Furukamappu

Furukamappu
Siedlung städtischen Typs
Juschno-Kurilsk
Южно-Курильск
Wappen
Wappen
Föderationskreis Ferner Osten
Oblast Sachalin
Rajon Juschno-Kurilsk
Gegründet 19. Jh.
Frühere Namen Furukamappu (bis 1946)
Siedlung städtischen Typs seit 1949
Höhe des Zentrums 30 m
Bevölkerung 6331 Einw. (Stand: 2008)
Zeitzone UTC+11 (Sommerzeit: UTC+12)
Telefonvorwahl (+7) 42455
Postleitzahl 694500
Kfz-Kennzeichen 65
OKATO 64 256 551
Webseite www.yuzhno-kurilsk.ru
Geographische Lage
Koordinaten: 44° 2′ N, 145° 51′ O44.033333333333145.8583333333330Koordinaten: 44° 2′ 0″ N, 145° 51′ 30″ O
Juschno-Kurilsk (Russland)
DEC
 

Juschno-Kurilsk (russisch Южно-Курильск) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Sachalin (Russland) mit 6331 Einwohnern (Berechnung 2008).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Siedlung liegt auf einer Landspitze an der Ostküste der zur Südgruppe der Kurilen gehörenden Insel Kunaschir.

Juschno-Kurilsk ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Juschno-Kurilsk („Süd-Kurilen-Rajon“) und heute größter Ort der gesamten Inselgruppe. Es liegt 550 Kilometer (Luftlinie) südöstlich des Oblastverwaltungszentrum Juschno-Sachalinsk (auf Sachalin).

Geschichte

Bereits im 19. Jahrhundert, bevor die Zugehörigkeit der Kurilen zu Japan 1855 im Vertrag von Shimoda festgeschrieben wurde, gab es auf Kunaschir mehrere japanische Siedlungen, so im Bereich des heutigen Juschno-Kurilsk den Ort Furukamappu (jap. 古釜布).

Im Zweiten Weltkrieg wurde Kunaschir am 1. September 1945 von der Roten Armee kampflos eingenommen. In Folge wurde die japanische Zivilbevölkerung bis 1947 deportiert, und Kunaschir wie die Nachbarinseln der Sowjetunion einverleibt, was jedoch Japan bis heute nicht anerkennt und daher Insel wie Siedlung zu seiner Unterpräfektur Nemuro zählt (Kurilenkonflikt).

Die Errichtung einer neuen Siedlung Juschno-Kurilsk (russisch etwa für „Süd-Kurilen-Siedlung“) als Verwaltungszentrum für den neu geschaffenen Rajon der Oblast Sachalin begann 1946 hauptsächlich mit Kräften japanischer Kriegsgefangener. 1949 wurde der Status einer Siedlung städtischen Typs verliehen.

Nachdem die unmittelbar an der Küste gelegene Siedlung 1953 durch einen Tsunami stark zerstört worden war, wurde sie etwa 30 Meter höher gelegen erneut aufgebaut. Am 5. Oktober 1994 wurden durch ein Erdbeben mit folgendem Tsunami 90 Prozent der Gebäude beschädigt, 11 Menschen kamen ums Leben[1].

Einwohnerentwicklung

Russisch-Orthodoxe Kirche in Juschno-Kurilsk
Jahr Einwohnerzahlen
1989 6344 *
2002 5751 *
2008 6331

Anmerkung: * Volkszählung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Seit 1991 gibt es in Juschno-Kurilsk ein Heimatmuseum der Südkurilen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Wirtschaft von Juschno-Kurilsk wird von Fischfang und -verarbeitung bestimmt. Die Inselverwaltung setzt große Hoffnungen in die Entwicklung des Tourismus, insbesondere aus Japan.

Straßen verbinden die Siedlung mit den wenigen nördlich (Otradnoje) und südlich (Gorjatschi Pljasch, Golownino) gelegenen Dörfern der Insel. An der Straße nach Golownino liegt etwa 15 Kilometer südwestlich an der Straße nach Golownino der Flughafen Mendelejewo. Der Flughafen wurde jedoch seit seiner Errichtung noch durch die Japaner kaum erneuert, war deshalb bereits bis Mitte der 1990er Jahre für einige Zeit außer Betrieb und ab 2006 erneut geschlossen[2]. Momentan besteht wieder Verbindung nach Juschno-Sachalinsk (November 2008).

Passagierschiffsverbindung besteht einmal wöchentlich nach Korsakow auf Sachalin.

Einzelnachweise

  1. Data catalogue for near-source tsunami observed in Kuril Isls and Sakhalin Is. des Tsunami-Warnzentrums Juschno-Sachalinsk (englisch)
  2. Bericht bei expert.ru (russisch)

Weblinks


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