- Frances Amelia Yates
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Frances Amelia Yates (* 29. November 1899 in Southsea, Hampshire, England; † 29. September 1981 in Surbiton, Surrey) war eine englische Historikerin und Autorin.
Yates' Vater arbeitete sich mit der Zeit zum Chefkonstrukteur der britischen Marine hoch, Frances war das jüngste von vier Kindern der Familie. Ihre Hoffnungen, nach dem Tode ihres Bruders 1915 dessen Studienplatz in Oxford einnehmen zu können, wurden enttäuscht. Vielmehr nahm sie an einem Studium der französischen Sprache per Korrespondenz teil und schloss mit einer Arbeit über das französische religiöse Drama des 16. Jahrhunderts ab.
Seit etwa 1925 lebte sie ununterbrochen in Claygate, einem ländlichen Gebiet außerhalb von London, wo sie ihre privaten Studien bis fast zu ihrem Tod fortsetzte. Sie arbeitete meist in der British Library und im Public Record Office in London. Ihr erstes Werk John Florio: The Life of an Italian in Shakespeare's England (1934) brachte ihr sofort einen Preis ein. 1937 arbeitete sie am Warburg Institute in London, das aus Deutschland nach Großbritannien ausgelagert worden war. 1941 erhielt sie dort eine Teilzeitstelle, die tatsächlich ihre erste bezahlte Anstellung war. Hier lernte sie unter anderem von Fritz Saxl, Gertrud Bing, Edgar Wind und Rudolf Wittkower die enzyklopädische Arbeit kennen, die für ihr Werk über Giordano Bruno von Wichtigkeit werden sollte.
Für ihr bahnbrechendes Werk über den spanischen universellen Mystiker Ramon Lull lernte sie zunächst Katalanisch. Ihre bekanntesten Werke sind jedoch Giordano Bruno and the Hermetic Tradition (1964) sowie The Art of Memory (1966).
Yates' Werke zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass es ihr in "vorkulturwissenschaftlichen" Zeiten gelungen ist, Themen wie soziale Umstände, politische Situation und wissenschaftliche Erkenntnis auf beeindruckende Weise miteinander in Beziehung zu setzen. Nicht zuletzt aufgrund ihres umfassenden Studiums von naturwissenschaftlichen und philosophischen Primärquellen der Frühen Neuzeit zählen ihre Werke bis heute mit zu den beeindruckendsten Arbeiten im Bereich der Wissenschaftsgeschichte. Durch das gesamte Werk Yates' zieht sich die Idee, dass Friede und Harmonie stets durch Interessengruppen und Fanatismus gefährdet sind.
Aufgrund ihres hohen Ansehens wurde ein Warburg-Stipendium nach ihr benannt. Neben zahlreichen Auszeichnungen und Ehrendoktorwürden erhielt sie 1972 den OBE (Officer of the Order of the British Empire) und 1977 den Dame Commander of the Order of the British Empire (DBE).
Veröffentlichungen
- John Florio: The Life of an Italian in Shakespeare's England. Cambridge, England, 1934
- Giordano Bruno and the Hermetic Tradition. London/New York 1964.
- Shakespeare's Last Plays: A New Approach. Taylor & Francis Books Ltd (April 1975)
- The Art of Memory. University of Chicago Press (April 2001)
- The Rosicrucian Enlightenment. Taylor & Francis Books Ltd (12. Oktober 2001)
- Occult Philosophy in the Elizabethan Age. Routledge Kegan & Paul (November 1983)
- The Valois Tapestries. (Routledge Environmental Management Series). Taylor & Francis Books Ltd (9. September 1999)
- Renaissance and Reform: The Italian Contribution. (Selected Works / Frances Yates). Taylor & Francis Books Ltd (9. September 1999)
- Lull and Bruno: Collected Essays. (Selected Works / Frances Yates). Taylor & Francis Books Ltd (9. September 1999)
- Astrea: The Imperial Theme in the Sixteenth Century. (Selected Works / Frances Yates), Taylor & Francis Books Ltd (9. September 1999)
- Ideas and Ideals in the North European Renaissance. (Collected Essays ; 3). Routledge Kegan & Paul (Oktober 1984)
- auf Deutsch
- Gedächtnis und Erinnern : Mnemonik von Aristoteles bis Shakespeare. 3. A. 1994. ISBN 3-05-002617-0
- Aufklärung im Zeitalter des Rosenkreuzes. 2. A. 1997. ISBN 3-60-89188-33
Weblinks
- Literatur von und über Frances A. Yates im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.bookrags.com/biography-yates-frances-amelia-eorl-14/index.html englische Biographie
Personendaten NAME Yates, Frances A. ALTERNATIVNAMEN Yates, Frances Amelia KURZBESCHREIBUNG englische Historikerin und Autorin GEBURTSDATUM 29. November 1899 GEBURTSORT Southsea, Hampshire, England STERBEDATUM 29. September 1981 STERBEORT Surbiton, Surrey
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