Fusch an der Glocknerstraße

Fusch an der Glocknerstraße
Wappen Karte
Wappen von Fusch an der Großglocknerstraße
Fusch an der Großglocknerstraße (Österreich)
DEC
Fusch an der Großglocknerstraße
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Salzburg
Politischer Bezirk Zell am See (ZE)
Fläche 158,06 km²
Koordinaten 47° 13′ N, 12° 49′ O47.21666666666712.8166666666677Koordinaten: 47° 13′ 0″ N, 12° 49′ 0″ O
Einwohner 697 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 4 Einwohner je km²
Postleitzahl 5672
Vorwahl 06546
Gemeindekennziffer 5 06 04
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Zeller Fusch 125
5672 Fusch an der Großglocknerstraße
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Leonhard Madreiter (ÖVP)
Gemeinderat (2009)
(9 Mitglieder)
5 ÖVP, 4 SPÖ
Lage der Gemeinde Fusch an der Großglocknerstraße
Karte

Fusch an der Großglocknerstraße ist eine Gemeinde im Bezirk Zell am See (Pinzgau) im Land Salzburg in Österreich.

Das Fuscher Tal liegt nördlich des Alpenhauptkamms zwischen dem Raurisertal und dem Kapruner Tal und mündet in das Salzachtal.

Durch das Fuscher Tal und das im Talschluss gelegene - und ebenfalls zu Fusch gehörende - Ferleiten führt die Großglockner-Hochalpenstraße, eine bekannte Panoramastraße und beliebtes Ausflugsziel.

Vom Alpenhauptkamm bahnt sich die Fuscher Ache ihren Weg ausgehend vom obersten Abschnitt des Fuscher Tals - dem Käfertal - durch Ferleiten und den Ortsteil Fusch bis sie schließlich in Bruck in die Salzach einfließt.

In einem Seitental des Fuscher Tales findet man auf 1188 m Bad Fusch, ein im 18. und 19. Jahrhundert unter dem Namen St. Wolfgang bekannter Höhenkurort, der allerdings heute stark verfallen ist und nur mehr als Ausflugsziel genutzt wird. Hier finden sich zahlreiche Quellen, denen teilweisende heilende Wirkung nachgesagt wird. Der von Fürstenbischof Kardinal Schwarzenberg, der hier 1829 erstmals kurte, geförderte Kurort gehörte im 19. Jahrhundert zu den bekanntesten Höhenkurorten Österreichs und konnte sich mit Bad Gastein messen. Allerdings verfiel der Ort in Folge der Pleite des einzigen verbliebenen Großhotels nach 1945 und besteht heute nur noch aus Ruinen und einer in den Neunzigerjahren wieder restaurierten Kirche.

Weite Teile des Tales gehören zum Nationalpark Hohe Tauern und unterliegen damit besonders strengen Naturschutzbedingungen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Fuscher Tal bildet das nördliche Ende eines alten Paßweges über die Alpen, der bereits in keltischer Zeit als Saumpfad benutzt wurde. In der Nähe des Hochtors wurden keltische und römische Münzen gefunden, sowie das höchstgelegene europäische Heiligtum mit einer kleinen Herkules-Statue. Ob es in dieser Zeit bereits eine Ortschaft im Tal gab ist nicht dokumentiert, allerdings sind zumindest Unterkünfte für Händler, die am Hochtor den Alpenhauptkamm überquerten, wahrscheinlich. In Fusch selbst gibt es Gewölbereste aus dem Mittelalter. Mit dem mittelalterlichen Bergbau, dürfte eine größere Zahl an Bergknappen in das Tal gekommen sein. Als wichtigste Siedlung im Tal, galt jedoch spätestens seit der frühen Neuzeit St. Wolfgang, das spätere Bad Fusch, das vor Beginn des Kurtourismus v.a. vom Silberbergbau auf dem Kühkarkopf lebte. Der heutige Ortskern war zu diesem Zeitpunkt kaum besiedelt und dürfte noch teilweise unbewohnbares Sumpfgebiet gewesen sein. Der Ort selbst war administrativ lange Zeit zwischen Taxenbach und Zell am See geteilt, was sich bis heute in Hausnummern mit den Buchstaben Z (für Zeller Fusch) und T (für Taxenbacher Fusch) widerspiegelt. Als selbstständige Gemeinde wurde der Ort fast durchgehend (mit Ausnahme der NS-Zeit) von christlichsozialen bzw. konservativen Bürgermeistern regiert. Der wirtschaftlich abseits gelegene Ort profitierte stark durch den Bau der Großglockner-Hochalpenstraße, liegt aber außerhalb der Sommermonate immer noch abseits der großen Tourismusrouten.

In der lange Zeit bäuerlich geprägten Gesellschaft wurden - wie in anderen ländlichen Regionen Österreichs - während des 2. Weltkriegs Zwangsarbeiter aus Osteuropa bei Bauern eingesetzt. Zu Kriegsende suchten mehrere NS-Kriegsverbrecher Zuflucht im Ort, der zur von NS-Seite proklamierten - aber nie realisierten - Alpenfestung gehörte. Von 1945 bis 1955 gehörte der Ort zur US-Besatzungszone. Der wachsende Fremdenverkehr seit den 1960er-Jahren brachte dem Ort einen gewissen Wohlstand, der jedoch nicht mit den großen Tourismuszentren in der Region mithalten kann und dem Ort damit auch Verbauungen mit großen Schigebieten ersparte. Wie in vielen ländlichen Regionen Österreichs ist seit den 1990er-Jahren mit der Schließlung von Geschäften, dem Postamt oder dem Gendarmerieposten ein gewisser Verfall der ländlichen Infrastruktur zu beobachten. Zugleich brachte der Nationalpark Hohe Tauern und eine kleine damit verbundene Ausstellung oder der Umbau der Mühlauersäge in ein Schausägewerk erste Impulse für einen ökologisch und kulturell interessierten Tourismus.

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Fusch an der Großglocknerstraße hat 9 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2009 wie folgt zusammen:[1]

Direkt gewählter Bürgermeister ist Leonhard Madreiter (ÖVP).

Wappen

Das Wappen der Gemeinde ist: "In einem grünen Schild ein rechter silberner Seitenpfahl, daneben links ein rotbewehrter goldener Bär."

Bilder

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Offizielle Website des Landes Salzburg mit den Wahlergebnissen der Gemeindevertretungswahlen 2009

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