Französischer Ligapokal

Französischer Ligapokal
Dieser Artikel behandelt den Fußballwettbewerb, für den Ligapokal im Eishockey siehe Coupe de la Ligue (Eishockey).
Logo der Coupe de la Ligue

Die Coupe de la Ligue (dt.: Ligapokal) ist ein französischer Fußballpokalwettbewerb, an dem nur Männermannschaften teilnehmen dürfen, die in der jeweiligen Saison Profistatus besitzen; das sind aktuell (2007/08) die 40 Vereine der Ligue 1 und Ligue 2 sowie fünf Vereine aus der drittklassigen National (D3). Damit ist er auch im französischen Fußball nur der drittwichtigste Titel hinter Landesmeisterschaft und Landespokal („Coupe de France“). Laut einer aktuellen, nicht repräsentativen Befragung äußern fast zwei Drittel der französischen Fußballfans die Meinung, der Ligapokal sei nicht mehr als „eine Trostrunde für in der Liga gestrauchelte Klubs“.[1]

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und Austragungsmodus

Der nationale Verband FFF führte den Wettbewerb 1991 ein – inzwischen wird er von der Ligue de Football Professionnel (LFP) organisiert –, nachdem es bereits Anfang der 1980er einen nur alle zwei Jahre ausgetragenen Vorläufer, die Coupe de l'été (dt.: Sommerpokal), gegeben hatte. Allerdings fristete auch der Ligapokal anfangs nur ein Schattendasein während der Sommerpause, denn gerade die größeren Clubs nahmen daran gar nicht teil oder schickten lediglich ihre Reservemannschaft. Erst als der Sieg in diesem Wettbewerb mit der Qualifikation für den UEFA-Pokal aufgewertet wurde (1994/95), gewann die Coupe de la Ligue an sportlichem Wert. Zumindest die Endspiele (inzwischen regelmäßig im Stade de France ausgetragen) ziehen auch große Zuschauermassen an: 2007 wurde mit 79.702 zahlenden Besuchern der bisherige Rekord (78.721 im Jahr 2005) überboten.

In den ersten Runden sind die Vereine der dritten und zweiten Liga zunächst unter sich, während die Erstligisten erst in der Runde der letzten 32 Mannschaften eingreifen, in der dann 12 unterklassige Teams übrig geblieben sind. Bis einschließlich des Viertelfinals wird der Ligapokal bereits vor der Winterpause durchgeführt; das Endspiel findet Ende März statt.
Ansonsten wird der Ligapokal nach dem „klassischen“ Pokalmodus ausgetragen; das heißt insbesondere, dass ab dem Sechtzehntelfinale die jeweiligen Spielpaarungen ohne Setzlisten oder eine Vorsortierung der Vereine aus sämtlichen noch im Wettbewerb befindlichen Klubs ausgelost werden und lediglich ein Spiel ausgetragen wird, an dessen Ende ein Sieger feststehen muss (und sei es durch Verlängerung und Elfmeterschießen), der sich dann für die nächste Runde qualifiziert, während der Verlierer ausscheidet. Auch das Heimrecht wird für jede Begegnung durch das Los ermittelt.

Allerdings hat der Präsident der LFP, Frédéric Thiriez, 2006 einige Änderungen des Modus ins Gespräch gebracht: danach sollen zukünftig vier Vereine als „Gruppenköpfe“ gesetzt werden, wonach bereits ab der zweiten Runde ganz auf Auslosungen verzichtet werden kann, weil – ähnlich wie bei Weltmeisterschaftsendrunden – alle Begegnungen bis zum Halbfinale feststehen. Thieriez' Vorschlag, den beiden direkt für die Champions League qualifizierten Klubs den Bonus einzuräumen, erst ab dem Achtelfinale in den Wettbewerb eingreifen zu müssen, wird seit 2007 praktiziert, obwohl auch er in Frankreich nicht nur bei den „kleinen“ Vereinen auf heftige Kritik gestoßen war.

Erfolgreichste Teilnehmer seit 1995

Paris Saint-Germain (1995, 1998, 2008) und Girondins Bordeaux (2002, 2007, 2009) haben die Coupe de la Ligue je dreimal gewonnen, Racing Strasbourg (1997, 2005) zweimal; Bordeaux und PSG standen auch am häufigsten (fünf bzw. vier Endspielteilnahmen) in einem Ligapokalfinale. Eine Titelverteidigung im folgenden Jahr ist bisher noch keinem Klub gelungen. Einziger Zweitligist, der den Wettbewerb gewinnen konnte, ist der FC Gueugnon.

Die bisherigen Endspiele

In den meisten Statistiken werden erst die Sieger ab 1995 berücksichtigt.

Die Endspiele des Vorgängerwettbewerbs um den „Sommerpokal“

Anmerkungen

  1. France Football vom 3. April 2007, S. 9 – exakt 63 % bejahten diese Aussage

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