Fryc

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Fryderyk (Fryc) Egon Scherfke bzw. Szerfke (* 7. September 1909 in Posen, Deutsches Reich; † 15. September 1983 in Berlin) war deutschstämmiger Fußballspieler der polnischen Fußballnationalmannschaft der Zwischenkriegszeit, dann als Volksdeutscher Wehrmachtsangehöriger, Kriegsgefangener und Vertriebener.

Leben

Scherfke entstammte einer deutschen Familie und besuchte das Schiller-Gymnasium in Posen. Nach 1918 wurde seine Heimatstadt in Folge des Großpolnischen Aufstandes bzw. des Versailler Vertrages Teil der Zweiten Polnischen Republik. Sein Verein war seit 1927 Warta Posen, wo er auf der Position des Mittelstürmers spielte und 1929 polnischer Fußballmeister wurde.

Sein erstes Fußball-Länderspiel für Polen machte er am 2. Oktober 1932 in Warschau gegen Lettland (2:1). 1936 gehörte er, unter der polnischen Schreibweise Fryderyk Scherfke, bei den Olympischen Sommerspielen in Berlin zu der polnischen Mannschaft die das Halbfinale erreichte. Zwei Jahre später gehörte er, nun unter dem noch stärker polonisierten Schreibweise Fryedryk Szerfke gemeldet, zum polnischen Kader bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich. Im Spiel gegen Brasilien am 5. Juni 1938 in Straßburg schoss er das erste Tor für Polen bei einer Weltmeisterschaft zum zwischenzeitlichen 1:1. Das Spiel endete 5:6, sein oberschlesischer Mannschaftskamerad Ernst Willimowski sowie Leonidas da Silva waren die erfolgreichsten Torschützen. Insgesamt bestritt Scherfke 12 Länderspiele für Polen.

Infolge des Polenfeldzuges nahm er wieder die deutsche Staatsbürgerschaft an und arbeitete als Fahrer für die Gestapo in Posen. In den Jahren bis 1942 gelang es ihm, einige ehemalige Fußballerkollegen vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu schützen oder sie aus Gefangenenlagern frei zu bekommen. Spätestens seit 1941 stand Scherfke unter Beobachtung durch deutsche Behörden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er aus Polen vertrieben und lebte seit 1945 in West-Berlin.

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