- Fosite
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Forseti (anord. „Vorsitzender am Thing“, „Vorsitzender“; isl. u. fär. „Präsident“; fries. Fosite) ist in der nordischen Mythologie der Gott für Recht und Gesetz („Gerechter Richter“), der Vorsitzende der Thing-Versammlung. Er ist einer der Asen, Sohn des Balder und der Nanna. Seine Residenz ist der von Gold und Silber glänzende Saal Glitnir (Glastheim), wo er als oberster Richter Asgards täglich Recht spricht unter Göttern und Menschen.
Nach den christlichen Heiligenlegenden des Willebrord und Ludger befand sich auf der Insel Helgoland ein Heiligtum des friesischen Gottes Fosite, eine Quelle aus der schweigend geschöpft wurde. Hier weidete das heilige Vieh Fosites, das niemand schlachten durfte. Nach dem Gott hieß Helgoland damals Fositesland. Das Heiligtum soll durch den Missionar Ludger zerstört worden sein.
Durch Falschlesung alter Schriften erschien dann in Karten von Helgoland ein templum Fostae vel Phosetae, der dann latinisiert zu einem templum Vestae wurde. Daraus schöpften Romantiker und neopagane Kreise eine Göttin Fosta, die aber in alten Schriften nirgends Erwähnung findet.
Literatur
- M. Tveitane: Art. Forseti, in: Reallexikon der germanischen Altertumskunde, de Gruyter, 2. A. 1973, Bd. 9, ISBN 3110146428, 343-345
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