- Fußball-Bundesliga (Frauen) 2005/06
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Fußball-Bundesliga 2005/06 (Frauen) Meister: 1. FFC Turbine Potsdam Absteiger: FSV Frankfurt
VfL SindelfingenTorschützenkönigin: Conny Pohlers (36 Tore) Tore: 623 (Schnitt: 4,72) Zuschauer: 77.407 (Schnitt: 586) Die Fußball-Bundesliga 2005/06 war die 16. Spielzeit der Fußball-Bundesliga der Frauen. Der 1. FFC Turbine Potsdam konnte sich zum zweiten Mal die gesamtdeutsche Meisterschaft sichern. Dafür verabschiedete sich der Altmeister FSV Frankfurt mit vielen Negativrekorden von der Fußballbühne.
Inhaltsverzeichnis
Saisonverlauf
Zum ersten Mal seit vielen Jahren hatten drei Mannschaften lange Zeit die reelle Möglichkeit, den Titel zu gewinnen. Zwei Spieltage vor Schluss setzte sich schließlich mit Turbine Potsdam die torhungrigste Mannschaft durch. 115 Tore bedeuteten einen neuen Ligarekord. Mit 36 Treffern wurde Conny Pohlers zum zweiten Mal in ihrer Karriere Torschützenkönigin. Neben der Meisterschaft holten sich die „Tor-Bienen“ auch noch den Pokalsieg. Im Finale des UEFA Women’s Cup unterlag man allerdings dem 1. FFC Frankfurt. Hinter Potsdam wurde der FCR 2001 Duisburg erneut Vizemeister. Dem 1. FFC Frankfurt blieb erstmals nur die Bronzemedaille in der Meisterschaft. Der Sieg im UEFA Woman's Cup konnte den Schmerz allerdings lindern.
Viel Freude machte der SC Bad Neuenahr, der seinen Aufwärtstrend fortsetzte. Zum vierten Mal in Folge konnte man eine bessere Platzierung erreichen. Der gezielte Einkauf von jungen, hochtalentierten Spielerinnen machte aus der einstigen grauen Maus eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Spitzenvereine.
Im breiten Mittelfeld tummelten sich wie im Vorjahr die Mannschaften aus Hamburg, München und Freiburg. Der Vorjahresaufsteiger Essen-Schönebeck konnte sich mit einer guten Saison in der Liga etablieren. Dagegen rutschte Heike Rheine weiter ab. Aufsteiger Brauweiler konnte die Klasse mit Ach und Krach halten, während Mitaufsteiger Sindelfingen trotz eines imposanten Schlussspurt wieder zurück ins Unterhaus muss.
Eine traumatische Saison durchlebte der FSV Frankfurt. Mit einer komplett überforderten Mannschaft ging man in die Saison und stellte einen Negativrekord nach dem anderen auf. Kein Verein schoss weniger Tore bzw. kassierte mehr Treffer als der Altmeister aus Bornheim. Und wenn das nicht schon genug wäre: Dreimal „verbesserte“ man den Rekord für die höchste Niederlage. Erst verlor man 0:13 gegen Potsdam. Dann gewann Potsdam das Rückspiel 16:0. Übertroffen wurde die Marke vom Lokalrivalen 1. FFC, der das Derby mit sage und schreibe 17:0 gewonnen hat. Das Ende vom Lied: Der FSV löst nach der Saison seine Frauenfußball-Abteilung auf und bietet nur noch Mädchenfußball an. Damit wird einer der großen Traditionsvereine des deutschen Frauenfußballs beerdigt.
Aus der 2. Bundesliga kehrten der VfL Wolfsburg und der TSV Crailsheim zurück. Beide Clubs schafften den sofortigen Wiederaufstieg.
Abschlusstabelle
Fußball-Bundesliga (Frauen) 2005/06Pl. Verein Sp S U N Tore Diff. Punkte 1. 1. FFC Turbine Potsdam (P) 22 19 2 1 115:13 +102 59 2. FCR 2001 Duisburg 22 17 4 1 91:11 +80 55 3. 1. FFC Frankfurt (M) 22 17 1 4 97:25 +72 52 4. SC 07 Bad Neuenahr 22 14 2 6 61:40 +21 44 5. Hamburger SV 22 10 3 9 42:40 +2 33 6. SG Essen-Schönebeck 22 9 3 10 44:49 -5 30 7. SC Freiburg 1 22 9 5 8 45:48 -3 29 8. Bayern München 22 8 3 11 41:48 -7 27 9. FFC Heike Rheine 22 5 5 12 39:56 -17 20 10. FFC Brauweiler Pulheim 2000 (N) 22 3 4 15 24:79 -55 13 11. VfL Sindelfingen (N) 22 2 5 15 19:72 -53 11 12. FSV Frankfurt 22 0 1 21 5:142 -137 1 1 Dem SC Freiburg wurden drei Punkte abgezogen.Legende Deutscher Meister und Teilnehmer am UEFA Women’s Cup Teilnehmer am UEFA Women’s Cup (Titelverteidiger) Absteiger in die 2. Bundesliga (M) Titelverteidiger (P) Pokalsieger (N) Aufsteiger aus der 2. Bundesliga Kreuztabelle
Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.
2005/06 1. 1. FFC Turbine Potsdam – 2:1 2:0 7:1 1:1 5:1 4:0 3:1 5:1 13:0 3:0 16:0 2. FCR 2001 Duisburg 0:0 – 4:0 2:0 3:0 4:0 7:1 4:0 5:0 6:0 1:0 6:0 3. 1. FFC Frankfurt 2:6 2:2 – 5:3 9:0 1:0 6:1 3:0 4:1 5:1 8:0 17:0 4. SC 07 Bad Neuenahr 2:1 1:9 0:4 – 3:0 5:0 4:0 3:1 3:1 2:2 4:1 5:0 5. Hamburger SV 1:3 0:3 0:3 2:1 – 3:3 5:0 0:0 2:2 2:0 3:0 3:1 6. SG Essen-Schönebeck 1:6 1:5 1:2 1:2 3:0 – 0:3 3:2 2:1 4:0 4:1 4:0 7. SC Freiburg 0:1 2:2 2:1 2:2 3:1 1:1 – 2:3 2:2 3:2 2:1 5:0 8. Bayern München 0:5 0:0 1:8 1:4 1:0 4:0 2:0 – 3:0 6:2 1:1 6:0 9. FFC Heike Rheine 0:7 1:4 0:2 0:3 0:2 2:3 3:3 2:2 – 2:2 5:0 7:0 10. FFC Brauweiler Pulheim 2000 0:7 1:9 0:5 0:2 0:2 2:3 1:2 1:0 1:2 – 1:1 5:0 11. VfL Sindelfingen 1:5 0:10 1:3 1:3 0:3 1:1 0:6 0:5 2:1 1:1 – 1:1 12. FSV Frankfurt 0:13 0:4 0:7 0:8 0:9 0:7 0:5 0:3 1:2 1:3 1:6 – Statistiken
Insgesamt 623 Tore wurden in der Saison 2005/06 erzielt. Dies waren 100 mehr als in der Vorsaison. Der Schnitt von 4,72 Toren pro Spiel war der höchste Toreschnitt der Bundesligageschichte. Potsdams 115 geschossene und die 142 kassierten Tore des FSV Frankfurt sind ebenfalls Rekordwerte der Bundesliga.
Torschützenliste
Spielerin Verein Tore 1. Conny Pohlers 1. FFC Turbine Potsdam 36 2. Inka Grings FCR 2001 Duisburg 27 3. Birgit Prinz 1. FFC Frankfurt 20 4. Petra Wimbersky 1. FFC Turbine Potsdam 19 5. Isabell Bachor SC 07 Bad Neuenahr 17 Kerstin Garefrekes 1. FFC Frankfurt Charline Hartmann SG Essen-Schönebeck Tanja Vreden Hamburger SV 9. Anja Mittag 1. FFC Turbine Potsdam 15 Célia Okoyino da Mbabi SC 07 Bad Neuenahr Sandra Smisek 1. FFC Frankfurt Shelley Thompson FCR 2001 Duisburg Zuschauer
Platz Verein 2005/06 2004/05 Spiele Schnitt Max Min Summe Schnitt +/- 1. 1. FFC Turbine Potsdam 11 1.227 2.207 389 13.497 812 +415 2. FCR 2001 Duisburg 11 980 2.012 715 10.780 697 +283 3. 1. FFC Frankfurt 11 925 1.620 535 10.175 1.145 -220 4. SG Essen-Schönebeck 11 804 1.314 334 8.844 787 +17 5. FFC Heike Rheine 11 555 1.415 100 6.105 473 +82 6. SC 07 Bad Neuenahr 11 531 1.450 310 5.841 475 +56 7. SC Freiburg 11 447 900 207 4.917 291 +156 8. VfL Sindelfingen 11 433 1.050 250 4.763 Aufsteiger 9. Hamburger SV 11 417 670 240 4.587 308 +109 10. FC Bayern München 11 305 800 125 3.355 136 +169 11. FFC Brauweiler Pulheim 11 241 650 100 2.651 Aufsteiger 12. FSV Frankfurt 11 165 367 100 1.815 298 -133 In der Saison 2005/06 konnte ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt werden. Insgesamt 77.407 Zuschauer sahen die 132 Bundesligapartien, was einem Schnitt von 586 entspricht. Zum ersten Mal konnten drei Vereine während einer Saison über 10.000 Zuschauer begrüßen. Die meisten Zuschauer (2.207) sahen die Partie zwischen Potsdam und Duisburg. Insgesamt 19 Mal gab es eine vierstellige Zuschauerzahl. Dafür gab es auch fünf Partien, wo nur 100 Zuschauer im Stadion waren. Den höchsten Zuschauerzuwachs konnte mit +124% das chronische Sorgenkind Bayern München verzeichnen. Auch Freiburg (+ 54%), Potsdam (+ 51%) und Duisburg (+ 40%) konnten hohe Zugewinne verzeichnen. Dafür mussten die Frankfurter Vereine Federn lassen. Der 1. FFC verlor 25%, der FSV musste sogar ein Minus von 45% hinnehmen.
Die Meistermannschaft
1. FFC Turbine Potsdam Tor: Nadine Angerer, Stephanie Ullrich
Abwehr: Inken Becher, Britta Carlson, Juliane Höfler, Monique Kerschowski, Peggy Kuznik, Paula, Josephine Schlanke
Mittelfeld: Jana Böhme, Annelie Brendel, Ariane Hingst, Navina Omilade, Carolin Schiewe, Karolin Thomas, Jennifer Zietz
Sturm: Cristiane, Isabel Kerschowski, Anja Mittag, Aferdita Podvorica, Conny Pohlers, Petra Wimbersky
Trainer: Bernd SchröderWichtige Transfers
Name alter Verein neuer Verein Saskia Bartusiak FSV Frankfurt 1. FFC Frankfurt Linda Bresonik FCR Duisburg SC 07 Bad Neuenahr Sonja Fuss 1. FFC Turbine Potsdam FFC Brauweiler Pulheim 2000 Annemieke Griffoen Charlotte Eagles FCR 2001 Duisburg Sarah Günther Hamburger SV 1. FFC Frankfurt Verena Hagedorn SC 07 Bad Neuenahr FCR Duisburg Isabel Kerschowski BSC Marzahn 1. FFC Turbine Potsdam Monique Kerschowski BSC Marzahn 1. FFC Turbine Potsdam Viola Odebrecht 1. FFC Turbine Potsdam Auslandsstudium in den USA Bianca Rech SC 07 Bad Neuenahr SK Sunnanå Sandra Smisek FSV Frankfurt 1. FFC Frankfurt siehe auch
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