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Das Forschungsrahmenprogramm (FRP) ist ein Förderprogramm der Europäischen Kommission. Aktuell ist das 7. EU-Rahmenprogramm für Forschung, Technologische Entwicklung und Demonstration (FP7), welches offiziell am 1. Januar 2007 gestartet ist. Das 6. Rahmenprogramm (RP, engl. 6th Framework Programme, abgekürzt FP6) hatte eine Laufzeit vom 3. Juni 2002 bis 2006. Projekte aus FP6 werden teilweise noch mehrere Jahre laufen.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Die Europäische Union bündelt ihre Programme der Forschung, technologischen Entwicklung und Demonstration traditionell in zeitlich befristeten Forschungsrahmenprogrammen. Das Verfahren, nach dem die Mitgliedstaaten ein Forschungsrahmenprogramm beschließen, ist im Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft von Amsterdam geregelt (Art. 163). Eine besondere Grundlage besteht dabei allerdings für den Teil der Atomforschung. Diesem liegt der Vertrag zur Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom) zugrunde. Beide Programme werden von der Europäischen Kommission (KOM) vorgeschlagen und vom Europäischen Rat (Rat) und Parlament (EP) beschlossen.
Primäres Ziel des Forschungsrahmenprogramms ist, die wissenschaftlichen und technologischen Grundlagen in der Gemeinschaft zu stärken und die Entwicklung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu fördern sowie alle Forschungsmaßnahmen zu unterstützen, die aufgrund anderer Politiken der Gemeinschaft für erforderlich gehalten werden. Es geht hier also primär um grenzüberschreitende Forschung und Entwicklung, die die Grundlage für eine innovative europäische Wirtschaft legt und gleichzeitig einen unmittelbaren Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger bringt.
Formal besteht ein Forschungsrahmenprogramm aus einer EU-Richtlinie, den darauf aufbauenden spezifischen Programmen und Beteiligungsrichtlinien sowie den präzisierenden Arbeitsprogrammen. Die spezifischen Programme und Beteiligungsrichtlinien bilden den Rahmen für ein Forschungsrahmenprogramm, die Arbeitsprogramme präzisieren die Aktivitäten zu jeder einzelnen Förderlinie.
Mittelausstattung bisheriger Forschungsrahmenprogramme
Seit dem ersten Forschungsrahmenprogramm (1984 - 1987) stieg die Mittelausstattung kontinuierlich an:
- 1. Forschungsrahmenprogramm (1984 - 1987) 3,3 Mrd. Euro
- 2. Forschungsrahmenprogramm (1987 - 1991) 4,4 Mrd. Euro
- 3. Forschungsrahmenprogramm (1991 - 1994) 6,6 Mrd. Euro
- 4. Forschungsrahmenprogramm (1994 - 1998) 13,1 Mrd. Euro
- 5. Forschungsrahmenprogramm (1998 - 2002) 15,0 Mrd. Euro
- 6. Forschungsrahmenprogramm (2002 - 2007) 17,5 Mrd. Euro
- 7. Forschungsrahmenprogramm (2007 - 2013) 50,5 Mrd. Euro
6. Forschungsrahmenprogramm
Das 6. Forschungsrahmenprogramm hat ein Volumen von 17,5 Mrd EUR mit folgenden Schwerpunkten:
- Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Medizin (GBH, 2255 Mio EUR)
- Technologien der Informationsgesellschaft (IST, 3600 Mio EUR)
- Nanotechnologien und -wissenschaften, wissensbasierte multifunktionale Werkstoffe, neue Produktionsverfahren und - anlagen (NMP, 1300 Mio EUR)
- Luft- und Raumfahrt (A&S, 1000 Mio EUR)
- Lebensmittelqualität und -sicherheit (FSQ, 685 Mio EUR)
- Nachhaltige Entwicklung, Globale Veränderungen und Ökosysteme (SDGE, 2120 Mio EUR)
- Bürger und Staat in der Wissensgesellschaft (C&G, 225 Mio EUR)
- Künftiger Wissenschafts- und Technologiebedarf (2345 Mio EUR)
- Politikorientierte Forschung (78 Mio EUR)
Strukturell und formal wartete das 6. Forschungsrahmenprogramm gegenüber seinen Vorgängerprogrammen mit einigen Änderungen auf. Im Kontext der beim 6. Forschungsrahmenprogramm im Vordergrund stehenden Idee der Schaffung eines Europäischen Forschungsraums wurden größere Projektverbände, die Networks of Excellende (NoE) und Integrated Projects (IP) eingeführt. Weiterhin wurde mehr Eigenverantwortung auf die aus mindestens drei Mitgliedstaaten zusammengesetzten Konsortien übertragen. Es wurden Finanzaudits zur laufenden Überwachung der Mittelverwendung eingeführt.
7. Forschungsrahmenprogramm
Das FP7 hat ein im jährlichen Durchschnitt um 41% höheres Budget als FP6 (Preisniveau 2004), umfasst jedoch auch Themenbereiche, welche im abgelaufenen Programm noch nicht eingegliedert waren. Das vorläufige Gesamtbudget über die Laufzeit beträgt ca. 50,5 Mrd €. Die Laufzeit ist erstmalig nicht vier Jahre sondern sieben, gekoppelt an die finanzielle Vorausschau, also die Planung des gesamten EU-Haushalts. Das FP7 ist in vier Spezifische Programme unterteilt:
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- Das Spezifische Programm Zusammenarbeit (Cooperation) ist mit einer Gesamtsumme 32 413 Mio € ausgestattet und bildet damit das Kernstück von FP7. Unterstützt werden Forschungsprojekte, in denen Partner aus unterschiedlichen europäischen Ländern neues Wissen in vorgegebenen Themenbereichen schaffen. Im Vordergrund steht dabei die gesellschaftliche Verwertbarkeit der Resultate. Cooperation ist unterteilt in die thematischen Bereiche:
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- Gesundheit 6.100 Millionen Euro,
- Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei sowie Biotechnologie 1.935 Millionen Euro,
- Informations- und Kommunikationstechnologien 9.050 Millionen Euro,
- Nanowissenschaften, Nanotechnologien, Werkstoffe und neue Produktionstechnologien 3.475 Millionen Euro,
- Energie 2.350 Millionen Euro,
- Umwelt (einschließlich Klimaänderung) 1.890 Millionen Euro,
- Verkehr (einschließlich Luftfahrt) 4.160 Millionen Euro,
- Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften 623 Mio (NEU!),
- Weltraum 1.430 Millionen Euro,
- Sicherheit 1.400 Millionen Euro (neuer Bereich)
- nicht-nukleare wissenschaftliche Tätigkeit der gemeinsamen Forschungsstelle 1.751 Millionen Euro
- Das Spezifische Programm Ideen (Ideas) unterstützt mit insgesamt 7.460 Millionen Euro Einzelwissenschaftler, die Grundlagenforschung betreiben. Die Vergabe der Fördermittel wird durch den europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC) organisiert und ausgestaltet.
- Das Spezifische Programm Menschen (People) hat ein Volumen von insgesamt 4.728 Millionen Euro. Es konzentriert sich auf die Förderung der Mobilität von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern im Rahmen der Marie-Curie-Maßnahmen.
- Das Spezifische Programm Forschungskapazitäten (Capacities) hat ein Gesamtbudget von etwa 4.200 Millionen Euro und unterstützt Vorhaben, die dem Ausbau des europäischen Forschungsraums dienen:
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- Forschungsinfrastruktur 1.800 Millionen Euro,
- Forschung zum Vorteil kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) 1.300 Millionen Euro,
- Wissensorientierte Regionen 126 Millionen Euro,
- Forschungspotenzial 370 Millionen Euro,
- Wissenschaft in der Gesellschaft 280 Millionen Euro,
- Unterstützung der Kohärenten Entwicklung von Forschungspolitiken 70 Millionen Euro,
- und Spezielle Aktivitäten Internationaler Zusammenarbeit 185 Millionen Euro.
Weblinks
- Deutsches Portal zum Europäischen Forschungsrahmenprogramm - Informationen zum 6. und 7. EU-Forschungsrahmenprogramm, Nationale Kontaktstellen der Bundesregierung in Deutschland (NKS)
- RP7 Seiten der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft - Informationen zum 7. EU-Rahmenprogramm, Nationale Kontaktpunkte (NCP) in Österreich
- http://cordis.europa.eu/fp6
- http://cordis.europa.eu/fp7
- http://ec.europa.eu/research/fp7/pdf/fp7-factsheets_de.pdf
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