- François Paul Jules Grévy
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François Paul Jules Grévy (* 15. August 1807 in Mont-sous-Vaudrey, Département Jura; † 9. September 1891 ebenda) war französischer Anwalt und Politiker. Er war Staatspräsident von 1879 bis 1887.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jules Grévy entstammte einer großbürgerlichen Familie und schlug eine Laufbahn als Rechtsanwalt ein. Während der Februarrevolution 1848 wurde er Regierungskommissar des Departements Jura und im gleichen Jahr von seinem Heimatwahlkreis in die Verfassunggebende Nationalversammlung entsandt. Dort vertrat er eine entschieden republikanische Position und wehrte sich vor allem gegen die direkte Wahl des Staatspräsidenten durch das Volk. Als Gegner Louis Napoléon Bonapartes zog er sich nach dessen Staatsstreich 1851 aus der Politik zurück. 1868 wurde Grévy erneut Abgeordneter des Départements Jura und Mitglied der Opposition. Er gehörte zu den entschiedensten Gegnern des Deutsch-Französischen Krieges und propagierte die Ausrufung der Republik, zu der es aber nicht kam. Von 1871 bis 1873 war Grévy, der inzwischen eine gemäßigt republikanische Haltung eingenommen hatte, Präsident der Nationalversammlung.
Nach dem Rücktritt seines politischen Gegners Patrice de Mac-Mahon am 30. Januar 1879 wurde Grévy von den Abgeordneten zum Staatspräsidenten gewählt. Dies stellte einen entscheidenden Schritt in der Demokratisierung des Staatswesens in Frankreich dar. Seine Innenpolitik war gekennzeichnet durch die Stärkung des Parlaments und der Durchsetzung des Prinzips des Laizismus. Darüber hinaus unterstützte er eine Amnestie für die nach der Kommune verurteilten Revolutionäre. Außenpolitisch verfolgte er eine Politik der Entspannung. 1885 wurde Grévy für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
Im Jahre 1887 brach ein Skandal um seinen Schwiegersohn Daniel Wilson aus. Dieser verkaufte gefälschte Orden. Grévy wurde als Folge dieses Skandals am 2. Dezember des Jahres zum Rücktritt gezwungen. Er starb in seiner Heimatgemeinde Mont-sous-Vaudray am 9. September 1891.
Neben seiner politischen Karriere (und von dieser nicht beeinträchtigt) war Grevy auch ein sehr bekannter französischer Anwalt, vor allem im Zivilrecht. 1837 wurde er als Anwalt zugelassen. 1862 trat er dem "Conseil de l´Ordre" bei. 1868 wurde er Vorsitzender der Pariser Anwaltskammer (Bâtonnier de Paris).
Werke
- Discours politiques et judiciaires, rapports et messages de Jules Grévy. – Paris: Maison Quantin, 1888 (herausgegeben von Lucien Delabrousse) Document éléctronique
Literatur
- Pierre Jeambrun: Jules Grévy ou la République debout. – Paris: Librairie Jules Tallandier, 1991 (ISBN 2235020550)
Weblinks
PND: Datensatz zu Jules Grévy bei der DNB – Keine Treffer im DNB-OPAC, 3. März 2009 Adolphe Thiers | Patrice de Mac-Mahon | Jules Grévy | Marie François Sadi Carnot | Jean Casimir-Perier | Félix Faure | Émile Loubet | Armand Fallières | Raymond Poincaré | Paul Deschanel | Alexandre Millerand | Gaston Doumergue | Paul Doumer | Albert Lebrun
Vorgänger
Denis Emmanuel
Edmé-Armand-GastonPräsidenten der französischen Abgeordnetenkammer
16. Februar 1871-4. April 1873
13. März 1876-31. Januar 1879Nachfolger
Personendaten NAME Grévy, Jules KURZBESCHREIBUNG französischer Staatsmann und Politiker GEBURTSDATUM 15. August 1807 GEBURTSORT Mont-sous-Vaudrey, Frankreich STERBEDATUM 9. September 1891 STERBEORT Mont-sous-Vaudrey, Frankreich
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