Fusil Automatique Manufacture d'Armes de St. Etienne

Fusil Automatique Manufacture d'Armes de St. Etienne
FAMAS
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung: FAMAS
Einsatzland: Frankreich
Entwickler:/Hersteller: MAS / MAS
Herstellerland: Frankreich
Produktionszeit: 1975 bis heute
Modellversionen: FAMAS F1; FAMAS F2; FAMAS G2
Waffenkategorie: Sturmgewehr
Maße
Gesamtlänge: 757 mm
Gewicht:
(mit leerem Magazin):
3,70 kg
Gewicht:
(mit maximaler Ausrüstung):
3,98 kg
Visierlänge: 300 mm
Lauflänge:

488 mm

Technische Daten
Kaliber:

5,56 x 45 mm NATO

Mögliche Magazinfüllungen: 25-30 Patronen
Effektive Reichweite: 350-450 m
Maximale Schussweite: 750 m
Kadenz: 900-1100 Schuss/min
Mündungsgeschwindigkeit
Projektil (V0):
ca. 960 m/s
Mündungsenergie (E0): ca. 1840 Joule
Anzahl Züge: 3
Drall: Rechts
Verschluss: Massenverschluss
Ladeprinzip: Rückstoßlader
Liste der Handfeuerwaffen

FAMAS ("Fusil d'Assaut de la Manufacture d'Armes de St. Etienne"; franz.: "Sturmgewehr der Waffen-Manufaktur St. Etienne") ist das Standardsturmgewehr verschiedener französischer Streitkräfte. Das Gewehr ist eine Bullpup-Konstruktion und verfügt über ein ausklappbares Zweibein.

Durch den charakteristischen Bügel erinnert die Silhouette des Gewehrs entfernt an eine Signaltrompete, weshalb französische Soldaten dem Gewehr den Spitznamen Clairon gaben.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Mitte der 60er-Jahre wollte der französische Führungsstab die alte Maschinenpistole MAT 49 und das Selbstladegewehr MAS-49/56 durch ein modernes und universelles Sturmgewehr ersetzen. Bis zum Sommer 1970 einigte man sich darauf, M193 Patronen (Kaliber 5,56 x 45 mm NATO) zu verwenden. 1971 stellte die Firma Manufacture Nationale d'Armes de St. Etienne (MAS) zehn Prototypen des Sturmgewehrs FAMAS vor. Nach zweijährigen Tests wurde es zwar für einsetzbar befunden, einige Details mussten aber noch verbessert werden. Die Truppen benötigten jedoch dringend ein Sturmgewehr und so wurde entschieden, während der Übergangszeit das SIG 540 einzusetzen. 1977 wurde mit der Serienproduktion des Gewehrs begonnen und 20.000 Stück an die Streitkräfte geliefert. 1978/79 wurden weitere 27.000 bzw. 48.000 Stück geliefert. Insgesamt erhielten die französischen Streitkräfte 400.000 Gewehre. Die Waffe wird auch in den verschiedenen ehemaligen Kolonien Frankreichs, in Libyen und den Vereinigten Arabischen Emiraten eingesetzt.

Baubeschreibung einer FAMAS F1

Das Sturmgewehr FAMAS 1 wurde für eine mittlere Einsatzdistanz von 300 m entwickelt und kann Gewehrgranaten verschießen.

Der auffällige Tragegriff enthält Kimme und Korn. Durch den nach hinten versetzten Bullpup Verschluss war es möglich, trotz des relativ langen Laufs mit einer Lauflänge von 49 cm, ein sehr kompaktes Gewehr mit einer Gesamtlänge von ca. 76 cm zu bauen.

Das Gewehr besitzt im Gegensatz zu den üblichen Gasdruckladern mit verriegeltem Verschluss einen halbverriegelter Rückstoßlader mit Masseverschluss. Im Unterschied zum Modell Colt M16A1 (USA) hat die Waffe keinen Verschlussfang. Im Patronenlager befinden sich 16 Rillen von je 44 mm Länge, die das Ausziehen der Patronenhülsen verbessern und damit die Funktionssicherheit erhöhen. Am Kolben befindet sich eine abnehmbare Klappe aus Plastik, die als Wangenauflage dient und den Patronenauswurf wahlweise von links oder von rechts abdeckt. Der Patronenauszug kann, je nachdem, ob der Schütze Links- bzw. Rechtshänder ist, im Verschluss umgesteckt werden. Damit wird vermieden, dass der auf Wangenhöhe angebrachte Patronenauswurf die heißen Hülsen bei Standardeinstellung dem Schützen ins Gesicht schleudert. Der Sicherungshebel befindet sich unmittelbar vor dem Abzug, dieser ist zugleich Wahlhebel für Einzel- bzw. Dauerfeuer. Legt der Schütze seinen Abzugsfinger an den Abzugsbügel, muss er eine Einstellung des Wahlhebels vorzunehmen. Außerdem hat der Schütze die Möglichkeit, an einem weiteren Wahlhebel, der an der Unterseite der Schulterstütze angebracht ist, ebenfalls Einzel- bzw. Dauerfeuer sowie 3-Schuss-Serien einzustellen. Auffällig ist auch der hinter dem Mündungsfeuerdämpfer angebrachte, verstellbare Ring, der mittels auf dem Lauf angebrachter Markierungen dazu dient, die gewünschten Entfernungen für Gewehrgranaten einzustellen. Beim Verschießen von Gewehrgranaten muss das Standard 25-Schuss Stangenmagazin gegen ein Spezialmagazin für zwei Gewehrgranaten-Kartuschen ausgetauscht werden. Granaten verschießt man im direktem oder indirekten Richten, wofür am Tragegriff ein Aufsetzvisier bzw. das am Tragegriff fest installierte Granatvisier benutzt wird. Die Gewehrgranaten-Kartuschen haben eine Treibladung, die der 500 g schweren Granate eine Mündungsgeschwindigkeit von 65 m/s verleihen. Eine ungewöhnliche Konstruktion ist auch die Standardvisiereinrichtung, die sich auf dem Tragegriff befindet und zwischen Kimme und Korn nur 330 mm misst. Dennoch ist die Treffgenauigkeit außergewöhnlich hoch. Für 100 m und 200 m Entfernung werden eine einstellbare Lochkimmen, für 300m eine feste Kimme genutzt. Kimme und Korn sind höhen- und seitenverstellbar. Um bei Dunkelheit treffsicher schießen zu können, hat das Korn einen Leuchtpunkt und die Visierklappe einen Aufsatz.

Kritik

Als störend wird das Verhalten des Tragebügels empfunden: Durch das in den französischen Streitkräften zur Waffenpflege verwendete Öl versprödet der Kunststoff an der Oberfläche, was zu kleinen, aber scharfkantigen Ausbrüchen führen kann. Ein weiterer Kritikpunkt von Soldaten ist der Spanngriff: Die Kraft muss durch einen einzigen Finger aufgebracht werden, beim Zurückgehen des Griffs kann die Haut zwischen Spanngriff und Tragebügel eingeklemmt werden.

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