Fußball-EM 1964

Fußball-EM 1964
UEFA-Fußball-Europameisterschaft 1964
UEFA EURO 64
Anzahl Nationen 4 (von 29 Bewerbern)
Europameister Spanien (1. Titel)
Austragungsort Spanien
Eröffnungspiel 17. Juni 1964
Endspiel 21. Juni 1964
Spiele   4
Tore 13  (Ø: 3,25 pro Spiel)
Torschützenkönig 3 Spieler

Der zweite Europapokal der Nationen (Fußball-Europameisterschaft) wurde (inklusive Qualifikation) vom 21. Juni 1962 bis 21. Juni 1964 ausgetragen. Insgesamt meldeten sich 29 der damals 33 Mitgliedsverbände der UEFA zur Teilnahme an. Zypern "verpasste" durch die Wirren des Bürgerkriegs die rechtzeitige Anmeldung. Finnland wollte aus finanziellen Gründen nicht teilnehmen und der schottische Fußballverband befand sich im "Umbruch". Lediglich die Bundesrepublik Deutschland hatte keinerlei sportliches Interesse. Sepp Herberger empfand diesen Wettbewerb - wie schon 1958/1960 - als "reine Zeitverschwendung". Griechenland nahm im späteren Verlauf zumindest nicht aktiv am Wettbewerb teil: Der Verband weigerte sich, in Albanien zu spielen. Gründe dafür lagen ebenso in zurückliegenden Konflikten wie in der Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Lagern im Kalten Krieg. Vier Mannschaften sollten nach Abschluss der Qualifikation die Endrunde bestreiten, welche vom 17. bis 21. Juni 1964 in Spanien stattfand. Der gesamte Wettbewerb wurde abermals im K.-o.-System ausgespielt.

Inhaltsverzeichnis

Qualifikation

Vorrunde

NorwayNorway Norwegen - SwedenSweden Schweden 1:3 0:2 1:1
DenmarkDenmark Dänemark - MaltaMalta Malta 9:2 6:1 3:1
IrelandIreland Irland - IcelandIceland Island 5:3 4:2 1:1
EnglandEngland England - FranceFrance Frankreich 3:6 1:1 2:5
PolandPoland Polen - Northern IrelandNorthern Ireland Nordirland 0:4 0:2 0:2
Spanien - Rumänien 7:3 6:0 1:3
SFR YugoslaviaSFR Yugoslavia Jugoslawien - Belgien 4:2 3:2 1:0
Bulgarien - PortugalPortugal Portugal 5:4 3:1 1:3 1:0*
HungaryHungary Ungarn - WalesWales Wales 4:2 3:1 1:1
the Netherlandsthe Netherlands Niederlande - SwitzerlandSwitzerland Schweiz 4:2 3:1 1:1
East GermanyEast Germany DDR - CzechoslovakiaCzechoslovakia Tschechoslowakei 3:2 2:1 1:1
ItalyItaly Italien - TurkeyTurkey Türkei 7:0 6:0 1:0
Albania 1946Albania 1946 Albanien - Greece (1828-1978)Greece (1828-1978) Griechenland -:- -:- -:-**

* Nachdem beide Mannschaften jeweils mit 3:1 gesiegt hatten, wurde aufgrund des Gleichstands ein Entscheidungsspiel notwendig. Dieses fand auf neutralem Boden in Rom statt.
** Griechenland weigerte sich, gegen Albanien zu spielen. Beide Länder befanden sich zu jener Zeit noch im Kriegszustand.

Luxemburg, Österreich und die Sowjetunion erhielten für die Vorrunde Freilose.

Achtelfinale

Spanien - Northern IrelandNorthern Ireland Nordirland 2:1 1:1 1:0
SFR YugoslaviaSFR Yugoslavia Jugoslawien - SwedenSweden Schweden 2:3 0:0 2:3
DenmarkDenmark Dänemark - Albania 1946Albania 1946 Albanien 4:1 4:0 0:1
the Netherlandsthe Netherlands Niederlande - LuxembourgLuxembourg Luxemburg 2:3 1:1 1:2
AustriaAustria Österreich - IrelandIreland Irland 2:3 0:0 2:3
Bulgarien - FranceFrance Frankreich 2:3 1:0 1:3
the Soviet Union 1955the Soviet Union 1955 Sowjetunion - ItalyItaly Italien 3:1 2:0 1:1
East GermanyEast Germany DDR - Ungarn 4:5 1:2 3:3

Viertelfinale

LuxembourgLuxembourg Luxemburg - DenmarkDenmark Dänemark 5:6 3:3 2:2 0:1*
Spanien - IrelandIreland Irland 7:1 5:1 2:0
FranceFrance Frankreich - Ungarn 2:5 1:3 1:2
SwedenSweden Schweden - the Soviet Union 1955the Soviet Union 1955 Sowjetunion 2:4 1:1 1:3

* Auf Grund des Standes von 5:5 wurde ein drittes, entscheidendes Spiel in Amsterdam ausgetragen.

Endrunde

Spielorte der Endrunde

Stadt Stadion Plätze* Eröffnet
Madrid Santiago-Bernabéu-Stadion 124.000 14.12.1947
Barcelona Camp Nou 90.000 24.09.1957
* Stand 1964

Teilnehmer der Endrunde

Teilnehmer
Dänemark Dänemark (Details)
Spanien Spanien (Details)
UdSSR UdSSR (Details)
Ungarn Ungarn (Details)

Halbfinale

17. Juni 1964 Madrid Spanien - Ungarn 2:1 n.V.

Spanien führte zur Halbzeit mit 1:0 und erst in der 85. Min. gelang dem besten ungarischen Spieler Florian Albert der Ausgleich. In der Verlängerung erzielte Amancio von Real Madrid den Siegtreffer.

17. Juni 1964 Barcelona Dänemark - Sowjetunion 0:3

Der Titelverteidiger Sowjetunion führte nach Treffern von Woronin (19.) und Ponedelnik (40.) und gegen den Außenseiter Dänemark bereits zur Halbzeit mit 2:0 und erhöhte erst durch Iwanow in der 88. Minute auf 3:0.

Spiel um Platz 3

21. Juni 1964 Barcelona Ungarn - Dänemark 3:1 n.V.

Außenseiter Dänemark zwang die Ungarn in die Verlängerung. Ein Elfmeter in der 107. Minute machte jedoch die Hoffnungen der Dänen auf die Bronze-Medaille zunichte. In der 110. Minute erhöhten die Ungarn auf 3:1. Für Ungarn spielte der erst 19jährige Zoltán Varga im Mittelfeld, der später für Hertha BSC und Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga spielte.

Finale

21. Juni 1964 Madrid Spanien - Sowjetunion 2:1

Das Finale begann furios. In der 5. Min. erzielte Jesus Pereda die Führung für die Gastgeber, doch schon in der 7. Min. erzielten die Sowjets durch Chussainow den Ausgleich. Marcelino Martinez sorgte mit seinem Treffer in der 85 Minute für das entscheidende Tor. Trainiert wurde die Mannschaft vom ehemaligen Erfolgstrainer von Real Madrid, José Villalonga Llorente.

Europameister 1964

Spanien

Auch wenn der Wettbewerb noch nicht offiziell Europameisterschaft hieß, darf sich diese Mannschaft Europameister von 1964 nennen:

Trainer: José Villalonga Llorente

Torhüter: José Ángel Iribar (Athletic Bilbao), JoséPepinCasas (Betis Sevilla), José Vicente (Real Madrid)
Abwehr: Isacio Calleja (Atlético Madrid), Luis María Echeberría (Athletic Bilbao), Fernando Olivella (CF Barcelona), Severino Reija (Real Zaragoza), Feliciano Rivilla (Atlético Madrid)
Mittelfeld: Adelardo Rodríguez (Atlético Madrid), Félix Ruiz (Real Madrid), José María Fusté (CF Barcelona), Ignacio Zoco (Real Madrid)
Angriff: Amancio Amaro (Real Madrid), Luis del Sol (Juventus Turin), Vicente Guillot (Valencia CF), Carlos Lapetra (Real Zaragoza), Marcelino Martínez Cao (Real Zaragoza), Jesús María ChusPereda (CF Barcelona), Luis Suárez (Inter Mailand)

Beste Torschützen

  • Alle Spiele: Ole Madsen (Dänemark) 11 Tore
  • Endrunde: Jesus María Pereda Ruiz de Temiño (Spanien), Ferenc Bene und Dezso Novák (Ungarn) je 2 Tore

Weblinks


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