- Fotofinishing
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Unter dem Sammelbegriff Foto-Finishing (auch: Fotofinishing, von engl. für fotografische Endbearbeitung, Endfertigung) werden in der Fotowirtschaft sämtliche Dienstleistungen zusammengefasst, die bei der gewerblichen Massenproduktion, Qualitätssicherung, Auftragsabwicklung und Auslieferung von fotografischen Auftragsarbeiten insbesondere in den fototechnischen Kopieranstalten (industrielle Photo-Großlaboratorien) anfallen.
Inhaltsverzeichnis
Kerngeschäft
In der Regel geben Kunden ihre Filme bzw. digitalen Speichermedien in Fotofachgeschäften oder z. B. Drogeriefilialen ab. Diese werden dann in der Regel zu einem Großlabor speditiert, das - sofern erforderlich - die Filme entwickelt und die gewünschten Abzüge, Kopien, CDs/DVDs usw. herstellt. Sodann werden die Arbeiten nach einer Qualitätskontrolle und der Preisauszeichnung wieder an die Abgabestelle zurückgebracht, wo sie vom Kunden abgeholt werden können.
In den vergangenen Jahren schossen zahlreiche Geschäfte aus dem Boden, die Dienstleistungen rund ums Foto-Finishing auch vor Ort anbieten: Die erforderlichen Gerätschaften (u.a. vollautomatisierte Minilabs und Rechner zur Nachbearbeitung von Digitalaufnahmen) befinden sich hier in den Verkaufsräumen, so dass der Kunde seine Abzüge etc. in oft weniger als einer Stunde erhalten kann.
Seit einem Jahrzehnt gibt es zudem auch vermehrt Fotodienstleister, die ausschließlich über das Internet operieren. Hierbei werden vom Kunden digitale Aufnahmen hochgeladen, die nach dem Processing (der Bildherstellung) per Post zugestellt werden. Die meisten Online-Fotoservice-Anbieter bieten neben Fotoabzügen auch eine Vielzahl an anderen Produkten an, die der Kunde online selbst gestalten kann. Hierzu zählen zum Beispiel Fotokalender, Poster, Tassen, das Fotobuch, Puzzle oder T-Shirts.
Wandel durch Digitalisierung
War früher die Konkurrenz schon beträchtlich, kam die Branche durch den Boom der Digitalfotografie zusätzlich erheblich unter Druck, weil viele Amateure gar keine Bilddaten mehr in Auftrag geben (sie drucken Bilder zu Hause aus oder speichern ihre Aufnahmen z. B. auf CD oder DVD zur bequemem Betrachtung am Bildschirm).
Neuerdings setzen sich - wenn auch besonders in Deutschland noch sehr zögernd - im Zuge der Digitalisierung der Fotografie immer mehr auch Fotofinishing-Systeme in Form von Geldeinwurf-Automaten durch, die vom Kunden selbst bedient werden können. Er bringt dazu das Ausgangsmaterial auf CD, DVD, Speicherkarten etc. mit und kann - gfs. nach einigen Nachbearbeitungsschritten wie Ausschnittswahl, Schärfung, Farbausgleich usw. - seine Bilder im gewünschten Format ausdrucken lassen. Diese Geräte in der Größe von Getränkeautomaten können beinahe an beliebigen Stellen und von beliebigen Anbietern (Supermärkte, Bahnhöfe, Internet-Cafés, Kaffeeröster-Filialen...) aufgestellt werden. Es ist unschwer zu erkennen, dass - sollten derlei Automaten die Regel werden - in letzter Konsequenz eine gesamte Zwischenhandelskette ausgeschaltet wäre. Anbieter solcher Systeme sind u. a. Fujifilm und Sony.
Marktführer
Europas Marktführer im Fotofinishing ist nach eigenem Bekunden der 1961 gegründete Foto-Dienstleister CeWe Color mit 21 Betrieben und 3700 Mitarbeitern in 19 europäischen Ländern. 3,5 Milliarden Farbbilder werden demnach jährlich an 60.000 Handelskunden geliefert. Der Umsatz betrug 2004 nach Angaben des Unternehmens 428,5 Mio. Euro. Die seit 1993 existierende CeWe Color Holding AG ist im SDAX gelistet. An zweiter Stelle liegt die japanische Traditionsfirma Fujicolor. Mit sechs flächendeckend angesiedelten Fujicolor Photogroßlaboren unter dem Dach der Fujicolor Central Europe Photofinishing.
Von diesen Standorten aus beliefert Fujicolor auch benachbarte europäische Länder, wie z. B. Dänemark, Schweden, Norwegen, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Österreich und die Schweiz.
Weblinks
- BGL Bundesverband der Photo-Großlaboratorien e. V.
- Wettbewerbssituation (PDF; eine trotz angespannter Marktlage optimistische Selbsteinschätzung von CeWe Color)
- Digitale Fotos: Sicher verwahrt ("Süddeutsche Zeitung", 28. Februar 2007) - ("Digitaler Film": SanDisk entwickelt nur einmal beschreibbare - billigere - Speicherkarten, deren Daten bis zu hundert Jahren erhalten bleiben sollen und von denen sich der Handel einen neuerlichen Aufschwung bei der Fotoausarbeitung erhofft; zusammen mit Handelsketten wird deren Marktreife getestet; vgl. WORM)
- Karte der Labors von Fujicolor bzw. Eurocolor in Deutschland.
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