Frantisek Kupka

Frantisek Kupka

František Kupka (* 23. September 1871 in Opočno in Ostböhmen; † 21. Juni oder 24. Juni 1957 in Puteaux bei Paris) war ein tschechischer Maler, vielleicht der Begründer der Abstraktion.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er studiert ab 1887 an der Akademie der Bildenden Künste, Prag und ab 1891 an der Akademie der bildenden Künste Wien. In Wien war er zeitweise Schüler des Malers und Sozialreformers Karl Wilhelm Diefenbach. Sein Frühwerk ist dem Jugendstil zuzuordnen. 1894 geht er nach Paris und schließt sich den Neoimpressionisten an. Seinen Lebensunterhalt verdient er als Modezeichner und Religionslehrer. Im Jahr 1900 nimmt er mit seinem Landsmann Mucha an der Weltausstellung in Paris teil. Ab 1911 trifft er sich mit der Gruppe von Puteaux. Ab dieser Zeit malt Kupka abstrakte Bilder. Er nimmt als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. 1918-1920 ist Kupka Professor an der Kunstakademie Prag. 1922 erschien sein Buch "Die Schöpfung in der bildenden Kunst" auf tschechisch, die deutsche Übersetzung kam erst im Jahr 2001. 1931-1934 Mitglied bei „Abstraction-Création“, einer Künstlergruppe. 1955 Ausstellung auf der documenta 1 in Kassel. Kupka stirbt einsam und verbittert 1957 in Puteaux.

Werk

Kupka wird bis heute sowohl als Jugendstilmaler, als Neoimpressionist, als auch als Kubist bezeichnet, obwohl er mit der Erste war, der abstrakte Bilder ausstellte (1912).

Für Kupka war das Archaische in der Kunst, das Einfache, das Grobe, elementar wichtig für die plastische und bildende Kunst, denn es war der Ursprung von dem alles ausgeht. Neben seinem Hang zum Okkulten war Kupka aber auch an Naturwissenschaften interessiert: Als er das erste Mal - an der Sorbonne - durch ein Mikroskop blickt, erlebt er eine Offenbarung. Er entdeckt Dimensionen und Möglichkeiten einer 'anderen Natur'.

Abstraktion benötigt zuerst ein reales Motiv. Das findet er im Bild seiner Tochter („ Mädchen mit Ball“,1908) das er immer weiter abstrahiert, bis er zum Schluss nach diversen Studien zum berühmten Bild „Amorpha, Fuge in zwei Farben“,(1912) gelangt.

Kupka besaß erstaunliche Kenntnisse über vergangene Hochkulturen und seine Ansichten gingen weit über den Horizont einer strengen europäischen Kultur. Für František Kupka ist es Schicksal, ein Künstler zu sein.

Kupka war der erste Maler, der (in Paris im Salon d'Automne 1912) völlig abstrakte Bilder ausstellte, und damit ungeheures Aufsehen erregte. Während Kandinsky vielfältige Kontakte hält, wird Kupka immer mehr zum Eigenbrötler. Er verdirbt es sich sogar mit Apollinaire, der daraufhin nichts mehr über Kupka schreibt. Kupka haftet darüber hinaus das „Stigma der Nichtzugehörigkeit“an. Kupka lebt zurückgezogen und stirbt einsam. Der Ruhm, die Abstrakte Malerei zumindest mitbegründet zu haben, ist ihm bis heute nicht zuteil geworden. Immer noch wird er als Jugendstilmaler, als Symbolist und als Kubist geführt. Kupka aber wollte von all diesen Einordnungen nichts wissen.

Anders als Kandinsky, dessen Schrift "Über das Geistige in der Kunst" seinen Ruhm als Begründer der abstrakten Malerei begründete, gelang es Kupka nicht, mit der kunsttheoretische Schrift „Die Schöpfung in der bildenden Kunst“ (1923) zu überzeugen. Das Werk erschien erst 2001 in deutscher Übersetzung.

Werke

  • 1911, "Anordnungen auf Vertikalen", Musée Nationale d'Art Moderne, Paris
  • 1912, "Amorpha, Fuge in zwei Farben", Národni Galerie, Prag
  • 1913, "Kathedrale"
  • 1913, "Blaue und rote vertikale Flächen" (72x80cm, privatbesitz)
  • 1923, Die Schöpfung in der bildenden Kunst (kunsttheoretische Schrift)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • František Kupka — Saltar a navegación, búsqueda František Kupka Nacimiento 23 de septiembre de 1871 Opočno, Bohemia oriental Fallecimiento 24 de junio de 1957 Puteaux, Francia Nacionalidad …   Wikipedia Español

  • František Kupka — František Kupka, ca 1928 František Kupka (* 23. September 1871 in Opočno in Ostböhmen; † 21. Juni oder 24. Juni 1957 in Puteaux bei Paris) war ein tschechischer Maler …   Deutsch Wikipedia

  • František Kupka — (September 23, 1871 June 24, 1957) was a Czech painter and graphic artist. He was a pioneer and co founder of the early phases of the abstract art movement and orphic cubism (orphism). Kupka s abstract works arose from a base of realism, but… …   Wikipedia

  • František Kupka — František Kupka, ca 1928 Naissance 23 septembre 1871 …   Wikipédia en Français

  • Frantisek Kupka — František Kupka « Plans par couleurs, grand nu », 1910 František Kupka, né à Opocno, Bohème orientale, le 23 septembre 1871 et mort à Puteaux, Hauts de Seine, le 24 juin 1957, était un peintre tchèque comptant parmi les pères de l… …   Wikipédia en Français

  • František Kupka — (1871 1957). Pintor checo considerado como uno de los pioneros del arte abstracto. Sus primeras obras artísticas muestran una preocupación inusual, a menudo poco realista, por el color y por una distorsión expresiva. Desde 1911 a 1912, al mismo… …   Enciclopedia Universal

  • Kupka — František Kupka « Plans par couleurs, grand nu », 1910 František Kupka, né à Opocno, Bohème orientale, le 23 septembre 1871 et mort à Puteaux, Hauts de Seine, le 24 juin 1957, était un peintre tchèque comptant parmi les pères de l… …   Wikipédia en Français

  • Frantisek — František ist ein männlicher Vorname. Herkunft und Bedeutung Der Name ist die tschechische Form von Franz. Bekannte Namensträger (Auswahl) František Adam Míča (1746–1811), tschechischer Komponist František Albert (1856–1923), tschechischer Arzt… …   Deutsch Wikipedia

  • Kupka — ist der Familienname folgender Personen: Augustin Kupka (1844−1897), österreichischer Rechtsanwalt und christlichsozialer Politiker Engelbert Kupka (* 1939), Landespolitiker der CSU František Kupka (1871−1957), tschechischer Maler Josef Kupka… …   Deutsch Wikipedia

  • František — ist ein männlicher Vorname. Herkunft und Bedeutung Der Name ist die tschechische beziehungsweise slowakische Form von Franz. Bekannte Namensträger (Auswahl) Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”