Frejus–Tunnel

Frejus–Tunnel

Die Mont-Cenis-Tunnel oder auch Fréjus-Tunnel (französisch Tunnels du Mont Cenis bzw. Tunnels du Fréjus) sind ein Eisenbahn- und ein mautpflichtiger Autobahntunnel in den Alpen zwischen Frankreich (Savoyen) und Italien (Piemont) auf der Verbindung zwischen den Orten Modane und Bardonecchia. Es handelt sich dabei um eine der wichtigsten Transitstrecken durch die Alpen.

Die beiden Verkehrswege unterqueren die Pointe de Fréjus (2.932 m) bzw. den Col de Fréjus (2.542 m) im Mont-Cenis-Massiv, sind aber circa 30 Kilometer vom gleichnamigen Pass entfernt.

Inhaltsverzeichnis

Eisenbahntunnel

Der Eisenbahntunnel (meist als Mont-Cenis-Tunnel bezeichnet) wurde ab 1857 gebaut und am 17. September 1871 mit einer Länge von 12,2 km eröffnet und ist damit der älteste große Alpentunnel. Die ursprüngliche Bauzeit sollte 25 Jahre betragen, durch die Einführung von pneumatischen Bohrhämmern ab 1861 sowie der elektrischen Zündung der Sprengladungen konnte sie auf 14 Jahre verkürzt werden. Unter Beibehaltung des Bautempos von 1857 bis 1860 (als diese neuen Techniken noch nicht eingesetzt wurden), wäre die Fertigstellung erst nach 40 bis 50 Jahren erfolgt[1]. So erfolgte der Durchbruch am 25. Dezember 1870. Der Tunnel ermöglichte erstmalig eine schnelle Verbindung der europäischen Hauptstädte Rom und Paris über Turin und Grenoble und liegt auch heute noch an einer Eisenbahnstrecke mit europäischer Bedeutung.

Bis zur Eröffnung des Gotthardtunnels 1882 war er der längste Tunnel der Erde.

Der Eisenbahntunnel wurde in den 1960er Jahren auf französischer Seite um 1,4 km auf 13,6 km verlängert, um darüber die Zufahrt zum 1980 eröffneten Straßentunnel zu bauen.

Geplant ist der Bau des rund 52 km langen Mont-Cenis-Basistunnels für eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke LyonTurin.

Straßentunnel

Der Straßentunnel (meist als Fréjus-Tunnel bezeichnet) wurde 1980 eröffnet und ersetzte die Autoverladung per Bahn. Er hat eine Länge von 12,870 km. Der Tunnel verfügt nur über eine Röhre mit zwei Fahrspuren. In Folge des Unfalls im Mont-Blanc-Tunnel im Jahr 1999 ist die Sicherheit im Tunnel verbessert worden. Unter anderem können in Notfällen auch Lastwagen an fünf Stellen im Tunnel wenden.

Am 4. Juni 2005 sind bei einem Brand im Tunnel zwei Menschen ums Leben gekommen, 19 Menschen erlitten eine Rauchvergiftung. Ein mit Reifen beladener Lastwagen hatte in dem knapp 13 Kilometer langen Tunnel Feuer gefangen, nachdem er zuvor bereits Diesel verloren hatte. Die Flammen erfassten fünf weitere Fahrzeuge, darunter drei Lkw. Der Tunnel blieb dann bis 3. August 2005 geschlossen, da die Decke teilweise eingestürzt war.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.americanheritage.com/articles/magazine/it/1999/1/1999_1_56.shtml

Weblinks

45.1407694444446.68899444444447Koordinaten: 45° 8′ 27″ N, 6° 41′ 20″ O


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