- Friedrich Baumbach
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Fritz Baumbach (* 8. September 1935 in Weimar) ist ein deutscher Fernschachspieler. 1988 wurde er Fernschachweltmeister.
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Fernschach
Baumbach kam bei der 4. Fernschach-Weltmeisterschaft bis ins Kandidatenturnier 1958/61. Danach nahm er für die DDR an der 5. und 6. Schacholympiade teil, wo er jeweils eine IM-Norm erzielte. 1967 verlieh ihm dafür der Weltfernschachverband ICCF den Titel Internationaler Meister im Fernschach.
Den Titel Großmeister erhielt er 1973, nachdem er im Lenin-Gedenkturnier (1970-1973) den zweiten Platz erreichte. Wegen dieses Erfolges ersparte ihm die ICCF den Weg über die normale Qualifikation und teilte ihm einen Freiplatz für das Finale der 9. Weltmeisterschaft zu. Hier wurde er 1983 ohne Niederlage Vizeweltmeister hinter Tõnu Õim, 1988 bei der 11. WM sogar Weltmeister. Für diesen Titel erhielt er in der DDR die Ehrung Verdienter Meister des Sports.
Kurios war der Verlauf der 10. Fernschach-Olympiade, an der Baumbach mit der DDR-Mannschaft teilnahm. Das Finale begann 1987 und endete 1995, das heißt, noch mehrere Jahre nach der Wiedervereinigung spielte eine DDR-Mannschaft, obwohl es die DDR gar nicht mehr gab. Diese DDR-Mannschaft gewann die Bronzemedaille.
Bei der 11.Olympiade, die 1992 begann, nahm Baumbach wieder mit einer deutschen Mannschaft teil. 1999 wurde diese Mannschaft Olympiasieger.
Beim Jubiläumsturnier der Weltmeister 50 Jahre ICCF belegte er den vierten Platz.
Turnierschach
Auch am Brett ist Baumbach ein starker Spieler. 1951 wurde er mit Lichtenberg Jugend-Mannschaftsmeister der DDR.
1961 belegte er bei der Studentenweltmeisterschaft den dritten Platz. Wurde er 1968 bei der DDR-Meisterschaft noch Zweiter, so gewann er 1970 in Freiberg den Titel DDR-Meister.
Im gleichen Jahr nahm er auch mit der Mannschaft der DDR an der Schacholympiade in Siegen teil. Hier gewann er an Brett 6 in der Vorrunde alle Partien, in der Endrunde spielte er alle Partien remis, auch gegen den ehemaligen Weltmeister Smyslow mit den schwarzen Steinen.
Für seine Turnierfolge am Brett erhielt er den Titel FIDE-Meister. Derzeit spielt er in der Mannschaft des SC Friesen Lichtenberg in der Oberliga Nord, seine Elo-Zahl beträgt 2290 (Stand: April 2008).
Der Funktionär
Baumbach ist seit 1993 Präsident des BdF. Von 1995 bis 1999 war er Generalsekretär des ICCF.
Privates
Baumbach ist von Beruf Chemiker. Er promovierte 1966 mit dem Thema Die Einwirkung von Hydrazinhydrat auf substituierte Pyrimidine. Nach der Promotion absolvierte er an der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin noch ein dreijähriges Studium zum Patentingenieur und war danach dort im Patentwesen für Biochemie und Gentechnik tätig. Seit 2000 arbeitet er freiberuflich als Patentanwalt.
Baumbach hat fünf Kinder – einen Sohn und vier Töchter.
Werke
- Fernschach: 52-54 - stop, Tips und Tricks vom Weltmeister (unter Mitarbeit von Heinrich Burger). Sportverlag Berlin 1991. ISBN 3-328-00398-3
- Die Schachuhr läuft, Ihr Zug bitte (zusammen mit Wolfgang Thormann). Sportverlag Berlin 1993. ISBN 3-328-00598-6
- Gladiatoren ante Portas: Massow-Memorial (zusammen mit Volker-Michael Anton). Magdeburg 2003. ISBN 3-00-012366-0
- Who is the champion of the champions? (zusammen mit Robin Smith und Rolf Knobel). Berlin 2008. ISBN 978-3-935-80004-4
Weblinks
- Literatur von und über Fritz Baumbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Baumbach bei der „Emanuel Lasker Gesellschaft“ (mit Fotos)
- „Schachmatt per Schneckenpost“ (Artikel im Tagesspiegel)
Cecil Purdy | Wjatscheslaw Ragosin | Albéric O’Kelly de Galway | Wladimir Sagorowski | Hans Berliner | Horst Rittner | Jakow Estrin | Jørn Sloth | Tõnu Õim | Victor Palciauskas | Fritz Baumbach | Grigori Sanakojew | Michail Umansky | Gert Jan Timmerman | Tunç Hamarat | Ivar Bern | Joop van Oosterom | Christophe Léotard
Präsidenten des Deutschen FernschachbundesEdmund Adam | Hermann Heemsoth | Achim Soltau | Fritz Baumbach
Personendaten NAME Baumbach, Fritz ALTERNATIVNAMEN Baumbach, Friedrich KURZBESCHREIBUNG deutscher Fernschachgroßmeister GEBURTSDATUM 8. September 1935 GEBURTSORT Weimar
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