Franz von Deffreger

Franz von Deffreger
Defregger, Kinder beim Kirschenessen, (1869)
Defregger, Das letzte Aufgebot, (1872)
Heimkehrender Tiroler Landsturm im Krieg von 1809 (1876), Alte Nationalgalerie (Berlin)
Defregger, Der Salontiroler, (1882)

Franz Defregger (* 30. April 1835 am Ederhof bei Stronach, Gemeinde Dölsach, Osttirol; † 2. Januar 1921 in München; ab 1883 von Defregger) war ein österreichischer Genre- und Historienmaler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Tiroler Bauernsohn verkaufte 1860 seinen geerbten Hof, um seine beiden Schwestern auszuzahlen und nach Amerika auszuwandern. Daraus wurde jedoch nichts, und so kam er 1860 nach Innsbruck und studierte bei dem Bildhauer und Professor an der Innsbrucker Gewerbeschule Michael Stolz.

Im Herbst 1860 stellte er sich in München bei Karl Theodor von Piloty vor. Er besuchte die Vorbereitungsklasse an der Kunstgewerbeschule München mit dem Lehrer Hermann Dyck. Am 19. Juli 1861 bestand er die Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie in München. Dort studierte er in die Malklasse des Cornelius-Schülers Hermann Anschütz.

Es folgte 1863 ein Aufenthalt in Paris, wo er sich autodidaktisch durch Aktzeichnen und ein gründliches Studium der Museen, Kunstsammlungen und Ateliers weiterbildete.

Am 8. Juli 1865 kehrte er nach München zurück und arbeitete an Entwürfen. 1867 bis 1870 wurde er neben Hans Makart und Gabriel Max Mitarbeiter im Atelier des Münchener Historienmalers Piloty. Rasch wurden seine Gemälde zu einem Publikumserfolg, und er wurde von 1878–1910 Professor der Historienmalerei in der Komponierklasse der Münchener Kunstakademie. Er malte mit Vorliebe Porträts, Motive aus dem bäuerlichen Alltagsleben sowie dramatische Szenen aus dem Tiroler Freiheitskampf von 1809.

Defregger wurde 1883 in den Adelsstand erhoben und schon zu Lebzeiten mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen und 1906 auf der Jahrhundertausstellung deutscher Kunst in Berlin gewürdigt. Seine Schüler waren die grödner Josef Moroder Lusenberg und Hans Perathoner, Lovis Corinth Hugo Engel und viele Andere. Defregger arbeitete auch gemeinsam mit anderen Künstlern im Atelier, die sich demselben Stil der Münchner Schule verpflichtet fühlten. Hierzu ist vor allem Rudolf Epp zu zählen.

Franz von Defregger starb am 2. Januar 1921 im Alter von 85 Jahren in München. Er wurde dort in der Familiengruft auf dem Nordfriedhof beigesetzt (Grab Nr. 51-14-1).

Literatur

  • Cuno Amiet (Ill.), Therese Bhattacharya-Stettler (Mitarbeit): Sammlung Streiff. Stadt Baden 1988
  • Gert Ammann, Ellen Hastabas (Hrsg.): Heldenromantik: Tiroler Geschichtsbilder im 19. Jahrhundert von Koch bis Defregger. Ausstellungskatalog. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und Südtiroler Landesmuseum Schloss Tirol, Innsbruck und Dorf Tirol 1996

Werkverzeichnisse

  • Hans-Peter Defregger: Defregger: 1835–1921. Rosenheimer Raritäten; 1. Teil, Rosenheim 1983, ISBN 3-475-52383-3 (nur mit dieser Jahreszahl 1983 ist dieser 1. Teil des Werksverzeichnisses (Hauptband) vollständig, es gibt weitere gekürzte Sonderausgaben mit gleichem Titel)
  • Hans-Peter Defregger: Defregger: 1835–1921. Ergänzungsband. Rosenheimer Raritäten; 2. Teil, Rosenheim 1991, ISBN 3-475-52673-5

Weblinks


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