Francesco IV. d'Este

Francesco IV. d'Este
Franz IV., Herzog von Modena

Franz IV. Joseph Karl Ambrosius Stanislaus (* 6. Oktober 1779 in Mailand; † 21. Januar 1846 in Modena), Erzherzog von Österreich-Este, war von 1814 bis 1846 Herzog von Modena und Reggio.

Er war der Sohn des Erzherzogs Ferdinand von Österreich, der, ein jüngerer Bruder Josephs II., durch seine Heirat mit der Erbtochter des letzten Herzogs von Modena Ercole III. d’Este, Maria Beatrix von Este, 1803 Erbe von Modena geworden, aber schon 1806 gestorben war. Er gelangte durch die Bestimmungen des Wiener Kongresses 1815 zur Erbfolge im Herzogtum Modena und folgte seiner Mutter 1829 in den Herzogtümern Massa und Carrara.

Erzherzog Franz (IV.) von Österreich, der spätere Herzog von Modena

Von dem maßlosesten Hass gegen die Revolution erfüllt, sah er überall nichts als Unzufriedenheit, Verschwörungen und revolutionäres Streben. Die Jesuiten, denen er unbeschränkte Gewalt, insbesondere auch über den Jugendunterricht, einräumte, bestärkten ihn in seinem despotischen Gebaren, indem sie die Sache des Absolutismus als die Sache Gottes und der alleinseligmachenden Kirche hinstellten. Schon 1821 war er die Seele der Verfolgungen des Karbonarismus. Noch unerbittlicher zeigte er sich nach 1830, da ihn die französische Revolution mit banger Besorgnis erfüllte, weshalb er auch den König Ludwig Philipp nicht anerkannte, dagegen Don Carlos als legitimen König von Spanien unterstützte und Dom Miguel eine Freistätte an seinem Hof gewährte. Einen vorbereiteten Aufstand dämpfte er 1831 durch Verhaftnahme der Verschwornen; gegen weitere an verschiedenen Orten drohende Ausstände suchte er in Wien Hilfe, worauf er alle Verdächtigen zum Tod oder zu den Galeeren verurteilen ließ. Das Junge Italien war der vorzüglichste Gegenstand seiner Verfolgungen. Der englischen Regierung verweigerte er die wegen einiger Schmähungen, die sich öffentliche Blätter gegen jene Macht erlaubt hatten, geforderte Genugthuung, weshalb England die diplomatische Verbindung mit ihm abbrach.

Franz war Feldzeugmeister in der österreichischen Armee.

Nachkommen

Franz IV. war seit 1812 mit Beatrix, der Tochter des Königs Viktor Emanuel von Sardinien, vermählt. Von seinen Töchtern war die ältere, Therese, die Gemahlin des Grafen von Chambord, die jüngere, Marie, war die des spanischen Prätendenten Juan. Ihm folgte sein Sohn Franz V.

Literatur

  • Imre Gonda, Emil Niederhauser: Die Habsburger. Wien 1983.
  • Richard Reifenscheid: Die Habsburger in Lebensbildern. Wien 1982.



Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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