- Franz Joseph von Denzinger
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Franz Josef Ritter von Denzinger, (* 24. Februar 1821 in Lüttich; † 14. Februar 1894 in Nürnberg) war ein deutscher Architekt und Kirchenbaumeister. Zu seinen Werken gehören zahlreiche Kirchen, u.a. in Regensburg und Frankfurt am Main.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Denzinger wurde am 24. Februar 1821 in Lüttich als Sohn eines Universitätsprofessors geboren. Er besuchte das Gymnasium in Würzburg und studierte anschließend Ingenieurwissenschaften an der Königlichen Polytechnischen Akademie zu München sowie Architektur an der Akademie der bildenden Künste. 1846 schloß er seine Ausbildung mit der Staatsprüfung als Ingenieur ab, 1847 als Architekt.
Zunächst arbeitete er für vier Jahre als Eisenbahningenieur in Donauwörth. 1854 wurde er Bauingenieur in Bamberg, 1859 Dombaumeister in Regensburg. Unter seiner Leitung wurden die beiden Domtürme nach eigenen Entwürfen fertiggestellt.
1869 siedelte er nach Frankfurt am Main über, wo er als Dombaumeister den Wiederaufbau des 1867 niedergebrannten Domes leitete. 1879 kehrte Denzinger in den bayrischen Staatsdienst zurück und wurde Regierungs- und Kreisbaurat in Bayreuth. 1885 wurde er als Oberbaurat nach München berufen. 1891 trat er in den Ruhestand.
Denzinger starb unerwartet am 14. Februar 1894 in Nürnberg, wohin er als Preisrichter eines städtischen Architekturwettbewerbes gereist war. Er wurde auf dem Münchner Nordfriedhof beigesetzt.
Bedeutung
Denzingers wichtigste Leistung ist die Vollendung der Dome in Regensburg und Frankfurt. Er galt als hervorragender Kenner der mittelalterlichen Architektur und wurde häufig als Gutachter bei Kirchenbauten oder -renovierungen zu Rate gezogen, u.a. in Ulm (Münster), Mainz (Dom), Oppenheim (Katharinenkirche), Würzburg (Dom), Straßburg (Münster) und Metz (Dom). Er erhielt zahlreiche Ehrungen, u.a.
- Mitglied der Akademie der bildenden Künste in Wien (1868)
- Ehrenbürger von Regensburg (1869)
- Mitglied der "Commission für Erhaltung der Kunstdenkmäler und Alterthümer in Bayern" (1869)
- Meister des Freien Deutschen Hochstiftes in Frankfurt am Main
- Mitglied des Gelehrten-Ausschusses des Germanischen Museums in Nürnberg
Für seine Verdienste wurde er mit mehreren Orden ausgezeichnet und in den bayrischen Adelsstand erhoben.
Werke (Auswahl)
- Saline und Solbad in Kissingen (1858)
- Vollendung des Regensburger Domes (1859–1872)
- Entwürfe zur 1863–1864 errichteten Kirche in Kemnath und zur katholischen Kirche in Hof im Vogtland
- Wiederaufbau des Frankfurter Domes (1867–1878)
- Neubau des Stadtarchivs in Frankfurt am Main (1874–1877)
- Neubau der Dreikönigskirche in Frankfurt im neugotischen Stil (1875–1880)
- Stiftskirche in Aschaffenburg
- Georgskirche in Nördlingen
- Stadtpfarrkirche in Burghausen
- Chemisches Laboratorium der Universität Erlangen
- Renovierung der St. Valentinskirche in Kiedrich
- Neubau der Kirche in Hetzles bei Erlangen
- Adalberokirche in Würzburg (1894 bis 1899 nach Vorlagenzeichnungen Denzingers im neuromanischen Stil errichtet).
Weblinks
- Literatur von und über Franz Josef Denzinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Franz Josef Denzinger. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 661–663.
Personendaten NAME Denzinger, Franz Josef ALTERNATIVNAMEN Franz Josef Ritter von Denzinger KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und Kirchenbaumeister GEBURTSDATUM 24. Februar 1821 GEBURTSORT Lüttich, Belgien STERBEDATUM 14. Februar 1894 STERBEORT Nürnberg, Deutschland
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