Franklin Rijkaard

Franklin Rijkaard
Frank Rijkaard
Frank Rijkaard
Spielerinformationen
Voller Name Franklin Edmundo Rijkaard
Geburtstag 30. September 1962
Geburtsort AmsterdamNiederlande
Position Mittelfeldspieler
Vereine als Aktiver1
Jahre Verein Spiele (Tore)
1980–1987
1987–1988
1987–1988
1988–1993
1993–1995
Ajax Amsterdam
Sporting Lissabon
Real Saragossa (Leihe)
AC Mailand
Ajax Amsterdam
206 (46)
000 0(0)
011 0(0)
142 (16)
055 (19)
Nationalmannschaft2
1981–1994 Niederlande 73 (10)[1]
Stationen als Trainer
1998–2000
2001–2002
2003–2008
Niederlande
Sparta Rotterdam
FC Barcelona

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 17. April 2009
2Stand: 17. April 2009

Franklin Edmundo Rijkaard (* 30. September 1962 in Amsterdam) ist ein niederländischer Fußballspieler und -trainer.

Als Teil der "niederländischen Achse" beim AC Mailand konnte er als Spieler den Europapokal der Landesmeister gewinnen und als niederländischer Nationalspieler die Fußball-Europameisterschaft. Als Trainer des FC Barcelona gelang ihm der Sieg in der Champions League. In Deutschland wurde er vor allem wegen seiner Spuck-Attacke gegen Rudi Völler bei der WM 1990 bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Spielerkarriere

Verein

Ajax Amsterdam

Rijkaard startete 1980 seine Profikarriere bei Ajax Amsterdam. Bereits zur Saison 1980/81 beorderte ihn Cheftrainer Leo Beenhakker in den Profikader des Vereins. Am 23. August 1980 gab der Mittelfeldspieler schließlich sein Debüt. Im Spiel gegen die Go Ahead Eagles schoss er zugleich seinen ersten Treffer für Ajax. Im Verlauf seines ersten Profijahres kam der damalige Jungspieler zu regelmäßigen Einsätzen.

Im Folgejahr konnte Rijkaard seine ersten Meisterschaft mit dem AFC feiern. 1982/83 konnte dieser Titel verteidigt werden. Eine weitere nationale Meisterschaft wurde 1985 gewonnen. Während seinen ersten sieben Jahren in Amsterdam kam neben den erfolgen in der Liga drei Triumphe im KNVB-Pokal hinzu. 1986/87 gewann der Mittelfeld-Allrounder seinen ersten internationalen Titel. Im Europapokal der Pokalsieger erreicht der Klub das Finale. Dabei wurden namhafte Teams wie Olympiakos Piräus und Real Saragossa bezwungen. Im Endspiel stand die Mannschaft dem 1. FC Lok Leipzig gegenüber. Das Spiel wurde mit 1:0 gewonnen.

Wechsel ins Ausland

Im September 1987 kam es zum Bruch zwischen dem Mittelfeldspieler und Trainer Johan Cruijff. Aus diesem Grund flüchtete Rijkaard ins Ausland und unterschrieb bei Sporting Lissabon. Da dieser Wechsel zu spät statt fand, wurde Rijkaard für alle Wettbewerbe gesperrt. Deshalb entschieden die Sporting-Verantwortlichen ihn an den spanischen Vertreter Real Saragossa zu verleihen. Noch während dieser Zeit unterzeichnete Rijkaard einen Vertrag mit dem AC Mailand und schloss sich diesem zur Saison 1988/89 an. Dort entwickelte er sich zu einem der besten defensiven Mittelfeldspieler der Welt. Die niederländische Achse beim italienischen Traditionsverein mit Rijkaard in der Defensive, Ruud Gullit als Mittelfeldregisseur und Marco van Basten als Torjäger im Sturm sorgte für die erfolgreichste Zeit in der Geschichte des AC Mailand. 1989 holte man den Europapokal der Landesmeister gegen Steaua Bukarest, im Jahr darauf gegen Benfica Lissabon. Im Finale von 1990 schoss Rijkaard den einzigen Treffer beim 1:0-Sieg. 1992 und 1993 wurde die italienische Meisterschaft gewonnen.

Rückkehr zu Ajax

Im Sommer 1993 lockte ihn Louis van Gaal wieder nach Amsterdam. Dort bildete er mit Danny Blind den Defensivblock der Amsterdamer. Auf Anhieb holte die Mannschaft die niederländische Meisterschaft und konnte diese 1995 verteidigen. 1995 kam das Team ins Finale um den Europapokal der Landesmeister, welcher inzwischen in UEFA Champions League umbenannt wurde. Dort stand Rijkaard seiner alten Mannschaft aus Mailand gegenüber. Schon in der Vorrunde der Gruppe D standen beide Team sich zweimal gegenüber. Beide Male setzen sich die Amsterdamer durch. So auch im Endspiel, als Patrick Kluivert den entscheidenden Treffer erzielte und Rijkaard seine dritte Landesmeisterschaft gewinnen konnte. Mit diesem Erfolg beendeter er seine aktive Karriere ließ.

Nationalmannschaft

Der surinamischstämmige Rijkaard war einer der Spieler, der mit den Niederlanden bei der Fußballeuropameisterschaft 1988 in Deutschland den Titel gewinnen konnte. Nach dem historischen 2:1-Halbfinalerfolg gegen Deutschland bezwangen die Niederlande die Sowjetunion im Finale mit 2:0 und konnten erstmals und bis heute zum einzigen Male einen internationalen Titel gewinnen.

Im weiteren Verlauf seiner Karriere nahm Rijkaard auch an den Weltmeisterschaften von 1990 und 1994 sowie an der Europameisterschaft 1992 in Schweden teil. Wie schon 1990 scheiterte die niederländische Mannschaft auch in den Jahren 1992 und 1994 an den späteren Siegern. In Schweden 1992 war im Halbfinale gegen Dänemark, in den USA 1994 im Viertelfinale gegen Brasilien Schluss.

Spuck-Attacke

Im Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Mailand traf Rijkaard mit seinem Team auf die deutsche Nationalmannschaft. Dabei kam es zu einem Eklat, als Rijkaard den deutschen Stürmer Rudi Völler beim Stande von 0:0 anspuckte. Der argentinische Schiedsrichter Loustau ordnete die Situation so ein, dass er Völler - für viele Beobachter bis heute nicht unumstritten - eine Mitschuld an dieser Tätlichkeit gab und beiden Spielern die Rote Karte zeigte und damit vom Platz stellte. Als sich Völler und Rijkaard daraufhin Richtung Kabine begaben, hielten die Fernsehbilder fest, wie Rijkaard nochmals in Richtung Völler spuckte. Diese Aktion galt als einer der prägenden Momente der niederländisch-deutschen Rivalität.


Erfolge als Spieler

Verein

Nationalmannschaft

  • Europameister: 1988

Individuell

  • Goldener-Schuh-Gewinner in den Niederlanden: 1985, 1987
  • Bester ausländischer Profi-Fußballer in der Serie A: 1992

Trainerkarriere

Oranje

Als Nationaltrainer der Niederlande führte er seine Mannschaft bei der Heim-EM 2000 bis ins Halbfinale, wo sie nach Elfmeterschießen gegen Italien ausschied. Rijkaard, der wenige Wochen zuvor verlautbart hatte, dass nur der Einzug ins Finale von Bedeutung für ihn wäre, trat daraufhin von seinem Amt zurück.

FC Barcelona

Trotz Erfolglosigkeit bei Sparta Rotterdam in den Jahren 2001 und 2002 verpflichtete ihn der FC Barcelona in der Saison 2003/2004 als Trainer.

Nachdem ihm schon in der Saison 2004/2005 der Gewinn der Meisterschaft, der erste Titel seit der Meisterschaft 1998/1999, gelang, konnte er den Erfolg im darauffolgenden Jahr wiederholen und gewann die UEFA Champions League.

Damit ist er der fünfte Spieler, der diesen Wettbewerb auch als Trainer gewinnen konnte. Insgesamt konnte er bereits viermal den Champions League Pokal in die Höhe stemmen (1989, 1990, 1995, 2006).

Nach zwei enttäuschenden Jahren wurde Rijkaard vom Verein im Sommer 2008 entlassen. Er wurde ersetzt durch Josep Guardiola.

Erfolge als Trainer

Weblinks

Quellen

  1. Vorlage:Nftstat

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