- Fuchsantenne
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Eine Langdrahtantenne ist eine Antenne, die aus einem, relativ zur benutzen Wellenlänge, langen Draht besteht und am Ende gespeist wird. Im Gegensatz dazu wird eine Dipolantenne in der Mitte gespeist.
Diese Bauform wird vorzugsweise im Kurzwellenbereich verwendet. Eine Langdrahtantenne ist per Definition mindestens so lang wie die halbe Wellenlänge. Für das niederfrequenteste KW-Amateurfunkband, 1,8 MHz/160 m Wellenlänge, ist eine Langdrahtantenne also ab 80 m lang.
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Langdraht als Empfangsantenne
Für den Empfang sind Langdrahtantennen dann interessant, wenn sie mehrere Wellenlängen lang sind. Sie haben dann eine deutliche Richtwirkung entlang der Spannrichtung, die mit passenden Abschlusswiderständen gegen Erde auch unsymmetrisch gemacht werden kann (Beverage-Antenne).
Kürzere Langdrahtantennen haben empfangsseitig kaum Vorteile gegen sehr viel kürzere Varianten, denn im Kurzwellenbereich wird die Empfängerempfindlichkeit durch das atmosphärische Rauschen begrenzt und nicht durch das Rauschen des Empfängers. Der Vorzug ist für Empfangszwecke deshalb solchen Antennen zu geben, die möglichst weit weg von Störquellen sind und möglichst auch noch eine sinnvolle Richtcharakteristik aufweisen. Das lässt sich im Empfangsbereich z.B. recht einfach mit kompakten Magnetantennen erreichen.
Langdraht als Sendeantenne
Für den Sendebetrieb haben Langdrahtantennen typische Abmessungen von 0,5 bis einigen wenigen Wellenlängen. Bei längeren Antennen sinkt der Wirkungsgrad, der Aufwand bringt also keine Vorteile mehr, das Richtdiagramm erhält zahlreiche Minima. Die oben genannte Richtwirkung lässt sich deshalb sendeseitig nicht nutzen. Mehrere Wellenlängen ist so eine Sendeantenne in der Praxis nur lang, wenn sie für ein niedrigeres Band ausgelegt ist (z.B. 80 m-Band - 40 m lang) und z.B. auf 20 m betrieben wird (2 Wellenlängen). Nach Möglichkeit ergänzt man eine solche Langdrahtantenne durch eine zweite Antenne für die höheren Bänder.
Fuchsantenne und ähnliche Bauformen
Langdrahtantennen, die genau 0,5 oder 1 oder 1,5 (usw.) mal so lang sind wie die Wellenlänge der Betriebsfrequenz, sind am Ende hochohmig. Sie werden also mit hohen Spannungen und minimalen Strömen gespeist. Traditionell wird dafür ein Parallelschwingkreis ("Fuchskreis") benutzt. Diese Bauform wird Fuchsantennen genannt (nach Dr. Josef Fuchs, Funkamateur aus Österreich, der sie 1927 patentieren ließ). In den letzten Jahren verbreiten sich statt des Fuchskreises Transformatoren mit einem Übersetzungsverhältnis von z.B. 1:6, wodurch sich der Langdraht ohne Abstimmung des Anpassglieds für mehrere Bänder nutzen lässt.
Der große Vorteil der Fuchsantenne und verwandter Bauformen ist im Empfangsfall die Vorselektion durch den Abstimmkreis. Beim Senden die hochohmige Speisung, d.h. der Speisestrom ist gering. Das verringert die Bedeutung des Erdungssystems, das bei niederohmig gespeisten, unsymmetrischen Antennen den Antennenwirkungsgrad maßgeblich beeinflusst. Bei vielen Groundplanes, der typischen Bauform der unsymmetrischen, niederohmig gespeisten Antenne, besteht das Erdungssystem aus bis zu mehreren 100 Drähten, die jeweils ein Viertel der Wellenlänge lang sind.
Fuchsantennen und ähnliche Bauformen sind vor allem für kleinere Sendeleistungen einfache, unauffällige Antennen. Die hochohmige Speisung führt aber schnell zu sehr hohen Speisespannungen, die schon bei wenigen 100 W Sendeleistung nur noch schwer zu beherrschen sind und in ihrer Nähe unerwünschte Störungen verursachen können.
Literatur
- Alois Krischke: Rothammels Antennenbuch. 11. Auflage, Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH, Stuttgart 1995, ISBN 3-440-07018-2
- Ulrich Freyer: Antennentechnik für Funkpraktiker. 1. Auflage, Franzis-Verlag GmbH, Poing 2000, ISBN 3-7723-4693-6
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