Fuji International Speedway

Fuji International Speedway
Fuji International Speedway
Varianten: Rot bis 1974, Grün 1974–1984
Ehemalige 30°-Steilkurve

Der Fuji International Speedway (jap. 富士スピードウェイ), abgekürzt FSW, ist eine der bedeutendsten Rennstrecken in Japan. Er liegt in Oyama am Fuße des Fuji und wird von Toyota als Teststrecke genutzt. Die ungewöhnlich lange Start-Ziel-Gerade erlaubt Geschwindigkeiten von bis zu 350 km/h. Insgesamt ist die Strecke sehr schnell, wodurch das Risiko eines Abflugs nicht sehr gering ist. Vor dem Umbau des Fuji Speedway konnten die sogenannte A-Kurve und die B-Kurve durch eine weitere Streckenvariante zudem auch ausgelassen werden, wodurch die Strecke noch schneller wurde.

Inhaltsverzeichnis

Formel 1

Der 1966 eröffnete Speedway war 1976 und 1977 Austragungsort des Japan-GP. Aufgrund eines schweren Unfalls 1977 mit zwei toten und neun verletzten Zuschauern fanden bis 1987 in Japan keine Formel-1-Rennen mehr statt. Erst 1987 kehrte die Formel 1 mit den Rennen auf dem Suzuka International Racing Course nach Japan zurück. Ab 2007 wird der Japan-GP, im Wechsel mit Suzuka, wieder auf dem Fuji Speedway ausgetragen. Berühmt und unvergessen bleiben die Bilder als Niki Lauda im Jahre 1976 die regennasse Strecke zu gefährlich ist und er aussteigt. In Folge dessen verlor er die Weltmeisterschaft um einen Punkt an James Hunt.

Am 30. September 2007 feierte die Formel 1 nach Jahrzehnte anhaltender Abstinenz eine erfolgreiche Rückkehr auf der dem Toyota-Konzern gehörenden Rennstrecke.

In einer Regenschlacht gewann der britische McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton in einer Zeit von 2:00:34.579 nach 67 Runden vor dem finnischen Renault Piloten Heikki Kovalainen (+8,3 Sekunden) sowie seinem Landsmann, Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen (+9,4 Sekunden). Der spanische Weltmeister Fernando Alonso musste nach einem Aquaplaning-Unfall seinen McLaren-Mercedes vorzeitig abstellen.

Das Rennen selbst wurde aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse das erste mal seit dem Grand Prix von Belgien 2000 wieder hinter dem Safety-Car gestartet.

Umbau 2005

Die Haupttribüne des Fuji Speedway

Der Fuji Speedway wurde 2005 umgebaut. Damit sollte die bisher relativ gefährliche Strecke entschärft und gegenüber dem zu Honda gehörenden Suzuka International Racing Course wettbewerbsfähig gemacht werden.

Durch die Umbaumaßnahmen wurden die Kurven etwas ausgeweitet, die Auslaufzonen asphaltiert und die Strecke mit moderneren und sichereren Curbs versehen. Die wichtigste Änderung war jedoch der Bau eines wesentlich langsameren und engeren Streckenabschnitts vor der Start-Ziel-Geraden. Hierdurch sollten neben zusätzlicher Sicherheit auch neue Überholmöglichkeiten geschaffen und die Geschwindigkeit auf der Geraden aus Sicherheitsgründen verringert werden. Früher konnte durch die schnelle, weit gestreckte letzte Kurve, eine Parabolika, viel Geschwindigkeit auf die Gerade mitgenommen werden. Heute ist die letzte Kurve eine sehr enge und langsame Spitzkehre. Dass der gesamte Abschnitt von Tribünen überblickt werden kann, kommt vor allem den Fans entgegen.

Unfälle

Der Fuji Speedway kam seit seiner Eröffnung 1966 immer wieder aufgrund von schweren Unfällen in die Schlagzeilen und galt daher und wegen der niedrigen Sicherheitsstandards als eine der gefährlichsten Rennstrecken der Welt.

1977 starben zwei Zuschauer, als Gilles Villeneuve in seinem dritten Grand-Prix-Rennen vor dem Anbremsen der Rechtskurve nach Start und Ziel seinen Ferrari zu spät abbremste. Der Kanadier prallte auf den vor ihm fahrenden Ronnie Peterson auf, flog über den Tyrrell des Schweden und die Streckenbegrenzung hinweg in eine verbotenerweise in der Sicherheitszone stehende Menschengruppe. Neun weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

Bei einem weiteren Unfall während eines Formel-3-Rennens 1997 starb Takashi Yokoyama, als sein Fahrzeug auf der Start-Ziel-Geraden mit hoher Geschwindigkeit auf ein anderes Auto auffuhr und in eine Ampelbrücke über der Strecke katapultiert wurde, wodurch es in mehrere Teile zerbrach.

Beim GP der japanischen GT-Meisterschaft 1998 fuhr Porsche-Fahrer Tomohiko Sunako in strömendem Regen hinter dem Safety-Car auf seinen Vordermann auf. Sekunden später verlor Tetsuya Ota die Kontrolle über seinen Ferrari als er die Unfallstelle passierte und raste mit hoher Geschwindigkeit in den am Streckenrand stehenden Porsche. Durch den Aufprall und die nachfolgende Explosion wurde sowohl Sunako, ein Streckenposten an der Unfallstelle sowie mehrere Zuschauer verletzt. Ota saß rund 50 Sekunden lang in seinem brennenden Fahrzeug, bevor er befreit werden konnte. Durch das Schmelzen seines Helmvisiers zog er sich schwere Verbrennungen zu.

In der Kritik stand die Strecke vor allem deshalb, weil die Sicherheitsvorkehrungen für Fahrer und Zuschauer nicht dem aktuellen Stand der Technik entsprachen. Außerdem wurde die mangelnde Ausbildung der Streckenposten deutlich, als es nach Otas Unfall rund eine Minute dauerte, bis er von anderen Rennfahrern aus seinem brennenden Wrack befreit wurde. Rettungsmannschaften waren bis dahin nicht am Unfallort.

Der Fuji Speedway in Videospielen

Der Fuji Speedway war die erste auch real existierende Strecke in einer Computer-Rennsimulation. Zuerst wurde sie im Arcade-Spiel Pole Position (Namco/Atari 1982) eingesetzt. Auf der Playstation ist die alte Variante in DTM Race Driver zu befahren. In Gran Turismo 4 sind sowohl die neue als auch verschiedene alte Streckenvarianten befahrbar. Für die Spiele GTR2, RFactor, GT Legends und Race07 steht die 2007er Variante als kostenloses Add-on zur Verfügung.

Statistik

Alle Sieger von Formel-1-Rennen in Fuji

Jahr Sieger Auto Zeit Streckenlänge Runden Ø-Tempo Datum GP von
1976 the United Statesthe United States Mario Andretti Lotus-Ford 1:43:58,860 h 4,359 km 73 183,615 km/h 24. Oktober JapanJapan Japan
1977 the United Kingdomthe United Kingdom James Hunt McLaren-Ford 1:31:51,680 h 4,359 km 73 207,840 km/h 23. Oktober
2007 the United Kingdomthe United Kingdom Lewis Hamilton McLaren-Mercedes 2:00:34,579 h 4,563 km 67 152,130 km/h 30. September
2008 SpainSpain Fernando Alonso Renault 1:30:21,842 h 4,563 km 67 202,790 km/h 12. Oktober

Weblinks

35.3725138.926944444447Koordinaten: 35° 22′ 21″ N, 138° 55′ 37″ O


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