Friedrich V. (Baden)

Friedrich V. (Baden)

Markgraf Friedrich V. von Baden-Durlach (* 6. Juli 1594 in Sulzburg, Hochschwarzwald; † 8. September 1659 in Durlach) regierte von 1622 bis 1659.

Friedrich V. von Baden

Leben

Friedrich V. war der Sohn des Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach und dessen Ehefrau Juliana Ursula von Salm-Neufville.

In Sulzburg erhielt er seinen Unterricht, u. a. durch den Superintendenten J. Weininger. In den Jahren 1613 bis 1614 bereiste Friedrich V. auf seiner Cavalierstour Frankreich, Großbritannien und die Niederlande.

Die Entscheidung des Reichshof-Rats, das Markgrafentum Baden-Baden endgültig den Erben Eduard Fortunats zuzusprechen, veranlassten Markgraf Georg Friedrich zugunsten seines Sohnes am 22. April 1622 abzudanken. Friedrich V. übernahm an diesem Tag die Regierungsgeschäfte und hatte sie bis 1659 inne.

Nach der verlorenen Schlacht bei Wimpfen wurde das Land von Tillys Truppen schwer verwüstet. Schutzlos wurden Durlach und andere Städte immer wieder niedergebrannt oder beim Truppendurchzug geplündert. Erst 1627 erlangte Friedrich V. unter schweren Auflagen die kaiserliche Belehnung. Das Volk litt in dieser Zeit unsagbar. Zudem brachen Krankheiten aus und dezimierten die Bevölkerung (1648 brach im Raum Durlach die Pest aus und forderte ihre Opfer).

Der protestantische Friedrich V. wurde während des Krieges vom Kaiser abgesetzt. Sein Verwandter aus Baden-Baden, der katholische Markgraf von Baden-Baden, sollte das Land mitregieren. Er zog sich daraufhin bis Kriegsende aus der Landespolitik zurück.

Am 21. Dezember 1616 heiratete Markgraf Friedrich V. Barbara von Württemberg, welche nach neun Jahren Ehe am 8. Mai 1627 im Alter von 34 Jahren starb. Ohne das obligate Trauerjahr abzuwarten heiratete Friedrich am 8. Oktober 1627 Eleonore von Solms-Laubach. Seine zweite Ehefrau starb am 6. Juli 1633. Nach einer äußerst unschicklich kurzen Trauerzeit schloss er am 21. Januar 1634 die dritte Ehe mit Maria Elisabeth; sie starb am 19. Februar 1643. Am 13. Februar 1644 heiratete Friedrich V. Anna Maria von Geroldseck, die Witwe des Grafen Friedrich von Solms-Laubach. Anna Maria starb am 25. Mai 1649 schloss er im Folgejahr, am 20. Mai 1650 die fünfte Ehe mit Elisabeth Eusebia von Fürstenberg.

1632 wurde Markgraf Friedrich durch Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen. Dieser verlieh ihm den Gesellschaftsnamen der Verwandte und die Devise dem Biesem. Als Emblem wurde ihm Biesem Hiazinth <Muscari botryoides L. Mill. var. album> zugedacht. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich Friedrichs Eintrag unter der Nr. 207. Dort ist auch dessen Reimgesetz zu lesen, mit welchem er sich für die Aufnahme bedankt:

Der Biesem Hiazinth von fern ist Vnß Zukommen,
vnd vom geruch den er vom Biesem hat genommen
Den nahmen. Darumb ich genennet bin Verwandt
Dem Biesem, wie dan auch die blume nuhn bekandt.
Jn fernen landen oft, daß gute man erst findet
Wan man nicht gahr Zu sehr ahnß Vaterland sich bindet,
Vnd nimmet ahn den brauch, der vbel angewehnt
Vnd aller tugend frucht, wirdvngemeß erkent.

Um dem Restitutionsedikt zu entgehen, schloss sich Friedrich V. König Gustav II. Adolf von Schweden an und erneuerte 1635 nach der Schlacht bei Nördlingen sein Bündnis mit Schweden und Frankreich. Deswegen wurde Friedrich V. 1640 auf dem Reichstag von der Amnestie ausgeschlossen.

Bei den Friedensverhandlungen 1648 in Münster ließ er sich durch seinen Hofrat, den Badenweiler Amtmann Johann Georg von Merckelbach vertreten und erhielt sein Land (ohne Oberbaden) und die Regierungsgewalt zurück. 1650 kehrte er nach Durlach zurück und widmete sich nur noch seinen Studien.

Friedrich V. starb im Alter von 65 Jahren am 8. September 1659 in der Karlsburg.

Ehen und Nachkommen

In erster Ehe heiratete Markgraf Friedrich V. von Baden am 21. Dezember 1616 Barbara von Württemberg (* 4. Dezember 1593; † 8. Mai 1627), die Tochter des Herzogs Friedrich I. von Württemberg. Aus dieser Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Friedrich VI. (* 16. November 1617; † 31. Januar 1677), (1617-1677), Markgraf, Reichsfeldherr
  • Sibylle (* 4. November 1618; † 7. Juli 1623)
  • Karl Magnus (* 27. März 1621; † 29. November 1658)
  • Barbara (* 6. Juni 1622; † 13. September 1639)
  • Johanna (* 5. Dezember 1623; † 2. Januar 1661), heiratete am 26. September 1640 den schwedischen Feldmarschall Johan Banér (* 3. Juli 1596; † 20. Mai 1641) und in zweiter Ehe 1648 den Grafen Heinrich von Thurn († 19. August 1656)
  • Friederike (* 6. April 1625; † 16. Juni 1645)
  • Christine (* 25. Dezember 1626; † 11. Juli 1627)

In zweiter Ehe heiratete Markgraf Friedrich V. von Baden am 8. Oktober 1627 Eleonore von Solms-Laubach (* 9. September 1605; † 6. Juli 1633), die Tochter des Grafen Albrecht Otto I. von Solms-Laubach. Aus dieser Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Anna Philippine (* 9. September 1629; † 27. Dezember 1629)
  • Eleonore († 15. November 1630)
  • Gustav Adolf (* 24. Dezember 1631; † 26. Dezember 1677), katholisch, 1667 Benediktiner, 1671 Abt zu Fulda, 1673 Abt zu Kempten, 1672 Kardinal

In dritter Ehe heiratete Markgraf Friedrich V. von Baden am 21. Januar 1634 Maria Elisabeth von Waldeck-Eisenberg (* 2. September 1608; † 19. Februar 1643), die Tochter des Grafen Wolrad IV. von Waldeck-Eisenberg. Die Ehe blieb kinderlos.

In vierter Ehe heiratete Markgraf Friedrich V. von Baden am 13. Februar 1644 heiratete Friedrich V. Anna Maria von Hohen-Geroldseck (* 28. Oktober 1593; † 25. Mai 1649), die Witwe des Grafen Friedrich von Solms-Laubach und Tochter des Jakob von Hohen-Geroldseck. Die Ehe blieb kinderlos.

In fünfter Ehe heiratete Markgraf Friedrich V. von Baden am 20. Mai 1650 Elisabeth Eusebia von Fürstenberg († 8. Juni 1676), die Tochter des Grafen Christoph II. von Fürstenberg. Die Ehe blieb kinderlos.

Siehe auch:

Weblinks


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