Franz Anton von Harrach zu Rorau

Franz Anton von Harrach zu Rorau
Franz Anton Reichsfürst von Harrach

Franz Anton Fürst von Harrach zu Rorau (* 2. Oktober 1663 oder 1665 in Madrid; † 18. Juli 1727 in Salzburg) war Bischof von Wien und Fürsterzbischof von Salzburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er war der Sohn des kaiserlichen Obersthofmeisters Ferdinand Bonaventura Graf von Harrach und der Johanna Theresia Gräfin von Lamberg. Er wuchs in Madrid auf und studierte kanonisches und ziviles Recht am Collegium Germanicum in Rom. Er wurde von Kaiser Leopold I. ad personam in den Reichsfürstenstand erhoben.

Grabstätte von Erzbischof Harrach

1685 wurde er Domherr in Passau, 1687 Kanoniker in Salzburg und 1692 dort Domdechant. Kaiser Leopold I. ernannte ihn im Juli 1701 zum Koadjutor von Wien, die päpstliche Bestätigung erfolgte am 1. Dezember. Als Fürstbischof Ernest Graf von Trautson am 7. Januar 1702 starb, wurde er dessen Nachfolger und erhielt die Bischofsweihe.

Am 19. Oktober 1705 wurde er zum Koadjutor des Erzbischofs von Salzburg, Johann Ernst Graf von Thun, ernannt und im April 1706 vom Papst bestätigt. Nach dem Ableben Thuns wurde er am 29. Mai 1709 regierender Erzbischof.

Er war wohltätig, leutselig und beliebt, liebte den Prunk und ließ in Salzburg das Schloss Mirabell gründlich umgestalten und stattete das Schloss dabei mit der berühmten Rokokostiege (Marmortreppe) und dem Marmorsaal aus; er erneuerte aber auch von 1710 bis 1711 die Residenz. Auch die Zwerge im Zwergerlgarten des Mirabellgartens wurden in seiner Regierungszeit angefertigt. Seine Regierungszeit verlief insgesamt sehr ruhig. Bereits Zeitgenossen sprachen daher gerne von den „Goldenen Harrach-Zeiten“. Besonders gerühmt war sein hoher Kunstsinn, der vom beginnenden Rokoko geprägt war. Er beschäftigte dabei besonders namhafte Künstler und scheute keine Kosten Zeit: als Architekten holte er Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt als Bildhauer Georg Raphael Donner und als Maler Johann Michael Rottmayr und Martino Altomonte nach Salzburg.

Harrach trachtete sehr Wirtschaft und Handel zu fördern, und dabei vor allem den Handel mit Venedig und dem Mittelmeerraum zu stärken und ließ so die wichtigen dorthin führenden Straßen ausbauen. Harrach ist in der der Krypta des Salzburger Domes begraben.

Siehe auch

Literatur

  • Franz Loidl: Geschichte des Erzbistums Wien. Herold, Wien 1983. ISBN 3-7008-0223-4
  • Ernst Tomek: Kirchengeschichte Österreichs. Tyrolia, Innsbruck - Wien - München 1935-59
  • Josef Wodka: Kirche in Österreich. Wegweiser durch ihre Geschichte. Herder, Wien 1959

Weblinks



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