Freikorps Maercker

Freikorps Maercker

Georg Ludwig Rudolf Maercker (* 21. September 1865 in Baldenburg; † 31. Dezember 1924 in Dresden) war ein deutscher Generalmajor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Maercker wurde in Baldenburg als Sohn eines Kreisrichters geboren. Seine Familie stammte ursprünglich wahrscheinlich aus Calbe (Saale). Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts zog einer seiner Vorfahren als preußischer Beamter nach Westpreußen.

In Afrika

Nach kurzer Tätigkeit für die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft, ging Maercker als Offizier zur Schutztruppe nach Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania. Am 28. Januar 1890 kam dort er als Kommandeur einer 43 Mann starken Einheit an.

Zwischen 1903 und 1908 nahm er am Kolonialkrieg teil. Von 1908 bis 1910 war er als Kommandeur der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, im Hereroland an der Niederschlagung des Aufstandes der Herero und Nama beteiligt.

Erster Weltkrieg

Während des Ersten Weltkrieges führte er zunächst ein Regiment und war bei Kriegsende Kommandeur einer Division. Er wurde zwei Mal verwundet und erhielt schon früh den Orden Pour le Mérite, später auch noch das Eichenlaub dazu.

In Deutschland

Nach dem Krieg gründete er das „Freiwillige Landesjägerkorps“ und schlug in der Zeit nach der Novemberrevolution mit seinen Truppen Aufstände nieder – so u. a. in: Berlin, Bitterfeld, Erfurt und Magdeburg.

Generalmajor Maercker gilt als Begründer der Freikorps als Reaktion auf die im Versailler Friedensvertrag festgeschriebene geringe Personalstärke des deutschen Heeres.

Gedenktafel in Magdeburg - In der DDR-Zeit enthüllt

So gingen seine Soldaten im Februar 1919 gegen Streikende in Halle an der Saale vor. Zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung in Braunschweig sowie um einen drohenden Bürgerkrieg im Freistaat nach Ausrufung eines Generalstreiks zu verhindern, rückte Maercker mit ca. 10.000 Mann auf Befehl der Reichsregierung am 17. April 1919 ohne Blutvergießen in Braunschweig ein. Nachdem es ihm zusammen mit Braunschweigischen Politikern wie Heinrich Jasper (SPD), binnen kurzem gelungen war, die Lage in Stadt und Land zu entschärfen, zog sein Freikorps bereits am 10. Mai 1919 wieder ab.

Am 11. Mai marschierte er mit 18.000 Soldaten in Leipzig ein, um den dort für den 12. Mai von Spartakisten und USPD angekündigten Generalstreik zu unterbinden; dazu verhängte er das Standrecht über die Stadt. Auch in Magdeburg war das Freikorps Maercker präsent. Am 9. April war es dort zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen, bei der 10 Personen durch Maerkers Truppen getötet wurden.

Das Freikorps Maercker sicherte die Gründungsversammlung der Weimarer Republik in Weimar.

Seit dem 1. November 1919 hatte Maercker die Kommandantur des Wehrkreises IV mit Sitz in Dresden inne. Sein undurchsichtiges Verhalten während des Kapp-Putsches führte schließlich am 28. April 1920 zu seiner Entlassung aus dem Militärdienst.

1922 gründete er den Deutschen Kolonialkriegerbund.

Nach seinem Tode beerdigte man ihn auf dem Dresdner Nordfriedhof.

Eigene Werke

  • Georg Maercker: Vom Kaiserheer zur Reichswehr. Geschichte des freiwilligen Landesjägerkorps. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Revolution. Leipzig, 1921

Literatur

  • Gustav Füllner: Das Ende der Spartakisten-Herrschaft in Braunschweig. Einsatz der Regierungstruppen unter General Maerker vor 50 Jahren. In: Braunschweigisches Jahrbuch Nr. 50, Braunschweig 1969

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