Franklinia alatamaha

Franklinia alatamaha
Franklinie
Blüte einer Franklinie (Franklinia alatamaha)

Blüte einer Franklinie (Franklinia alatamaha)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Teestrauchgewächse (Theaceae)
Gattung: Franklinien
Art: Franklinie
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Franklinia
W.Bartram ex Marshall 1785
Wissenschaftlicher Name der Art
Franklinia alatamaha
W.Bartram ex Marshall 1785

Die Franklinie (Franklinia alatamaha), auch Franklinbaum genannt, ist die einzige Art der monotypischen Gattung Franklinia innerhalb der Familie der Teestrauchgewächse (Theaceae). Als Synonyme findet man: Franklinia alatama Raf., Gordonia franklinii L'Hér., Gordonia pubescens L'Hér.. Benannt wurde die Art nach dem Fluss Altamaha River im Süden der USA.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Franklinie ist ein laubabwerfender Strauch oder kleiner Baum, der schon im unteren Bereich verzweigt. Diese Art kann Wuchshöhen von 10 m erreichen. Die Rinde ist glatt. Die einfachen, dunkelgrünen, glänzenden Blätter sind etwa 20 cm lang. Im Herbst ist das Laub in verschiedenen Rot-, Violett- oder Orangetönen gefärbt. Berühmt ist er durch seine cremigweißen, schalenförmigen Blüten, die einen Durchmesser von 7 bis 12 cm erreichen. Die Kronblätter sind wachsartig. Die Staubblätter sind goldgelb. Die Blütezeit, die Ende September ihren Höhepunkt erreicht, dauert von Juli bis zum Herbst. Der süßriechende Duft hat einen Hauch von Orangeblüten.[1]

Geschichte

William Bartrams Illustration des Franklin Tree von 1788

Der „Franklin Tree“, wie er seit 1785 zu Ehren des amerikanischen Politikers Benjamin Franklin genannt wird, wurde im Oktober 1765 von John Bartram und seinem Sohn William an der Mündung des Altamaha River im McIntosh County, Georgia, USA entdeckt. Im Jahr 1803 wurde das letzte Exemplar dieses Baumes vom britischen Kunstgärtner und Pflanzenjäger John Lyon in der Wildnis gesehen.[2] Als Ursache des Aussterbens wird eine Pilzerkrankung angesehen, die durch infizierte Baumwolle eingeschleppt wurde. Dank der Bemühungen der Bartrams existiert dieser Baum heute wieder in einigen Gärten der USA, Neuseelands, Kanadas und Europas. Sie waren die ersten, die Sämlinge und Setzlinge sammelten und diesen Baum somit vor dem endgültigen Aussterben retteten.

Heute können sich Gärtner aus aller Welt auf dem Gelände „Bartram's Garden“ in Pennsylvania, dem ehemaligen Anwesen der Bartrams, einen eigenen Baum online registrieren lassen. Im Jahr 1998 wurde unter dem Namen „Franklinia Census“ eine weltweite Zählung existierender Exemplare durchgeführt [3]: Die Zählung ergab ca. 2000 Exemplare [4] in Gärten, Botanischen Gärten oder Parks weltweit, die allesamt Nachkommen der Bäume sind, die die Bartrams einst in ihren Garten gepflanzt haben.

Bei deutschen „Kunstgärtnern“ (seit dem 19. Jahrhundert veraltete Bezeichnung) wird diese Art als „Franklinie“ bezeichnet. Nach der Statistik des Franklinia Census gibt es in Deutschland 9 Exemplare, darunter eines im Botanischen Garten Bochum.

Bei der Erstbeschreibung wurde Franklinia noch in die Gattung Gordonia eingestuft. Im Jahre 1785 kam es in Frankreich zu einem Streit über die Klassifizierung. Während man in den USA den neuen Namen Franklinia alatamaha benutzte, blieb man in Europa bis ins 20. Jahrhundert bei den alten Namen Gordonia pubescens oder Gordonia alatamaha.

Literatur

  • Marinelli, Janet: Pflanzen der Welt. Faszinierende Pflanzenvielfalt der fünf Kontinente, Verlag: Dorling Kindersley Ltd (DK), London, 2006, ISBN 3831009228
  • Warda, Hans-Dieter: Das große Buch der Garten- und Landschaftsgehölze, Bruns Pflanzen Export GmbH im Eigenverlag, Bad Zwischenahn, 2. erweiterte Auflage, 2001, ISBN 3980-38333-4
  • Koopowitz, Harold; Hilary Kaye: Der Tod der Pflanzen, Ullstein Verlag, 1989, ISBN 3-548-34553-0

Quellen

  1. Marinelli, Janet: Plant, S. 108
  2. The List Franklinia[1]
  3. Bartram's Garden - Informationen zum Franklinia Census [2]
  4. Bartram's Garden - Ergebnisse des Franklinia Census [3]

Weblinks


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