Francesco Todeschini Piccolomini

Francesco Todeschini Piccolomini
Papst Pius III.

Pius III., bürgerlich Francesco Todeschini Piccolomini (* 29. Mai 1439 in Siena; † 18. Oktober 1503 in Rom) war vom 22. September 1503 bis zum 18. Oktober 1503 Papst der römisch-katholischen Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Francesco Todeschini Piccolomini wurde in der Toskana, als Sohn des Juristen Giovanni de Todeschini und dessen Ehefrau Laodomia Piccolomini, die eine Schwester von Papst Pius II. gewesen war, geboren. Bis heute streiten sich die italienischen Gemeinden Pienza, Siena und Sarteano darüber, welche von ihnen der Geburtsort des Papstes ist. Die Mehrheit der historischen Quellen geht jedoch von Siena aus.

Francesco Todeschini Piccolomini hatte fünf Brüder und zwei Schwestern. Er selbst war der zweite Sohn seiner Eltern gewesen. Sehr früh bereits hatte sein Onkel Papst Pius II. ein Interesse an einer geistlichen Laufbahn für ihn bekundet.

Klerikale Karriere

Francesco Todeschini Piccolomini studierte in Wien und Perugia Rechtswissenschaften. Er beendete sein Studium mit dem akademischen Grad eines Dr. jur. can. in Perugia. Sein Onkel Papst Pius II. ernannte ihn nach seiner Papstwahl zum Domherren in Siena und im Jahr 1459 zum Bischof von Siena. Am 5. März 1460 ernannte ihn Papst Pius II. zum Kardinal.

Während einer Abwesenheit von Papst Pius II. im Jahr 1464 war Francesco Todeschini Piccolomini der Administrator des Kirchenstaats. Durch seinen Onkel Pius II. erlernte er die deutsche Sprache. Hiermit gelang es ihm, viele nützliche Kontakte zu entwickeln. So war er nach dem Tod seines Onkels unter den Pontifikaten der Päpste Paul II., Sixtus IV. und Innozenz VIII. ein häufiger Vertreter deutscher Interessen in der Kurie gewesen. Seine Zeitgenossen nannten ihn daher oft auch den Protector Nationis Germanicae.

Im Jahr 1471 reiste er als päpstlicher Legat zum Reichstag nach Regensburg, wo er viele alte Kontakte auffrischen konnte, unter anderem auch zu den Habsburgern. Im Jahr 1494 führte ihn eine diplomatische Mission an den Hof von König Karl VIII. von Frankreich.

Francesco Todeschini Piccolomini war ein großer Kunstfreund und Mäzen. So beauftragte er im Juni 1502 Michelangelo, 15 Statuen für den Dom von Siena zu schaffen.

Pontifikat

Am 22. September 1503 wurde er durch das Konklave zum neuen Papst gewählt. Den Namen Pius III. wählte er im Andenken an seinen Onkel. Papst Pius III. kann als bewusst gewählter Übergangskandidat angesehen werden. Der französische Hof hatte viel dafür unternommen, dass der französische Kardinal Georges d'Amboise zum Nachfolger von Alexander VI. gewählt wurde. Hintertrieben wurde diese Wahl jedoch durch den Kardinal Ascanio Sforza, der im Interesse der italienischen Herrscherfamilie der Sforza weder einen Papst französischer Abstammung wünschte noch ein Interesse daran hatte, dass der Italiener Giuliano della Rovere als neuer Papst aus der Konklave hervorging.

Bereits ab dem 13. Oktober 1503 war Pius III. jedoch bettlägerig; er wurde von der Gicht gequält und konnte sein Amt nicht aktiv ausüben; an den Folgen der Gicht verstarb er dann auch am 18. Oktober 1503. Bedingt durch sein kurzes Pontifikat kam es zu Gerüchten, der Papst sei vergiftet worden; aus heutiger Sicht sind diese Gerüchte jedoch nicht haltbar.

Grabstätte

Er fand seine letzte Ruhe neben Papst Pius II. in Sant'Andrea della Valle.

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