- František Horský
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Franz Seraph Horsky, ab 1867 Ritter von Horskyfeld, tschechisch: František Horský rytíř z Horskyfeldu (* 29. September 1801 in Bilin, Böhmen; † 6. April 1877 auf Schloss Horskyfeld in Bejchor) war ein böhmischer Landwirt.
Leben
Horsky besuchte 1818-21 das landwirtschaftliche Institut in Krumau, trat dann in fürstlich Schwarzenbergsche Dienste, wurde 1829 Domänenverwalter und stellte bereits 1834 eine Drillsaatmaschine aus, bestimmt für die von ihm begründete Pflanzenkultur auf Erdkämmen.
1836 wurde er Amts- und Wirtschaftsdirektor der Herrschaft Libiegitz, welche Domäne er zu einer vielbesprochenen Blüte brachte. Außer Libiegitz führte er noch die Direktion von sechs Herrschaften, und von 1846 an administrierte er 23 fremde Domänen als Wirtschaftsrat. Zwischen 1850 und 1857 war Horsky Direktor der tschechischen Landwirtschaftsschule in Rábín bei Netolice.
1860 pachtete er Schloss und Meierei Mühlhausen. 1862 kaufte er von den Erben des Wenzel Baron Veith die Herrschaft Kolin, welche er in kurzer Zeit in eine Musterwirtschaft umgestaltete und dort eine Zuckerfabrik gründete. Weiterhin erwarb er die Herrschaft Dolany. Horsky ließ 1863 den Teich Bačov bei Wossek trockenlegen und meliorieren sowie das Flüsschen Bačovka regulieren. Bei Freudeneck legte Horský den Karolinenhof (Karolína) an, der ebenso wie die gleichfalls von ihm in der Gegend von Kolin errichteten Höfe Franzenshof (Františkov), Hajka (Hájky) und Eleonorenhof (Eleonorov) zu landwirtschaftlichen Mustergütern ausgebaut wurde. In Býchory ließ er sich 1865 des neogotische Landschloss Horskyfeld errichten. Im Jahre 1867 wurde Horsky in den erblichen Ritterstand erhoben. 1868 erwarb er das Gut Welmschloß und 1871 das Gut Saar. 1873 ließ er vom Bahnhof Wossek eine vier Kilometer lange Zweigbahn zu seinem Karolinenhof anlegen. In Teplice und Osek besaß er kleine Schlößchen. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof von Owtschar.
Wesentliche Verdienste erwarb er sich durch die Reorganisation der bäuerlichen Wirtschaften, die er im Anfang der 1860er Jahre auch durch seine Feldpredigten zu befördern suchte. Großes Verdienst erwarb sich Horsky auch durch Konstruktion mehrerer landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen und Einführung eigentümlicher Kulturen. In den Bächen der Waldgebiete der Herrschaft Kolin begann er mit der Zucht von Forellen.
Werke
- Neues Culturverfahren der Hackfrüchte insbesondere der Kartoffeln und der Zuckerrüben, wie überhaupt der Drill- oder Reihensaat mittelst Anwendung des neu erfundenen patentirten Kartoffel-, des Rüben- und des Drill-Cultivators. Mit 14 Tafeln Abbildungen. Prag: André, 1850.
- Die vervollkommnete Drillkultur der Feldfrüchte, besonders der Kartoffeln u. Zuckerrüben auf Erdkämme. Prag, 1851.
- Neues Ackerungssystem. Prag. 1852.
- Neue Düngerbehandlungsmethode. Prag, 1853.
- Charakteristik der wichtigsten Ackerkulturgeräte und Drillmaschinen. Prag, 1855.
- Landwirtschaftliche Produktionsberechnungsweise. Prag, 1856.
- Landwirtschaftliche Feldpredigten über das Nothwendigste des praktischen Ackerbaues zunächst für Kleingrundbesitzer. Prag: Druck und Verlag von Heinrich Mercy, 1861-63, 6 Hefte.
- Die allgemeine Verbreitung der Fruchtwechsel-Wirtschaft als wirksamstes Mittel zur Hebung des Nationalreichthums und zur Erleichterung der Steuerzahlung: begründet durch Thatsachen. Prag: Mercy, 1861.
- Rolnická polní kázaní o tom, co jest nejpotřebnější k výkonnému vzdělávání polí hlavně majetníkům menších pozemků. První svazek sepsal František Horský. Praze: Jindřich Mercy, 1861.
- Musterwirthschafts-Projecte des Wirthschaftsrathes Fr. Horský: Prüfung und Beleuchtung der ihnen zu Grunde liegenden Ideen und der Berechtigung zum Auftreten für dieselben, enthalten in der "Politik" Nr. 218 vom 9. August 1863 und Entgegnung des Wirthschaftsrathes Fr. Horský entnommen aus der "Prager Morgenpost" Nr. 236 vom 27. August 1863. Prag, 1863.
- Horsky's Feldpredigt am 15. Februar 1864 zu Rokycan bei der ersten Versammlung des Rokycan-Blowitzer landwirthschaftlichen Bezirks-Vereines (Nach dem stenographischen Berichte.) Hrsg. von J. Richter. Prag: Heinr. Mercy, 1864.
- Mein Streben, Wirken, meine Resultate, nebst praktischen Rathschlägen zur Organisirung und Systemisirung landwirthschaftlicher Besitzungen ohne Geldvorauslage. (Über Aufforderung der Generaldirektion der Wiener Weltausstellung 1873 verfasst für den Besuch der Herren Mitglieder der landwirthschaftlichen Jury). Kolin: Sudek, 1873.
Weblink
- Horsky, Franz Seraph. In: Constant von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 9. Band, Wien 1863.
- Biographie
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Personendaten NAME Horsky von Horskyfeld, Franz ALTERNATIVNAMEN Horskyfeld Horsky, Frantisek Seraf von; Horský, František rytíř z Horskysfeldu KURZBESCHREIBUNG böhmischer Agronom GEBURTSDATUM 29. September 1801 GEBURTSORT Bilin, Böhmen STERBEDATUM 6. April 1877 STERBEORT Schloss Horskyfeld in Bejchor
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