- Friedlisberg
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Rudolfstetten Basisdaten Kanton: Aargau Bezirk: Bremgarten BFS-Nr.: 4075 PLZ: 8964 Koordinaten: (671250 / 246939)47.3694378.381948494Koordinaten: 47° 22′ 10″ N, 8° 22′ 55″ O; CH1903: (671250 / 246939) Höhe: 494 m ü. M. Fläche: 4.90 km² Einwohner: 4097
(31. Dezember 2008)[1]Website: www.rudolfstetten.ch Karte Rudolfstetten-Friedlisberg ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Bremgarten im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt unmittelbar östlich des Mutschellen an der Grenze zum Kanton Zürich. Bis 1953 hiess die Gemeinde offiziell Rudolfstetten.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Gemeinde besteht aus zwei Ortsteilen: Rudolfstetten liegt in einem Tal, das sich vom Mutschellen in nordöstlicher Richtung erstreckt und vom Rummelbach durchflossen wird, der etwa 200 Meter nach der Gemeindegrenze in die Reppisch mündet. Das Tal wird im Nordwesten durch den Hasenberg, dem südlichsten Ausläufer des Heitersbergs begrenzt. Die Bebauung erstreckt sich aufgrund der Topographie über zwei Kilometer und ist am Mutschellenpass mit derjenigen der Nachbargemeinden Berikon und Widen zusammengewachsen. Im Südosten liegt rund 100 bis 150 Höhenmeter über dem Tal eine Hochebene. Auf dieser befindet sich der Ortsteil Friedlisberg (601 m.ü.M.).
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 490 Hektaren, davon sind 137 Hektaren mit Wald bedeckt und 109 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 660 Metern am Hasenberg, die tiefste Stelle liegt auf 448 Metern am Rummelbach.
Nachbargemeinden sind Bergdietikon im Norden, Urdorf im Osten, Birmensdorf im Südosten, Berikon im Süden und Widen im Westen.
Geschichte
Im Jahr 1190 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Rudolfstettin, als das Dorf dem Kloster Engelberg geschenkt wurde. Als weitere Grundbesitzer im Mittelalter sind das Adelsgeschlecht Rothenburg sowie die Klöster St. Gallen, Gnadenthal (bei Niederwil), Wettingen und Sankt Blasien bekannt. Friedlisperg wurde erstmals 1321 erwähnt. Die hohe Gerichtsbarkeit lag in den Händen der Habsburger.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Rudolfstetten gehörte fortan zum Amt Dietikon in der Grafschaft Baden, einer gemeinen Herrschaft. Die Stadt Bremgarten baute eine Strasse über den Mutschellen sowie eine Brücke über die Reppisch und gewährte den Dorfbewohnern von Rudolfstetten Zollfreiheit. Im Jahr 1438 übernahm Bremgarten die niedere Gerichtsbarkeit und machte Rudolfstetten zu einer Vogtei, zu der auch Friedlisberg gehörte. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus und Rudolfstetten wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau.
Der Anschluss ans Eisenbahnnetz erfolgte am 1. Mai 1902 mit der Eröffnung der Bremgarten-Dietikon-Bahn. Bis weit in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein war die Gemeinde landwirtschaftlich geprägt. Ab 1950 machte sie eine stürmische Entwicklung durch: Die Einwohnerzahl stieg um mehr als das Fünffache und Rudolfstetten wurde ein Teil der Agglomeration der Stadt Zürich. Am 1. Januar 1967 erfolgte der völlige Zusammenschluss von Rudolfstetten und Friedlisberg. Bis dahin waren die Verwaltung, Steuern und Gemeindeversammlungen separat gewesen, doch die beiden Dörfer galten als einheitliche Polizeigemeinde.
Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «Gespalten von Rot mit schwarz gekleidetem gelb nimbiertem Mönch mit rotem Buch und schwarzem Pilgerstab und von Gelb mit steigendem rotem Löwen, in den Vorderpranken rotes Ruder haltend.» Das Wappen geht auf eine Sage zurück, wonach Rudolf I. von Habsburg bei Rudolfstetten einem Priester sein Pferd geliehen haben soll, damit dieser die hochgehende Reppisch überqueren konnte (der rote Löwe ist das Wappentier der Habsburger). Das Wappen existierte seit dem 19. Jahrhundert in verschiedenen Formen, die heute verwendete Variante wurde 1966 eingeführt.[2]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung:[3]
Jahr 1798 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Einwohner 274 438 609 755 1106 2384 3582 3757 3738 Am 31. Oktober 2007 lebten 4006 Menschen in Rudolfstetten-Friedlisberg, der Ausländeranteil betrug 21,0 %.[4] Bei der Volkszählung 2000 waren 46,3 % römisch-katholisch, 31,8 % reformiert, 2,4 % christlich-orthodox und 2.5 % moslemisch; 0,6 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 87,4 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 4,0 % Italienisch, 2,1 % Serbokroatisch, 1,2 % Albanisch, 1,0 % Portugiesisch, 0,9 % Französisch, je 0,6 % Englisch und Spanisch.[5]
Politik und Recht
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist Alfred Oggenfuss (CVP).
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Bremgarten zuständig. Rudolfstetten-Friedlisberg gehört zum Friedensrichterkreis Bremgarten.
Wirtschaft
In Rudolfstetten gibt es rund 800 Arbeitsplätze, davon 4 % in der Landwirtschaft, 40 % in der Industrie und 56 % im Dienstleistungssektor.[6] Alle Betriebe sind kleine und mittlere Unternehmen. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in der Stadt Zürich oder im nahe gelegenen Limmattal.
Verkehr
Rudolfstetten wird durch die Bremgarten-Dietikon-Bahn erschlossen; es gibt zwei Haltestellen (Rudolfstetten und Rudolfstetten Hofacker). Die Strasse Wohlen-Bremgarten-Dietikon, die mitten durch Rudolfstetten führt, ist eine der wichtigsten Hauptstrassen der Schweiz. Der Autobahnanschluss Urdorf ist etwa 4 km entfernt. Der Ortsteil Friedlisberg ist nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Bildung
In Rudolfstetten gibt es Kindergärten und eine Primarschule. Kinder aus Friedlisberg besuchen bis zur 3. Klasse die Schule im eigenen Dorf. Die Oberstufen können im Kreisschulzentrum in der Nachbargemeinde Berikon absolviert werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Wohlen, Baden und Wettingen.
Persönlichkeiten
- Urs Lehmann (Skirennfahrer)
- Lieni Füglistaller (Politiker)
- Alfredo Smaldini (Komiker)
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2008 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
- ↑ Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Bremgarten - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
Weblinks
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