Friedrich Wilhelm I. (Brandenburg)

Friedrich Wilhelm I. (Brandenburg)
Kurfürst Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg, mit Szepter, Harnisch, Kurhut und -mantel - Gemälde von Govaert Flinck, um 1652

Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg (* 16. Februar 1620 in Cölln an der Spree (heute zu Berlin); † 29. Apriljul./ 9. Mai 1688greg. in Potsdam) war von 1640 bis zu seinem Tode Kurfürst von Brandenburg und Herzog von Preußen aus dem Haus Hohenzollern. Seine pragmatisch-entschlossene und reformfreudige Regierungspolitik ebnete den Weg für den späteren Aufstieg Brandenburg-Preußens zur Großmacht und der Hohenzollern zu einem der führenden deutschen Herrscherhäuser, weswegen er auch ab 1675 den Beinamen der Große Kurfürst trug.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich Wilhelm als Kind, 1626

Kindheit (1620–1634)

In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges als Sohn des Kurfürsten Georg Wilhelm und der pfälzischen Prinzessin Elisabeth Charlotte geboren, musste er sein Leben vom Frühjahr 1627 bis zum Sommer 1634 hinter den Mauern der sicheren Festung Küstrin, mit seinem Erzieher Leuchtmar verbringen.[1] In dieser Zeit blieb er die meiste Zeit von seinen Eltern getrennt. Er wurde vor allem in Sprachen und Religion unterrichtet. Auch seine körperliche Schulung wurde gefördert, wozu nicht zuletzt seine häufige Teilnahme an Jagden beitrug.

Lehrjahre in Holland (1634–1638)

Im Juli 1634 wurde der 14-Jährige in die sicheren Niederlande gesandt, die damals ihr Goldenes Zeitalter erfuhren.[1] Die Mark selbst wurde zu der Zeit von kaiserlichen und schwedischen Truppen verwüstet. Dort sollte er seine Ausbildung vervollkommnen, die Landessprache erlernen und den Bedrohungen des immer grausamer geführten Krieges entkommen.

Friedrich Wilhelm kam an den Hof von Friedrich Heinrich von Oranien, des Onkels seiner Mutter. In Arnheim wurde eine kleine Hofhaltung für ihn eingerichtet. In Leiden besuchte er Lehrveranstaltungen an der dortigen Universität. Die während dieser insgesamt vier Jahre währenden Aufenthaltes gewonnenen Erfahrungen übten einen sehr großen Einfluss auf den jungen Prinzen und die Handlungen des späteren Kurfürsten von Brandenburg aus, da er in den Niederlanden ein hochentwickeltes Staatswesen und eine Handelsmacht vorfand, was für das verarmte Brandenburg in vielem als Vorbild dienen sollte. In Amsterdam hat er auch das Schiffsbauhandwerk kennen gelernt. Im Sommer 1638 wurde er, auf Geheiß seines Vaters, gegen seinen Willen in das provinzielle Berlin zurückberufen.[1] Dort fand er eine zerstörte Provinz vor, in der in Wahrheit die Schweden die Herrschaft ausübten.

Regierungsübernahme bis zum Ausbruch des Zweiten Nordischen Krieges (1640–1656)

Nach dem Tod seines Vaters, des Kurfürsten Georg Wilhelms, am 1. Dezember 1640 trat Friedrich Wilhelm inmitten katastrophaler politischer Verhältnisse die Nachfolge eines weit verstreuten Herrschaftsgebietes an.

Kurfürst Friedrich Wilhelm mit seiner ersten Ehefrau Luise Henriette von Nassau-Oranien, Gemälde von Gerrit van Honthorst (1647)
  • Der Dreißigjährige Krieg hatte das Land schwer verwüstet; ganze Landstriche waren entvölkert;
  • Brandenburg und Kleve waren von fremden Truppen besetzt (Schweden);
  • Preußen galt als unsicherer Besitz, da der König von Polen jederzeit die Belehnung verweigern konnte,
  • die Regierung des Hauptlandes befand sich in der Hand eines Intimfeindes, des Grafen Schwarzenberg.

Zudem waren die Finanzen des Staates zerrüttet, sodass auch die Söldner aufbegehrten.

Zunächst galt es, den Einfluss des Reichsgrafen Adam von Schwarzenberg zu brechen, der als Geheimer Rat faktisch die Regierungsgeschäfte des Kurfürstentums Brandenburg geleitet hatte. Unmittelbar nach seinem Regierungsantritt entließ der Kurfürst den Grafen. Im Jahr darauf befahl er seine Verhaftung. Schwarzenberg verstarb allerdings bereits vier Tage nach seiner Einlieferung in die Festung Spandau am 14. März 1641. Um Handlungsfreiheit in der Mark Brandenburg zu gewinnen, schloss Friedrich Wilhelm am 14. Juli 1641 mit dem schwedischen König einen Waffenstillstand.[2] Die Mark blieb aber dennoch durch schwedische Truppen besetzt. Am 7. Oktober 1641 wird der Kurfürst vom polnischen König mit dem Herzogtum Preußen belehnt.[2]

Nachdem eine erhoffte Liaison mit dem schwedischen Königshaus nicht zustande gekommen war, heiratete Friedrich Wilhelm am 7. Dezember 1646 in Den Haag die älteste Tochter des Statthalters Friedrich Heinrich von Oranien, Luise Henriette von Oranien, mit der er sechs Kinder zeugte. Neben der üppigen Mitgift der Braut von 120.000 Reichstalern in bar und Schmuck im Werte von 60.000 Reichstalern folgten der neuen Kurfürstin holländische Künstler, Handwerker, Baumeister, Landwirte und Kaufleute, die moderne Techniken und Produktionsmethoden in das vom Dreißigjährigen Krieg ausgelaugte Land brachten. Bald machte das Wort von der „Verholländerung“ der Mark Brandenburg die Runde. Vor allem in Berlin und Potsdam etablierte sich eine „holländische Kolonie“, die unter anderen mit der Erweiterung und Neugestaltung der Festungsanlagen, dem Ausbau des Stadtschlosses sowie der Anlage von Straßen und Kanälen beschäftigt war.

Im Zuge der westfälischen Friedensverhandlungen zu Münster und Osnabrück ab 1645 musste Friedrich Wilhelm auf den rechtmäßigen Anspruch Vorpommerns zugunsten Schwedens verzichten. Der römisch-deutsche Kaiser hatte sich bereits mit den europäischen Großmächten darauf geeinigt, dass nur Hinterpommern dem Kurfürsten verbleiben sollte, während Vorpommern, Rügen und Stettin sowie weitere Gebietsteile östlich der Oder dem schwedischen Hoheitsgebiet zugeschlagen wurden.

In einer Einigung mit Schweden am 7. Januar 1647 erhielt er als Ausgleich für Vorpommern die Stifte Halberstadt und Minden sowie die Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg zugesprochen. Der Friedensschluss von 1648 dokumentierte trotz der Tatsache der Gebietszuwächse für Brandenburg, dass der Kurfürst von Brandenburg, verglichen mit den europäischen Potentaten in Wien, Paris, London oder Stockholm, ein Herrscher minderen Ranges war, der aus eigener Kraft seine politischen Ziele nicht durchzusetzen vermochte.

Zur Finanzierung des Aufbaus eines stehenden Heeres als Fundament für eine eigenständige Außenpolitik erreicht der Kurfürst nach langen Verhandlungen während der Landtage (Ständeversammlungen) 1653, die Zusage der Stände, 530.000 Taler Steuern innerhalb der nächsten fünf Jahre aufzubringen. Vom Landadel mussten 41 % der Steuern, von den Städten 59 % der Summe aufgebracht werden. Im Gegenzug bestätigte der Kurfürst den Ständen Privilegien, die vor allem zu Lasten der Bauern gingen. Unerträgliche Frondienste, eine Verschärfung der Leibeigenschaft und das Ausplündern und anschließende Aufkaufen von Bauernhöfen waren die Folge.

Der Kurfürst im Zweiten Nordischen Krieg (1656–1660)

Kurfürst Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg - Gemälde von Frans Luyckx, um 1650

1656 brach der Zweite Nordische Krieg aus. Die Schweden unter König Karl X. Gustav fielen vom schwedischen Livland und Vorpommern in Polen ein und überrannten es. Das Herzogtum Preußen geriet dadurch in große Gefahr, sodass Friedrich Wilhelm 18.000 Mann[3] zusammenzog und in das Herzogtum führte, in das bereits die Schweden eingedrungen waren. Militärisch unterlegen, erkannte er die faktisch bereits existierende Oberhoheit der Schweden über Preußen an und schloss am 16. Januar 1656 den Vertrag von Königsberg, durch den er nun vom schwedischen König mit dem Herzogtum Preußen belehnt wurde.[3]

Aufgrund der verschlechterten Lage der Schweden in Polen, benötigte der schwedische König neue Bündnispartner, sodass er am 23. Juni 1656 den Vertrag von Marienburg mit dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm abschloss.[4] Mit allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften vereinigte sich Friedrich Wilhelm daraufhin mit den Schweden und schlug zusammen mit diesen in der dreitägigen Schlacht von Warschau vom 28. bis zum 30. Juli 1656, als Kommandeur des brandenburgischen Kontingents, eine polnische Armee.[4] Der schwedische König Karl X. Gustav erkannte schließlich, um einen Bruch mit seinem Partner zu vermeiden, mit dem Vertrag von Labiau am 20. November 1656 die Souveränität Friedrich Wilhelms über das Herzogtum Preußen an.[4]

Im Vertrag von Wehlau am 19. September 1657 gelang es Friedrich Wilhelm I., die Souveränität Preußens für einen Bündniswechsel durch Polen-Litauen zugesichert zu bekommen. Der Vertrag wurde von König Leopold von Ungarn vermittelt. Dafür unterstützte Friedrich Wilhelm diesen bei der Königs- und Kaiserwahl. Die Bestimmungen des Vertrags von Wehlau konnten im Friede von Oliva am 3. Mai 1660 bestätigt werden, womit der Kurfürst endgültig Souverän über das Herzogtum Preußen wurde, was eine Grundvoraussetzung für die spätere Gründung des Königreichs Preußen war.

Äußerer Friede - Konzentration auf die Innenpolitik (1660–1672)

Berlin, Lustgarten auf der Spreeinsel, darüber der Große Kurfürst und seine Ehefrau, um 1670

Zunächst galt es, die Rechte und Privilegien der Stände in den einzelnen Landschaften mit dem allgemeinen Staatsinteresse (einheitliche, geregelte Finanzwirtschaft, Militärwesen) in Einklang zu bringen. Am leichtesten fügten sich die Stände der Mark und der benachbarten Länder, Schwierigkeiten dagegen bereiteten die Stände von Kleve und Preußen, wo die Selbstständigkeitsbestrebungen von den benachbarten Republiken der Niederlande und Polens unterstützt wurden. Besondere Probleme bereitete Preußen, wo die strengen Lutheraner sich weigerten, den reformierten Kurfürsten anzuerkennen und Polen um Hilfe baten. Erst als die Maßlosigkeiten einiger Mitglieder, wie des Königsberger Schöppenmeisters Johannes Roth und der beiden Kalcksteins, die Einheit der ständischen Opposition schwächten, gelang es 1663 in Königsberg dem Kurfürsten, die Stände hinter sich zu bringen. Roth wurde verhaftet und starb nach 16-jähriger Gefangenschaft; General Kalckstein war gestorben, sein Sohn, der Oberst, flüchtete nach Polen, wurde von dort mit Gewalt nach Preußen zurückgeschafft und 1672 wegen Hochverrats hingerichtet.

1668 heiratete Friedrich Wilhelm in zweiter Ehe die verwitwete Herzogin Dorothea von Braunschweig und Lüneburg, geborene Prinzessin von Holstein-Glücksburg und zeugte mit ihr im Verlaufe der Ehe sieben Kinder.

Die Erhebung der Mahl-, Schlacht- und Brausteuer in allen Provinzen versetzte den Kurfürsten in die Lage, ein stehendes Heer zu unterhalten, das im Fall eines Kriegs auf 20.000 Mann aufgestockt werden konnte. Friedrich Wilhelm begann die Wirtschaft teils gegen heftigen Widerstand zu fördern, indem er den Ackerbau und die Einwanderung unterstützte. Außerdem befreite er das Gewerbe und den Verkehr von Beschränkungen, förderte den Binnen- und den Seehandel, ließ den Müllroser Kanal bauen und richtete einen eigenen Postdienst ein.

Der Große Kurfürst im Holländischen und Schwedisch-Brandenburgischen Krieg (1672–1679)

Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst im Harnisch und mit Schärpe, Gemälde von 1663

1672 griff der französische König Ludwig XIV. die Niederlande an und löste damit den Holländischen Krieg aus. Friedrich Wilhelm, vertraglich gebunden, kam seinen Bündnispflichten nach und entsendete ein 20.000 Mann starkes Heer. Die kaiserlichen Feldherren Montecuccoli und Bournonville verhinderten jeden feindlichen Zusammenstoß am Rhein und in Westfalen und ermöglichten dem französischen Befehlshaber Turenne damit, in die brandenburgischen Provinzen in Westfalen einzudringen. Am 16. Juni 1673 schloss Friedrich Wilhelm daher den Separatfrieden zu Vossem mit Frankreich ab.

Am 1. Juli 1674 schloss sich Friedrich Wilhelm, nachdem der Reichskrieg gegen Frankreich erklärt worden war, einer erneuten Koalition gegen Frankreich an. Mit dem kaiserlichen Feldherren Bournonville kämpfte er vergeblich 1674/75 gegen Feldmarschall Turenne im Elsass. Allerdings musste er sich, bedingt durch den Einfall der Schweden in die Mark Brandenburg Ende 1674, aus dem aktiven Krieg gegen Frankreich zurückziehen.

Am 25. Juni 1675 besiegte ein brandenburgisches Heer unter persönlicher Führung von Friedrich Wilhelm in der Schlacht von Fehrbellin die Schweden entscheidend. Seit der Schlacht bei Fehrbellin wurde ihm durch seine Zeitgenossen der Beiname „der Große Kurfürst“ verliehen. In der Folge des Sieges eroberte Brandenburg bis 1678 ganz Schwedisch-Pommern. Die im Herzogtum Preußen eingefallenen Schweden vertrieb er, unter persönlicher Führung eines Heeres im Winter 1678/79, bis über die Grenze nach Schwedisch-Livland zurück.

Am 29. Juni 1679 wurde der Frieden von St.-Germain geschlossen, in dem Friedrich Wilhelm das eroberte Vorpommern bis auf einen kleinen Gebietsstreifen östlich der Oder wieder abtreten musste, da ihn seine Verbündeten, die Niederlande und der kaiserliche Hof, im Stich ließen und er mit Dänemark allein dem übermächtigen Frankreich gegenüberstand. Enttäuscht von diesem Verhalten schloss er sich nun eng an Frankreich an, verpflichtete sich sogar in einem geheimen Vertrag vom 25. Oktober 1679, Ludwig XIV. bei einer neuen Kaiserwahl seine Stimme zu geben.

Vom Frieden 1679 bis zu seinem Tod 1688

Schließlich ließ er 1680 bis 1681 einen Kaperkrieg gegen spanische Schiffe durchführen, um ausstehende Subsidiengelder des Schwedisch-Brandenburgischen Krieges einzutreiben.

1685 hob Ludwig XIV. das Edikt von Nantes auf, um die Protestanten in seinem Reich zu unterdrücken. Deshalb verbündete sich Friedrich Wilhelm mit den Generalstaaten und dem Kaiser, indem er gegen Abtretung des kleinen Schwiebuser Kreises auf seine schlesischen Erbansprüche verzichtete und sogar ein Hilfskorps von 8.000 Mann gegen die Türken schickte. Durch das Potsdamer Edikt vom 27. Oktoberjul./ 6. November 1685greg. ermöglichte er 15.000 Protestanten aus Frankreich die Ansiedelung in seinen Staaten. Dies führte zu einem Aufschwung der Industrie, besonders in Berlin.

Beeinflusst von seiner Zeit in Holland, richteten sich seine Bemühungen nach dem Friedensschluss auf die Erwerbung von Kolonien und den Aufbau einer eigenen Flotte, was allerdings nicht den realen Möglichkeiten Brandenburg-Preußens entsprach.

„Seefahrt und Handlung sind die fürnehmsten Säulen eines Estats, wodurch die Unterthanen beides zu Wasser, als auch durch die Manufakturen zu Lande ihre Nahrung und Unterhalt erlangen.“

Friedrich Wilhelm I. (Zitat aus einem kurfürstlichen Edikt vom 1. Januar 1686) [5]

So ließ er, um überseeische Kolonien zu erwerben und zu sichern, mit Unterstützung des niederländischen Kaufmanns Benjamin Raule 1684 offiziell die Kurbrandenburgische Marine gründen und ließ durch die 1682 gegründete Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie Kolonien in Guinea errichten.

Nachkommen

Für die Auflistung aller genealogischen Daten, siehe auch: Stammliste der Hohenzollern

Aus erster Ehe

Am 7. Dezember 1646 heiratete Kurfürst Friedrich Wilhelm in Den Haag, Prinzessin Luise Henriette von Oranien, Tochter des niederländischen Statthalters Friedrich Heinrich von Oranien und seiner Gattin Gräfin Amalie zu Solms-Braunfels.

  • Wilhelm Heinrich (* 21. Mai 1648; † 24. Oktober 1649)
  • Karl Emil, Kurprinz von Brandenburg (* 6. Februar 1655; † 7. Dezember 1674)
  • Friedrich III./I., Kurfürst von Brandenburg, König in Preußen (* 11. Juli 1657; † 25. Februar 1713)
  • Amalia (* 19. November 1664; † 1. Februar 1665)
  • Heinrich (* 19. November 1664; † 26. November 1664)
  • Ludwig, Prinz von Brandenburg (* 8. Juli 1666; † 8. April 1687)
Aus zweiter Ehe

Am 14. Juni 1668 heiratete Friedrich Wilhelm auf Schloss Gröningen, die verwitwete Herzogin Dorothea von Braunschweig und Lüneburg, geborene Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, Tochter des Herzogs Philipp von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg und dessen Gattin Prinzessin Sophie Hedwig von Sachsen-Lauenburg.

Kurfürstin Dorothea erwarb zur Absicherung ihrer Söhne die Herrschaften Schwedt und Wildenbruch. Die Nachkommen aus dieser Ehe trugen die Titel Prinz in Preußen, Markgraf zu Brandenburg und wurden bis zum Erlöschen dieser Nebenlinie im Jahre 1788 gemeinhin als Markgrafen von Brandenburg-Schwedt bezeichnet.

  • Philipp Wilhelm, Statthalter des Herzogtums Magdeburg, Herr der Herrschaft Schwedt-Wildenbruch (* 19. Mai 1669; † 19. Dezember 1711)
  • Maria Amalia (* 26. November 1670; † 17. November 1739)
  • Albrecht Friedrich, Herrenmeister des Johanniterordens zu Sonnenburg (* 24. Januar 1672; † 21. Juni 1731)
  • Karl Philipp, Herrenmeister des Johanniterordens zu Sonnenburg (* 5. Januar 1673; † 23. Juli 1695)
  • Elisabeth Sophie (* 5. April 1674; † 22. November 1748)
  • Dorothea (* 6. Juni 1675; † 11. September 1676)
  • Christian Ludwig, Statthalter im Fürstentum Halberstadt (* 24. Mai 1677; † 3. September 1734)

Erinnerung und Gedenken

Ihm zu Ehren stehen eine Büste in der Walhalla, eine Statue am Genfer Reformationsdenkmal, eine Statue in Minden und eine Statue an der Knock in Emden, um dessen Seehandel sich der Große Kurfürst sehr verdient machte. Kaiser Wilhelm II. ließ ihm auf der Siegesallee im Berliner Tiergarten eine Statue errichten. Heute steht diese mit anderen im Berliner Lapidarium.

Im Schlosshof von Charlottenburg steht das große Reiterstandbild von Schlüter. Vorher stand es auf der Langen Brücke unmittelbar am Berliner Schloss. Das Denkmal wurde kurz nach Kriegsende 1945 im Tegeler See für einige Jahre „aufbewahrt“. Im gerade renovierten Bode-Museum findet sich im großen Kuppelsaal eine historische Kopie ohne Nebenfiguren.

Gemälde und Porträts

Verweise

Einzelnachweise

  1. a b c Werner Schmidt: Friedrich I. - Kurfürst von Brandenburg, König in Preußen, Seite 11
  2. a b Werner Schmidt: Friedrich I. - Kurfürst von Brandenburg, König in Preußen, Seite 16
  3. a b Werner Schmidt: Friedrich I. - Kurfürst von Brandenburg, König in Preußen, Seite 18
  4. a b c Werner Schmidt: Friedrich I. - Kurfürst von Brandenburg, König in Preußen, Seite 19
  5. aus: Bruno Gloger: Friedrich Wilhelm - Kurfürst von Brandenburg. Biografie, 3. Auflage, Berlin (Ost) 1989, S. 329

Literatur

  • Bernhard ErdmannsdörfferFriedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 480–497.
  • Berolinum Latinum – Lateinische Inschriften in Berlin. Berlin 2002
  • Peter Bahl: Der Hof des Großen Kurfürsten. Studien zur höheren Amtsträgerschaft Brandenburg-Preußens. Köln 2001.
  • Gerd Heinrich (Hrsg.): „Ein sonderbares Licht in Teutschland“. Beiträge zur Geschichte des Großen Kurfürsten von Brandenburg (1640-1688). Berlin 1990.
  • Ludwig Hüttl: Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Große Kurfürst 1620-1688. Eine politische Biographie. München 1984.
  • Johann Gustav Droysen: Geschichte der preußischen Politik, Theil 3: Der Staat des großen Kurfürsten. 2. Auflage. Leipzig 1872.
  • Ernst Opgenoorth: Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst von Brandenburg. Göttingen u.a. 1971-1978. (zweiteilige Habilitationsschrift)
  • Johannes Arndt: Der Große Kurfürst, ein Herrscher des Absolutismus? Über die Möglichkeiten und Grenzen monokratischer Herrschaft im 17. Jahrhundert, in: Ronald G. Asch/ Heinz Duchhardt (Hg.), Der Absolutismus - ein Mythos? Strukturwandel monarchischer Herrschaft in West- und Mitteleuropa (ca. 1550-1700), Köln u.a. 1996, S. 249-273
  • Martin Lackner: Die Kirchenpolitik des Großen Kurfürsten, Witten 1973.

Weblinks



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