Identigraph“) von Q hilft Bond bei der Suche nach der Herkunft von Verdächtigen weiter.
Schauplätze und Drehorte
Die Eröffnungssequenz, in der nochmal Bonds alter Widersacher Ernst Stavro Blofeld auftritt, spielt im Themsebereich von London. Die Skiszenen entstanden in Cortina d'Ampezzo in den Dolomiten, u. a. auf der Olympischen Sprungschanze und Bobbahn. Ansonsten wurden fast alle Szenen in Griechenland auf der ionischen Insel Korfu und auf dem Festland (die Felsenkletterszene bei den Klöstern von Meteora) gedreht.
Die Szenen auf dem Forschungsschiff der Havelocks (Ermordung von Melinas Eltern, Kielholen von Bond und Melina nach Bergung des ATAC aus dem Wrack der St. Georges, Schluss-Gag mit dem Telefonanruf von Maggie Thatcher) sind in der malerischen Bucht von Kalami an der Ostküste Korfus entstanden, nur 2 km Luftlinie von Albanien entfernt.
In der Hauptstadt von Korfu (gr. Kerkyra) wurden folgende Sehenswürdigkeiten als Kulisse verwendet:
- das Kloster von Vlacherna bei der sogenannten Mäuseinsel
- die Marktszenen der Altstadt
- die Esplanade
- die Alte Venezianische Festung
- ein kleiner Hafen mit Bootshaus am Fuße dieser Festung (Drogenlagerhaus von Kristatos)
- Tunnel, Treppen und Mauern der Festung (Kulisse für die Verfolgungsjagd, an deren Ende Bond den von Kristatos angeheuerten Killer Emile Locque in seinem Mercedes-Benz S-Klasse erledigt)
Das Spielcasino ist im Inneren des Achilleion angesiedelt, welches Kaiserin Elisabeth von Österreich („Sisi“) erbaute und der deutsche Kaiser Wilhelm II. später besaß. Auf der Gartenterrasse des Achilleion wurde das gemeinsame Abendessen von Bond und Kristatos gedreht. Weiter hinten in diesem Garten (an der Statue des heldenhaften Achill) befindet sich die Terrasse mit der atemberaubenden Aussicht auf das Ionische Meer, wo Bond sich in einer anderen Szene mit Melina bei einem romantischen Sonnenuntergang unterhält.
Die angeblich bei Madrid liegende Villa des Killers Hector Gonzalez, der Melinas Eltern erschossen hat, heißt Villa Sylva und liegt in Wirklichkeit ebenfalls auf Korfu, nämlich oberhalb des Klosters Vlacherna gleich neben dem ehemaligen Hotel Hilton. Die anschließende Verfolgungsjagd mit der berühmten gelben Ente wurde u. a. im Gebirgsdorf Pagi im Nordwesten Korfus gefilmt. Die Strandbuggy-Szene, als Emile Locque Columbos Geliebte Lisa überfährt, fand in den Sanddünen neben dem Korission-See an der Südwestküste Korfus statt.
Hintergrund
- Nach dem Hightech-Bond Moonraker musste man wieder eine realistische Handlung ohne einen Superschurken entwickeln, der die Welt zerstören will. Das ist mit diesem Film gelungen, der einen harten Bond ohne technische Hilfsmittel zeigt. Dieser Film – wie auch Leben und sterben lassen und Der Spion, der mich liebte – zeigt den von Roger Moore verkörperten Agenten von einer mitunter brutalen Seite, da Bond aus eigenem Entschluss (also ohne Notwehr) tötet.
- Die Szene, in der Bond und Melina durch Kielholen mit der Motorjacht erledigt werden sollen, stammt eigentlich aus dem Roman Leben und Sterben lassen, aber für dessen Verfilmung und auch alle folgenden Bond-Abenteuer war das Umsetzen dieser Szene viel zu aufwendig. Erst in In tödlicher Mission fanden John Glen und sein Stunt-Team einen Weg, die Szene umzusetzen.
- Bonds 30-Meter-Sturz vom Felsen des Klosters wurde von Profi-Stuntman Rick Sylvester durchgeführt, der sich bereits in der Anfangssequenz von Der Spion, der mich liebte mit Skiern in eine Schlucht stürzte und anschließend mit einem Fallschirm seinen Sturz elegant abfing. Roger Moore hingegen hat enorme Höhenangst.
- Carole Bouquet hatte sich schon für die Rolle der Holly Goodhead in Moonraker beworben, doch die Produzenten sahen sie erst in der Rolle der Melina Havelock perfekt besetzt.
- Bernard Lee, Darsteller des M, verstarb, kurz bevor seine Szenen gedreht werden konnten. Aus Respekt vor seiner Person vergab Produzent Albert R. Broccoli seine Rolle nicht an jemand anderen, sondern ließ das Drehbuch umschreiben. So war M laut Skript im Urlaub, und Bond wurde stattdessen von Stabschef Bill Tanner (James Villiers) und Verteidigungsminister Sir Frederick Gray (Geoffrey Keen) empfangen und in den Fall eingeführt. Auch wurden einige von Lees Dialogen von Q (Desmond Llewelyn) übernommen.
- Cassandra Harris heiratete während der Dreharbeiten einen jungen Schauspieler, Pierce Brosnan, der 14 Jahre später selber den James Bond darstellen sollte.
- In tödlicher Mission ist der einzige Bond-Film, in dem der Interpret oder die Interpretin des Titelsongs, in diesem Fall Sheena Easton, während des Titelvorspanns auf der Leinwand zu sehen ist.[1]
- Einige Zeitungsannoncen sowie das Kinoplakat zeigten Roger Moore zwischen den gespreizten Beinen einer stehenden Frau. Das war so provokativ, dass einige Zeitungen das Bild über den Knien der Frau abschnitten oder gar eine Shorts darüber retuschierten.
- In tödlicher Mission ist der erste Bond-Film, in dem ein Stuntman bei den Dreharbeiten zu Tode kam. Der Steuermann des Viererbobs (Paolo Rigon) starb, als der Bob aus dem Eiskanal in Cortina d'Ampezzo geschleudert wurde.
- Der Citroën 2CV, mit dem die Verfolgungsjagd zu Beginn des Films stattfindet, besaß neben diversen Verstärkungen einen Motor mit 65 PS aus einem Citroën GSA.[2] Die normale Motorleistung eines Citroën 2CV6 beträgt 28 PS.
- Die Rolle der Margaret Thatcher als Premierministerin, die am Ende des Films versucht, sich bei Bond telefonisch zu bedanken, wurde von Janet Brown gespielt. Brown war in der Thatcher-Ära die gefragteste Radio- und TV-Parodistin der „eisernen Lady“.
- Der Film spielte nach dem großen Erfolg von Moonraker 195 Mio. US-$ (inflationsbereinigt: 469 Mio. US-$) an den Kinokassen weltweit ein.
Kritiken
Das Lexikon des Internationalen Films bezeichnete den Film als „langweilig“ und „einfallslos“. [3]
Literatur
- Danny Morgenstern, Manfred Hobsch: James Bond XXL. Schwarzkopf & Schwarzkopf - ISBN 3896025457
Auszeichnungen (Auswahl)
- Der Titelsong „For Your Eyes Only“ von Bill Conti und Michael Leeson wurde 1982 für den Oscar nominiert, ebenso für den Golden Globe.
- Der Film erhielt 1982 die Goldene Leinwand.
Einzelnachweise
- ↑ nach Roger Moore: Ein Quantum was? Süddeutsche Zeitung vom 4. November 2008
- ↑ Immo Mikloweit: „2CV - Das Entenbuch“, Komet-Verlag, Köln 2008, ISBN 978-3-89836-797-4
- ↑ Lexikon des Internationalen Films - In tödlicher Mission
Weblinks
- In tödlicher Mission in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kritiken zu In tödlicher Mission auf Rotten Tomatoes (englisch)
- Tonträger mit Filmmusik
- MGM's offizielle For your Eyes only Webseite
James-Bond-FilmeVon Eon produzierte Filme
1962: James Bond jagt Dr. No | 1963: Liebesgrüße aus Moskau | 1964: Goldfinger | 1965: Feuerball | 1967: Man lebt nur zweimal | 1969: Im Geheimdienst Ihrer Majestät | 1971: Diamantenfieber | 1973: Leben und sterben lassen | 1974: Der Mann mit dem goldenen Colt | 1977: Der Spion, der mich liebte | 1979: Moonraker – Streng geheim | 1981: In tödlicher Mission | 1983: Octopussy | 1985: Im Angesicht des Todes | 1987: Der Hauch des Todes | 1989: Lizenz zum Töten | 1995: GoldenEye | 1997: Der Morgen stirbt nie | 1999: Die Welt ist nicht genug | 2002: Stirb an einem anderen Tag | 2006: Casino Royale | 2008: Ein Quantum TrostSonstige Filme
1954: Casino Royale (Fernsehfilm) | 1967: Casino Royale | 1983: Sag niemals nie
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