- Friesenaufstand
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Der Friesenaufstand war die letzte gewaltsame Demonstration der Friesen für mehr Selbstbestimmung und Autonomie, blieb aber in Geschichtsschreibung und historischer Wahrnehmung wenig beachtet.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund des Aufstandes
Das Fürstentum Ostfriesland war 1744 nach dem Tode des letzten Fürsten Carl-Edzard an das Königreich Preußen gefallen. Wurden zunächst noch die alten Rechte der Ostfriesen gewahrt, so wurden diese spätestens nach dem Wiener Kongress abgebaut, als Ostfriesland an das Königreich Hannover fiel und die Selbstbestimmungsrechte der Ostfriesen eingeschränkt wurden. Nach der Annexion Hannovers durch Preußen hofften die Ostfriesen zunächst auf die Wiederherstellung ihrer alter Rechte, wurden jedoch enttäuscht. Tatsächlich wurden nur marginale Zugeständnisse im Bereich der Kultur gemacht. Im Zuge der Reichsgründung 1871 befürchteten die Ostfriesen nun einen endgültigen Verlust ihrer althergebrachten Selbstverwaltung. Den Anführern des Aufstandes gelang es dabei auch, interfriesische Bande nach Nordfriesland zu spinnen.
Ablauf
Ziel des Aufstandes war es, im Zuge der Reichsgründung mehr Rechte für das Volk der Friesen zu gewinnen. Dabei kam es sowohl in Ost- als auch in Nordfriesland zu kleineren Ausschreitungen, vor allem aber in der dortigen Provinz. So soll in Greetsiel in Ostfriesland der dortige Vertreter des preußischen Königs, ein Hafen- und Zollwart, von Bauern mit Forken aus der Stadt gejagt worden sein. Ähnliche Ausschreitungen gegen preußische Beamte gab es dem Volksmund nach auch in Esens, Groothusen und Aurich, wo die preußischen Polizeibeamten allerdings der wenigen Demonstranten schnell habhaft wurden.
Trivia
Im Wernerfilm "Gekotzt wird später" erwähnt auch Meister Röhrich den Friesenaufstand. Dies ist wohl die prominenteste Erwähnung des Friesenaufstandes in jüngster Zeit.
Siehe auch
Quellen
- "Unser Friesland zur Reichsgründung", Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Heimatvereines Grootheide.
- "Werner – Gekotzt wird später!, Kinofilm, 2003.
- "De Freeske Freedom", Georg-Edzard Brenneysen, Auerk (Aurich) 1873.
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