- Franz Roth Domels Haus
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Franz Rothermels Haus in der rheinland-pfälzischen Gemeinde Dirmstein ist ein historisches Gebäude, das nach seinem vormaligen Eigentümer Franz Rothermel (1690/91–1759) benannt ist. Dieser war auch der ausführende Unternehmer – in den Quellen als „Maurer“ bezeichnet – beim Bau der Laurentiuskirche[1] zwischen 1742 und 1746.
Infolge schlecht leserlicher Handschrift auf dem Ortsplan von 1746 war das Anwesen zunächst fehlerhaft Franz Roth Domels Haus genannt worden[2]. Es wurde in den Jahren nach 2000 restauriert und steht unter Denkmalschutz[3].
Inhaltsverzeichnis
Lage
Franz Rothermels Haus liegt in der Metzgergasse 7 im Zentrum des Oberdorfes an der Nordostecke des Schlossplatzes. Die giebelständige Hauptfassade zeigt nach Süden. Südöstlich gegenüber steht das Älteste Haus, südwestlich das Sturmfedersche Schloss. An der Nordseite der Metzgergasse liegen in geringer Entfernung von Franz Rothermels Haus weitere Baudenkmäler, westlich das ehemalige Gasthaus Drei Könige und östlich der Kornhof.
Gebäude
Den Dreiseithof beherrscht das linksbündige Wohnhaus in Mischbauweise. Das Erdgeschoss ist massiv ausgeführt mit Eckrustika und geohrten Rechteckfenstern. Im Obergeschoss findet sich spätbarockes Sichtfachwerk mit k-förmigen Streben und geschweiften Rauten in den Brüstungen unterhalb der Fenster. Die Traufseiten sind schlichter gehalten. Für Dirmstein typisch ist das steile Walmdach. Innen führte eine Holztreppe aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach oben, die im Rahmen der Restaurierung mit behördlicher Erlaubnis entfernt wurde. Aus der Bauzeit überdauert haben einige Türen mit geohrten Rahmungen sowie im Obergeschoss eine Stuckdecke mit geschweiftem Rahmenfeld.
Die Hofmauer zur Metzgergasse hin wird von einem Rundbogentor durchbrochen, das profilierte Kämpfer sowie einen nachträglich ersetzten Maskenschlussstein mit Neidkopf aufweist. Ein weiterer Neidkopf ist in die Mauer zwischen Tor und Haupthaus eingelassen. Die Nebenbauten wurden mehrmals neu errichtet.
Baugeschichte
Als 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg französische Truppen ganz Dirmstein niederbrannten, wurde besonders das dicht bebaute Ortszentrum durch die drei Tage wütende Feuersbrunst total zerstört. Während der Phase des Wiederaufbaus zu Anfang des 18. Jahrhunderts wurde offenbar auch das Haus Metzgergasse 7 samt dem sich links anschließenden Hoftor und diversen Wirtschaftsgebäuden neu errichtet. Die ursprünglichen Wirtschaftsgebäude wurden später – wohl im Verlauf des des 19. Jahrhunderts – weitgehend erneuert.
Restaurierung
Nach seiner langjährigen Nutzung als Winzerhof befand sich das Anwesen farblich und baulich nicht mehr im Originalzustand. In den Jahren 2006–08 wurde es in Abstimmung mit der Denkmalpflege restauriert und zu einer behinderten- und seniorengerechten Wohnanlage umgebaut. Dabei wurden die Wirtschaftsgebäude teilweise durch andere Bauten ersetzt, die sich im Stil an das Haupthaus anlehnen.
Literatur
- Georg Peter Karn, Ulrike Weber: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 13.2: Kreis Bad Dürkheim. Stadt Grünstadt, Verbandsgemeinden Freinsheim, Grünstadt-Land, Hettenleidelheim. Worms 2006
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Franz Rothermel, Grundriss, Original im Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (Speyer), Abt. 170, Nr. 698
- ↑ Vogelschaubild von 1746, Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, P. 1, 418
- ↑ Georg Peter Karn, Ulrike Weber: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz (s. Literatur)
Kulturdenkmäler in DirmsteinAlter Friedhof | Altes Rathaus | Ältestes Haus | Backhaus | Bahnhof | Bischöfliches Schloss | Feldkreuz | Franz Rothermels Haus | Johann Adam Schopens Hof | Kath. Schulhaus | Kellergarten mit Fechtschule, Herrenhaus und Badehaus | Kilometerstein Nr. 5 | Koeth-Wanscheidsches Schloss mit Schlosspark | Kornhof | Laurentiuskirche | Madonna | Marktstraße 1 | Neuer Friedhof | Niedermühle | Ortsbefestigung | Prot. Schulhaus | Quadtsches Schloss | Schlossgasse 2 | Schmiede | Spitalhof | Spormühle | St.-Michael-Apotheke | Sturmfedersches Schloss mit Michelstor
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49.564258.2476111111111Koordinaten: 49° 33′ 51,3″ N, 8° 14′ 51,4″ O
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