- Froschlöffel
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Gewöhnlicher Froschlöffel Systematik Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida) Unterklasse: Froschlöffelähnliche (Alismatidae) Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales) Familie: Froschlöffelgewächse (Alismataceae) Gattung: Froschlöffel (Alisma) Art: Gewöhnlicher Froschlöffel Wissenschaftlicher Name Alisma plantago-aquatica Linnaeus Der Gewöhnliche Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica) ist eine Sumpfpflanzenart aus der Familie der Froschlöffelgewächse. Die Gattung umfasst neun Arten und ist weltweit verbreitet. Drei der Arten kommen auch in Mitteleuropa vor: Der sehr häufige Gewöhnliche Froschlöffel, der zerstreut verbreitete Lanzettblättrige Froschlöffel (Alisma lanceolatum) und der seltene Grasblättrige Froschlöffel (A. gramineum).
Inhaltsverzeichnis
Etymologie
Der Name Froschlöffel rührt einerseits von den mehr oder weniger löffelförmigen Blättern her, andererseits von den bevorzugten Wuchsorten an Gewässern, also in Lebensräumen von Fröschen und anderen Amphibien.
Merkmale
Gewöhnlicher Froschlöffel wird etwa 20 bis 90 Zentimeter groß, wobei die Maximalgröße durch den weit aufragenden, ausladenden Blütenstand erreicht wird. Dessen Stängel ist unbeblättert, denn alle Blätter der Pflanze wachsen aus einer knollig verdickten Grundachse. Die lang gestielten, eiförmig-lanzettlichen, frischgrünen Blätter können sehr groß werden (ohne Stiel >20 Zentimeter) und zeigen eine netzartige Nervatur. Neben den typischen Luftblättern bilden die Pflanzen je nach Standort aber auch bandförmige, flutende Wasserblätter und bei wechselnden Wasserständen entsprechende schmal-längliche Übergangsformen. Aus diesem Grund ist auch eine sichere Abgrenzung schmalwüchsiger Exemplare vom Lanzettblättrigen Froschlöffel im vegetativen Zustand nicht immer möglich. Der Gewöhnliche Froschlöffel ist außerdem in der Lage, mit dieser Art Bastarde hervorzubringen, was eine eindeutige Zuordnung noch schwieriger macht.
Neu austreibende Pflanzen des Gewöhnlichen Froschlöffels bilden zunächst untergetauchte, blattstielartige Primärblätter aus; dann folgen meist einige Schwimmblätter (ähnlich wie Laichkraut) und erst dann die großen Luftblätter oder – an tieferen Wasserstellen – die flutenden Tauchblätter.
Der aufrechte, rispig-pyramidenförmige, stockwerkartige, ausladende Blütenstand entwickelt sich ab Juni und kommt in den Sommermonaten zur vollen Entfaltung. An ihm stehen kleine Blüten mit je drei grünen Kelch- und drei weißlichen, gerundeten Kronblättern. Die Blüten sind nur nachmittags geöffnet (im Gegensatz zum ähnlichen Alisma lanceolatum, der nur vormittags blüht!).
Vorkommen
Der Gewöhnliche Froschlöffel ist mit vier Unterarten nahezu weltweit verbreitet (Europa, Nordwestafrika [Marokko], Asien, Nordamerika, Südamerika [Chile], Australien/Neuseeland). In Mitteleuropa findet man ihn häufig am Ufer von Weihern, Teichen, Tümpeln und Gräben. Er bevorzugt seichtes Wasser in sonniger Lage und nährstoffreiche Schlammböden. Auch innerhalb von Röhricht und Großseggenried kommt Froschlöffel vor.
Nutzung
Der Wurzelstock und die Blätter schmecken scharf und sind frisch giftig. In Russland wurde die Art gegen Tollwut eingesetzt. In Schwaben tränkte man Leinentücher mit dem Saft der Pflanze und band sie auf die Stirn, um Kopfschmerzen zu behandeln. In der Naturheilkunde dienten Wurzeln und Blätter (Herba et radix Alismatis) als Abführmittel.
Quellen und weiterführende Informationen
Literatur
- Henning Haeupler & Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart 2000. ISBN 3-8001-3364-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer Verlag, Stuttgart, 6. Aufl. 1990. ISBN 3-8001-3454-3
- Elfrune Wendelberger: Pflanzen der Feuchtgebiete - Gewässer, Moore, Auen. Büchergilde Gutenberg, München 1986. ISBN 3-7632-3265-6 (oder: BLV-Verlag, ISBN 3-405-12967-2)
Weblinks
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