Frgic

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Ivan Frgić (* 18. Juli 1953 in Sombor) ist ein ehemaliger jugoslawischer Ringer und Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal im griechisch-römischen Stil im Bantamgewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Ivan Frgić, ein blonder Kroate, begann als Jugendlicher in seiner Heimatstadt Sombor in der Vojvodina mit dem Ringen.
Er wurde Mitglied des Sportvereins 1968 -1972 „Lika“ Zagreb, 1973 - 1980 „Elektrovojvodina“ Sombor und dort und später in der jugoslawischen Nationalmannschaft von den Trainern Ivan Cucic und Svetomir Damjanović in die Weltklasse im griechisch-römischen Stil geführt. Zum ersten Mal wurde Ivan 1971 jugoslawischer Meister im Bantamgewicht. Seinen ersten Erfolg auf der internationalen Ringermatte feierte er aber schon 1970 im schwedischen Huskvarna, als er in der Klasse bis 56 kg Körpergewicht Vizeeuropameister der Junioren wurde. Seinen ersten großen Erfolg bei den Senioren feierte er 1973 mit dem 3. Platz bei der Europameisterschaft in Helsinki. Von diesem Zeitpunkt an startete Ivan regelmäßig bei den internationalen Meisterschaften und feierte dabei große Erfolge.

So gewann er 1974 bei der Weltmeisterschaft in Kattowitz im Bantamgewicht die Bronzemedaille. Er verlor dabei gegen Józef Lipień aus Polen und Farhat Mustafin aus der Sowjetunion, die auch in den nächsten Jahren zu seinen Hauptkonkurrenten zählten. Bei der Europameisterschaft 1975 in Ludwigshafen gelang Ivan einer seiner größten Erfolge. Er wurde mit sieben Siegen und nur einem einzigen Fehlpunkt Europameister. In den entscheidenden Kämpfen besiegte er dabei Bernd Drechsel aus der DDR und Farhat Mustafin. Bei der Weltmeisterschaft 1975 hatte er diese fantastische Form nicht mehr, denn er verlor gegen Józef Lipień und Farhat Mustafin und musste sich mit dem 6. Platz begnügen.

1976 fuhr er mit großen Hoffnungen zu den Olympischen Spielen nach Montreal. Im Bantamgewicht gelang ihm dabei in einem Vorrundenkampf ein erneuter Sieg über Farhat Mustafin. Trotz einer überraschenden Niederlage gegen den Ungarn József Doencsecz kam Ivan in das Finale gegen den Finnen Pertti Ukkola, gegen den er knapp nach Punkten unterlag. Mit dem Gewinn der Silbermedaille hatte er aber alle Erwartungen erfüllt.

1977 belegte Ivan bei der Weltmeisterschaft in Göteborg wieder einen hervorragenden 3. Platz. Gegen Farhat Mustafin und Pertti Ukkola musste er dabei Niederlagen einstecken. Bei der Weltmeisterschaft 1978 in Mexiko-Stadt wurde Ivan zusammen mit seinem Gegner József Doencsecz schon in der ersten Runde wegen Passivität von der Matte gestellt und dafür mit 4 Fehlpunkten belastet. Trotzdem kämpfte er sich mit Siegen über Józef Lipień aus Poleń, Benni Ljungbeck aus Schweden und der deutschen Nachwuchshoffnung Pasquale Passarelli in das Finale gegen den Sowjetrussen Schamil Serikow vor, dem er allerdings unterlag und Vizeweltmeister wurde.

In den folgenden Jahren rang Ivan Frgic im Federgewicht, da er das Gewichtmachen für das Bantamgewicht nicht mehr schaffte. In der Federgewichtsklasse gewann er allerdings bei den internationalen Meisterschaften keine Medaillen mehr. Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau kam er aber immerhin noch auf den 4. Platz.

Nach den Olympischen Spielen 1980 in Moskau beendete Ivan Frgić seine internationale Ringerlaufahn. Er ließ sich an der Sporthochschule in Novi Sad zum Sportlehrer ausbilden und arbeitet als Ringertrainer.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griechisch-römischer Stil, Ba = Bantamgewicht, Fe = Federgewicht, damals bis 57 kg bzw. 62 kg Körpergewicht)

  • 1970, 2. Platz, Junioren-EM in Huskvarna/Schweden, GR, bis 56 kg Körpergewicht, hinter Mihai Boţilă, Rumänien und vor Mehmet Aslandag, Türkei und Stefan Paschew, Bulgarien;
  • 1972, 4. Platz, Junioren-EM in Hvar, GR, bis 56 kg Körpergewicht, hinter Mihai Boţilă, Per Lindholm, Schweden und Rafael Eiwazow, UdSSR;
  • 1972, 15. Platz, EM in Kattowitz, GR, Ba, nach Niederlagen gegen Jan Neckař, CSSR und Juri Sokolow, UdSSR;
  • 1973, 3. Platz, EM in Helsinki, GR, Ba, mit Siegen über János Szönyi, Ungarn, Józef Lipień, Polen, Jörn Krogsgaard, Dänemark, Hans-Jürgen Veil, BRD und Juri Sokolow und Niederlagen gegen Pertti Ukkola, Finnland und Christo Traikow, Bulgarien;
  • 1973, 4. Platz, WM in Teheran, GR, Ba, mit Siegen über Per Lindholm, Joseph Sade, USA und Hans-Jürgen Veil, einem Unentschieden gegen Józef Lipień und Niederlagen gegen Christo Traikow und Rustam Kazakow, UdSSR;
  • 1974, 2. Platz, „[Nikola-Petrow“-Turnier in Pleven, GR, Ba, hinter Farhat Mustafin, UdSSR und vor Gyula Molnar, Ungarn;
  • 1974, 6. Platz, EM in Madrid, GR, Ba, mit Siegen über Fritz Huber, BRD und Enrique Fernandez, Spanien, einem unentschieden gegen Risto Björlin, Finnland und einer Niederlage gegen Farhat Mustafin;
  • 1974, 3. Platz, „Iwan-Poddubny“-Turnier in Leningrad, Gr, Ba, hinter Juri Sokolow und Bechtimirow, bde. UdSSR;
  • 1974, 3. Platz, WM in Kattowitz, GR, Ba, mit Siegen über Per Lindholm, Brian Gust, USA, Patric Schaedler, Frankreich und Mehmet Uysal, Türkei und Niederlagen gegen Józef Lipień und Farhat Mustafin;
  • 1975, 1. Platz, Turnier in Västeras, GR, Ba, vor Bernd Drechsel, DDR und Stanislaw Barej, Polen;
  • 1975, 1. Platz, EM in Ludwigshafen, GR, Ba, mit Siegen über Amado Sanchez, Spanien, József Doencsecz, Ungarn, Lars Malmkvist, Schweden, Wladyslaus Pakusziewics, Polen, Josef Krysta, CSSR, Bernd Drechsel und Farhat Mustafin;
  • 1975, 1. Platz, Mittelmeer-Spiele in Algier, GR, Ba, vor Mohamed Lachkar, Marokko und Di Mauro, Italien;
  • 1975, 6. Platz, WM in Minsk, GR, Ba, mit Siegen über Josef Krysta und Bernd Drechsel und Niederlagen gegen Józef Lipień und Farhat Mustafin;
  • 1976, Silbermedaille, OS in Montreal, GR, Ba, mit Siegen über Krasimir Sefanow, Bulgarien, Yoshima Suga, Japan, Per Lindholm, Schweden und Farhat Mustafin und Niederlagen gegen Józef Doecsecz uö. Pertti Ukkola;
  • 1977, 1. Platz, Turnier in Kladovo, GR, Fe, vor Dumitru, Rumänien und Pavlović, Jugoslawien;
  • 1977, 3. Platz, WM in Göteborg, GR, Ba, mit Siegen über Michel Vejsada, CSSR, Antonio Caltabiano, Italien und Leo Reyns, Kanada und Niederlagen gegen Pertti Ukkola und Farhat Mustafin;
  • 1978, 8. Platz, EM in Oslo, GR, Fe, mit einem Sieg über Smekal, CSSR und Niederlagen gegen Kazimierz Lipień, Polen, im Kampf Frgić gegen Stylianos Migiakis, Griechenland, wurden beide Ringer wegen Passivität disqualifiziert;
  • 1979, 2. Platz, WM in Mexiko-Stadt, GR, Ba, mit Siegen über Mohammad Torawi, Iran, Józef Lipień, Benni Ljungbäck, Schweden und Pasquale Passarelli, BRD und einer Niederlage gegen Schamil Serikow, UdSSR; im Kampf Frgić gegen József Doencsecz wurde beide Ringer wegen Passivität disqualifiziert;
  • 1979, 1. Platz, Mittelmeer-Spiele in Split, GR, Fe, vor Stylianos Migiakis, Djamal Benaceur, Algerien und Jean-Pierre Mercader, Frankreich;
  • 1979, 8. Platz, EM in Bukarest, GR, Fe, mit einem Sieg über Domenico Giuffrida, Italien und einer Niederlageg gegen Kazimierz Lipień; im Kampf Frgić gegen Ion Paun, Rumänien, wurden beide Ringer wegen Passivität disqualifiziert;
  • 1979, 6. Platz, WM in San Diego, GR, Fe, mit Siegen über Thomas Passarelli, BRD und Stefan Werisan, Rumänien und einer Niederlage gegen Stylianos Migiakis; im Kampf Frgić gegen Kazimierz Lipień wurden beide Ringer wegen Passivität disqualifiziert;
  • 1980, 5. Platz, EM in Prievidza, GR, Fe, mit Siegen über Jean-Pierre Mercader und Lars Malmkwist und Niederlagen gegen Stylianos Migiakis und Michel Vejsada;
  • 1980, 4. Platz, OS in Moskau, GR, Fe, mit Siegen über Ion Paun und Panayot Kirow, Bulgarien und Niederlagen gegen Boris Kramarenko, UdSSR und István Tóth, Ungarn

Jugoslawische Meisterschaften

Ivan Frgić wurde 1971, 1973, 1975, 1976, 1977, 1978 und 1979 jugoslawischer Meiste im Bantam- bzw. Federgewicht im griechisch-römischen Stil.

Quellen

  • diverse Ausgaben der Fachzeitschriften „Athletik“ aus den Jahren 1970 bis 1975 und „Der Ringer“ aus den Jahren 1976 bis 1980,
  • Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976,
  • International Wrestling Database der Universität Leipzig

Weblinks


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