- Französisches Raygras
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Gewöhnlicher Glatthafer Systematik Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae) Ordnung: Süßgrasartige (Poales) Familie: Süßgräser (Poaceae) Unterfamilie: Pooideae Gattung: Arrhenatherum Art: Gewöhnlicher Glatthafer Wissenschaftlicher Name Arrhenatherum elatius (L.) P.Beauv. ex J.Presl & K.Presl Der Gewöhnliche Glatthafer (Arrhenatherum elatius), auch als Französisches Raygras bezeichnet, ist ein häufiges zur Familie der Süßgräser (Poaceae) gehöriges Wiesengras. Es umfasst die Unterarten Arrhenatherum elatius subsp. bulbosum und Arrhenatherum elatius subsp. elatius.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie
Der wissenschaftliche Name ist aus dem Griechischen abgeleitet: arrhén bedeutet männlich, athér, atéros bedeutet Granne und nimmt auf die langen Grannen der männlichen Blüten Bezug. Das Artepitheton ist lateinischen Ursprungs (elatior bedeutet höher).
Die deutsche Variante „Französisches Raygras“ kommt von der französischen Herkunft des Saatgutes im 19. Jahrhundert. „Raygras“ entspricht dem englischen ryegrass („Roggengras“).
Verbreitung und Standort
Der Gewöhnliche Glatthafer ist den gemäßigten Klimazonen Europas und Westasiens vom Flachland bis in mittlere Gebirgslagen (max. 1450 Meter) verbreitet. Nach Nordamerika, Australien und Neuseeland wurde er eingeschleppt.
Diese Art ist meist weit verbreitet bis häufig, in Deutschland nach Norden hin jedoch seltener. Sie wächst in Mähwiesen, an Hecken und Dämmen, an Böschungen und Wegrändern. Die Böden sind mäßig trocken bis frisch oder wechselfeucht, nährstoffreich, oft kalkhaltig und sandig-lehmig. Der klimatische Schwerpunkt liegt in warmen, regenarmen Lagen, während raue und spätfrostgefährdete Lagen gemieden werden. Glatthafer verträgt nur eine geringe Beschattung.
Der Gewöhnliche Glatthafer ist die Kennart der Pflanzengesellschaften des Verbandes der Glatthaferwiesen (Arrhenatherion elatioris).
Beschreibung
Der Glatthafer ist eine ausdauernde krautige Pflanze und wächst in lockeren Horsten, die Wuchshöhen zwischen 50 und 150 Zentimeter erreichen. Er treibt im Frühjahr sehr frühzeitig und stark aus. Er bildet in der Regel keine Ausläufer, nur selten sehr kurze Rhizome. Die Wurzeln sind gelblich. Die glatten, aufrechten, allenfalls wenig ausgebreiteten Halme sind ziemlich kräftig mit drei bis fünf Knoten. Die Blattscheiden sind auf der Rückseite gerundet, ebenfalls glatt und zuweilen an den Knoten spärlich behaart oder nur rau. Bei der Unterart A. elatius subsp. bulbosus sind die Knoten des Halmgrundes zwiebel- oder rosenkranzartig verdickt. Die Blatthäutchen (Ligulae) sind meist ganzrandig, zuweilen gefranst und etwa 1 bis 3 Millimeter lang. Die Blattspreiten sind wie die Blattscheiden kräftig grün, 5 bis 10 Millimeter breit und bis zu 40 Zentimeter lang. Sie sind flach, schmal zugespitzt, sehr locker behaart oder auch völlig kahl. Sie fühlen sich am Rand und auf der Oberfläche rau an.
Die Blütenstände sind im Umriss länglich-lanzettliche, aufrechte oder etwas nickende Rispen. Sie sind locker oder etwas dichter zusammengezogen, glänzend grün oder leicht purpurn überlaufen. Sie werden bis zu 30 Zentimeter lang. Die rauen Rispenäste stehen ungleich lang in Büscheln an der Hauptachse. Die zweiblütigen, selten drei- bis vierblütigen Ährchen sind länglich mit 7 bis 11 Millimeter langen Stielchen. Die untere Blüte ist rein männlich, die obere ist zweigeschlechtlich. Die Hüllspelzen sind häutig und zugespitzt. Die untere ist einnervig und deutlich kürzer als die obere dreinervige. Die schmal-ovalen, zugespitzten, siebennervigen Deckspelzen erreichen etwa 8 bis 10 Millimeter Länge. Sie sind auf der Rückseite rund. Die untere Deckspelze ist lang begrannt. Die Granne ist zwischen 10 und 16 Millimeter lang und mit der Deckspelze zu etwa einem Drittel verwachsen. Die obere Deckspelze ist unbegrannt, allenfalls mit einer kurzen Borste in der Nähe der Spitze versehen. Die Vorspelzen haben sehr fein behaarte Kiele. Die drei Staubbeutel (Antheren) sind 4 bis 5 Millimeter lang. Die Hauptblütezeit liegt im Zeitraum Mai bis Juni; nachblühende Pflanzen können bis in den September gefunden werden.
Die Früchte (Karyopsen) sind behaart und von der Deckspelze eingehüllt.
Verwendung
Eine wirtschaftliche Bedeutung hat Glatthafer als ertragreiches Mähgras zur Heugewinnung. Als Grünfutter wird er aber ungern vom Vieh gefressen, da er aufgrund von Saponinen bitter schmeckt. Zu häufigem Schnitt und einer stärkeren Beweidung hält er nicht stand. Für die Ansaat von Wiesen auf etwas trockenen Standorten ist das Gras jedoch unentbehrlich, da kaum ein anderes Gras mit Trockenheit so gut zu Recht kommt.
Literatur
- W.D. Clayton, K.T. Harman & H. Williamson: World Grass Species: Descriptions, Identification, and Information Retrieval. 2002, [1], Zugriff am 29. Dezember 2006.
- H. Haeupler & Th. Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4.
- C. E. Hubbart: Gräser - Beschreibung, Verbreitung, Verwendung. Ulmer Verlag, Stuttgart, 1985. ISBN 3-8001-2537-4.
- E. Klapp & W. O. v. Boberfeld: Taschenbuch der Gräser. Erkennung, Bestimmung, Standort und Vergesellschaftung, Bewertung und Verwendung. Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg, 1990. ISBN 3-489-72710-X
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer, Stuttgart 1994. ISBN 3-8252-1828-7.
Weblinks
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