- Fußball-WM 1998
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FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 1998 Coupe Du Monde – France 98 Anzahl Nationen 32 (von 172 Bewerbern) Weltmeister Frankreich (1. Titel) Austragungsort Frankreich Eröffnungspiel 10. Juni 1998 Endspiel 12. Juli 1998 Spiele 64 Tore 171 (Ø: 2,67 pro Spiel) Zuschauer 2.775.400 (Ø: 43.366 pro Spiel) Torschützenkönig Davor Šuker (Kroatien) 6 Tore Bester Spieler Ronaldo (Brasilien) Die Endrunde zur 16. Fußball-Weltmeisterschaft der Herren wurde vom 10. Juni bis zum 12. Juli 1998 in Frankreich ausgetragen. Weltmeister wurde Gastgeberland Frankreich im Finale gegen Brasilien.
Inhaltsverzeichnis
Der Gastgeber
Nach 1938 war Frankreich bereits das zweite Mal Veranstalter der Fußball-Weltmeisterschaft. Bei der Bewerbung setzte sich Frankreich gegen Marokko und die Schweiz durch. Insgesamt wurde in zehn verschiedenen Stadien Spiele ausgetragen:
Bordeaux – Lens – Lyon – Marseille – Montpellier – Nantes – Paris – Saint Denis – Saint-Étienne – Toulouse
Offizieller Spielball
Tricolore war der offizielle Spielball der FIFA WM 1998. Inspiriert wurden Name und Design des Balls durch die Landesfarben der französischen Flagge (die Trikolore) und den „gallischen Hahn“, das traditionelle Symbol der Franzosen und des französischen Fußballverbands.
Qualifikation
Hauptartikel: Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1998.
Um die Kontinentalverbände Asiens und Afrikas aufzuwerten und mehr Teilnehmer aus diesen Kontinenten aufnehmen zu können, wurde 1994 die Aufstockung der Weltmeisterschaft von 24 auf 32 Nationalmannschaften beschlossen. Erstmals für eine Fußball-Weltmeisterschaft konnten sich Jamaika, Japan, Kroatien, Südafrika und die BR Jugoslawien (später Serbien und Montenegro, heute aufgelöst) qualifizieren.
15 aus Europa Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland England Frankreich Italien Jugoslawien Kroatien Niederlande Norwegen Österreich Rumänien Spanien Schottland 5 aus Südamerika Argentinien Brasilien Chile Kolumbien Paraguay 3 aus Nord- und Mittelamerika Jamaika Mexiko USA 5 aus Afrika Kamerun Marokko Nigeria Südafrika Tunesien 4 aus Asien Iran Japan Saudi-Arabien Südkorea Auslosung und Modus
Die 32 Teilnehmer wurden in acht Vorgruppen mit je vier Mannschaften eingeteilt. Die beiden ersten jeder Gruppe qualifizierten sich für das Achtelfinale. Ab dem Achtelfinale wurde das Turnier im K.-o.-System ausgetragen.
- fix gesetzt: Brasilien (Weltmeister) auf A1 und Frankreich (Gastgeber) auf C1
- Topf 1: Italien • Spanien • Niederlande • Deutschland • Rumänien • Argentinien
- Topf 2: Kamerun • Marokko • Nigeria • Südafrika • Tunesien • Jamaika • Mexiko • USA
- Topf 3: Belgien • Bulgarien • Dänemark • England • Jugoslawien • Kroatien • Norwegen • Österreich • Schottland
- Topf 4: Iran • Japan • Saudi-Arabien • Südkorea • Chile • Kolumbien • Paraguay
Zuerst wurden aus Topf 1 die restlichen sechs Gruppenköpfe gezogen. Alle Gruppenköpfe wurden an erster Position ihrer Gruppe gesetzt.
Die acht Mannschaften aus Topf 2 wurden frei den acht Gruppenköpfe zugelost.
Aus Topf 3 wurden acht der neun europäischen Mannschaften den acht Gruppen frei zugelost. Eine Team blieb im Lostopf zurück. (Es war zufällig Norwegen.)
Anschließend wurde das übriggebliebene Team (Norwegen) gezielt einem südamerikanischen Gruppenkopf (Brasilien oder Argentinien) zugelost.
Damit nicht zwei südamerikanische Mannschaften in einer Gruppe spielen, wurde das erste gezogene asiatische Team (Japan) aus Topf 4 einem südamerikanischen Gruppenkopf (Argentinien) zugeordnet.
Die restlichen Mannschaften aus Topf 4 wurden frei zugelost.Spielergebnisse
Gruppenspiele
Gruppe A
Rang Land Tore Punkte 1 Brasilien 6:3 6 2 Norwegen 5:4 5 3 Marokko 5:5 4 4 Schottland 2:6 1 Brasilien startete mühsam ins Turnier. Wie die vorherigen Weltmeister hatten auch sie große Probleme im Eröffnungsspiel gegen Schottland und gewannen letztlich nur durch ein Eigentor 17 Minuten vor Schluss mit 2:1. Im zweiten Gruppenspiel deklassierte der Titelverteidiger die Marokkaner mit 3:0, so dass es im letzten Spiel gegen Norwegen um nichts mehr ging, da selbst der Gruppensieg schon gesichert war. Norwegen wurde von vielen neben Brasilien fürs Weiterkommen favorisiert, aber in den ersten beiden Spielen enttäuschten die Nordeuropäer. Erst im letzten Gruppenspiel überraschten sie mit einem 2:1 über Brasilien und sicherten den 2. Platz. Ein zweifelhafter Elfmeter in der 89.Minute brachte dabei die Entscheidung. Marokko schlug Schottland im Parallelspiel deutlich mit 3:0, hatte es aber im ersten Spiel gegen Norwegen versäumt, trotz zweimaliger Führung als Sieger vom Platz zu gehen. So schied Marokko schon in der Vorrunde aus. Die Schotten hatten sich in den ersten beiden Spielen viel Respekt verschafft, enttäuschten dann aber maßlos im Spiel gegen Marokko, obwohl ein Einzug ins Achtelfinale noch möglich gewesen wäre.
Gruppe B
Rang Land Tore Punkte 1 Italien 7:3 7 2 Chile 4:4 3 3 Österreich 3:4 2 4 Kamerun 2:5 2 Auch Italien hatte bei seinem Start ins Turnier Probleme. Im ersten Gruppenspiel gegen Chile verhinderte ein Elfmetertor von Roberto Baggio zwei Minuten vor dem Ende den Überraschungssieg der Südamerikaner. Die Italiener kamen anschließend besser ins Turnier und wurden doch noch mit deutlichem Vorsprung Gruppensieger. Für Chile reichten drei Unentschieden, um ebenfalls ins Achtelfinale einzuziehen. Österreich gelang es gegen Kamerun und Chile jeweils in der Nachspielzeit auszugleichen. Durch die Niederlage gegen Italien schieden sie trotzdem aus. Kamerun musste sich wie schon vier Jahre zuvor sieglos aus dem Turnier verabschieden.
Gruppe C
Rang Land Tore Punkte 1 Frankreich 9:1 9 2 Dänemark 3:3 4 3 Südafrika 3:6 2 4 Saudi-Arabien 2:7 1 Die Gruppe C zeichnete sich durch die souveräne Form des Gastgebers aus. Auch das letzte Gruppenspiel gegen Dänemark gewannen die Franzosen, obwohl Trainer Jacquet fast alle Stammspieler fürs Achtelfinale schonte. Dänemark konnte in dieser Vorrunde noch nicht überzeugen, war durch die Niederlage gegen Frankreich am letzten Gruppenspieltag sogar auf Schützenhilfe Saudi-Arabiens angewiesen, die sie auch erhielten. WM-Debütant Südafrika konnte die teilweise recht hohen Erwartungen nicht halten. Der Geheimfavorit aufs Achtelfinale kam nur zu zwei Unentschieden. Die "Wüstenfüchse" aus Saudi-Arabien konnten die Überraschung der letzten WM nicht wiederholen, konnten aber mit Dänemark und Südafrika mithalten.
Gruppe D
Rang Land Tore Punkte 1 Nigeria 5:5 6 2 Paraguay 3:1 5 3 Spanien 8:4 4 4 Bulgarien 1:7 1 In der "Todesgruppe" D setzte sich für die, vor dem Turnier wieder einmal favorisierten, Spanier mit dem frühen Ausscheiden eine langjährige Tradition fort. Nachdem sie gegen Nigeria stark begonnen hatten, kippte das Spiel u.a. durch einen Torwartfehler von Zubizarreta und ein Weitschusstor von Sunday Oliseh. Auch Nigeria galt als möglicher Titelkandidat und hatte mit dem 1:0 über Bulgarien den Gruppensieg vorzeitig gesichert. Das spielerisch enttäuschende 0:0 der Spanier gegen defensivstarke Paraguayer um Chilavert sollte letztlich die Vorentscheidung im Kampf ums Weiterkommen sein, denn Paraguay hatte damit die besten Karten auf den 2.Platz. Obwohl die Spanier in ihrem dritten Gruppenspiel eine überragende Leistung boten und den Deutschlandbezwinger von 1994 mit 6:1 schlugen, schieden sie schließlich doch aus, da Paraguay überraschend gegen die Nigerianer siegte. Für Bulgarien läutete diese WM das Ende der "Goldenen Generation" um Stoitschkow, Balakov oder Kostadinov ein. Sie enttäuschten auf ganzer Linie.
Gruppe E
Rang Land Tore Punkte 1 Niederlande 7:2 5 2 Mexiko 7:5 5 3 Belgien 3:3 3 4 Südkorea 2:9 1 Belgien hatte zuvor bei vier WM-Endrunden in Folge stets die Vorrunde überstanden, diesmal aber reichte es nicht, da die Belgier nur dreimal Unentschieden spielten. Mexiko gelang es sowohl gegen Belgien als auch gegen die Niederlande aus einem 0:2 ein 2:2 zu machen. Die Niederländer starteten mäßig ins Turnier mit einem 0:0 gegen Nachbar Belgien, gegen die es in der Qualifikation noch zwei klare Siege gegeben hatte. Einzig das überragende 5:0 über Südkorea brachte Holland den Gruppensieg. Südkorea musste weiterhin auf seinen ersten WM-Sieg warten, holte aber ein Unentschieden gegen Belgien, was diesen endgültig die Achtelfinal-Teilnahme verbaute.
Gruppe F
Rang Land Tore Punkte 1 Deutschland 6:2 7 2 Jugoslawien 4:2 7 3 Iran 2:4 3 4 USA 1:5 0 Die Gruppe F stellt die deutsche Elf unter Berti Vogts vor durchaus lösbare Aufgaben, und so gelang auch der für deutsche Mannschaften meist schwierige Auftakt. Die USA wurden 2:0 geschlagen, auch dank gut ausgenutzter Standardsituationen. Mit Jugoslawien traf der Europameister auf einen alten Bekannten. In einem engen Spiel gelang es den Deutschen, eine 2:0 Führung der starken Jugoslawen durch ein Eigentor und einen Treffer von Oliver Bierhoff aufzuholen. Im letzten Spiel gegen den Iran musste noch mindestens ein Unentschieden her. Dank des Sieges und des damit besseren Torverhältnisses umging Deutschland den späteren Halbfinalisten Niederlande. Der Iran, der sich in der Relegation gegen Australien als letzte Mannschaft überhaupt für dieses Turnier qualifiziert hatte, galt als Außenseiter der Gruppe, überraschte aber durch einen Sieg gegen die USA. Durch faire Gesten vor dem Spiel zeigten die Mannschaften aus den beiden verfeindeten Staaten, dass Fußball und Politik zwei verschiedene Sachen sind.
Gruppe G
Rang Land Tore Punkte 1 Rumänien 4:2 7 2 England 5:2 6 3 Kolumbien 1:3 3 4 Tunesien 1:4 1 Mit großen Hoffnungen, die Misserfolge der 1990er zu beenden, ging das junge englische Team um David Beckham in die WM 1998 und dem Weltmeister von 1966 gelang ein Auftaktsieg gegen Tunesien. Im zweiten Spiel sollte jedoch Rumänien seine Leistung von vor 4 Jahren bestätigen. In einem äußerst spannenden Spiel sorgte Petrescus Treffer für einen Sieg in letzter Minute gegen die englische Mannschaft. Trotz des folgenden müden 1:1 gegen Tunesien sicherte sich Rumänien damit vor England den ersten Platz. Kolumbien um Altstar Valderrama beendete das Turnier mit 3 Punkten auf Platz 3. Wie schon vier Jahre zuvor unterlag Kolumbien den Rumänen im ersten Gruppenspiel. Nach einem Sieg über Tunesien war das letzte Spiel gegen England nochmal ein Endspiel um Platz 2, was die Engländer aber für sich entschieden.
Gruppe H
Rang Land Tore Punkte 1 Argentinien 7:0 9 2 Kroatien 4:2 6 3 Jamaika 3:9 3 4 Japan 1:4 0 In Gruppe H bot sich ein sehr deutliches Bild. Argentinien und Kroatien waren die klaren Favoriten für die ersten beiden Plätze. Den beiden WM-Neulingen Japan und Jamaika wurde dagegen kaum eine Chance gegeben. So überraschte es auch niemanden, dass nach 2 Spielen Argentinien und Kroatien im Achtelfinale standen, nachdem unter anderem Argentiniens Stürmerstar Gabriel Batistuta die jamaikanische Hintermannschaft deklassiert hatte, indem er innerhalb von 10 Minuten einen lupenreinen Hattrick erzielte. Dennoch brachte die jamaikanische Mannschaft mit ihren Fans, die jedes Spiel wie ein Reggae-Konzert zelebrierten, reichlich Farbe in die WM. Der dritte WM-Neuling Kroatien war noch nicht richtig ins Turnier gekommen, es reichte in dieser Gruppe aber zum Weiterkommen. Japan bereitete den beiden Favoriten große Probleme, landete am Ende aber trotzdem punktlos auf dem letzten Platz.
Achtelfinale
Im Achtelfinale wurde ein neuer Superstar geboren, als Michael Owen in der 16. Minute zu einem Solo über den halben Platz ansetzte und zum 2:1 einnetzte. Am Ende nutzte es nichts: Argentinien gewann im Elfmeterschießen nach einem turbulenten Spiel, in dem David Beckham des Platzes verwiesen wurde.
Italien setzte sich glanzlos gegen Norwegen durch. Ebenso glanzlos gewann Frankreich, das auch noch die Verlängerung benötigte, um Paraguay zu bezwingen.
Deutschland kam gegen Mexiko weiter. Oliver Bierhoff erzielte kurz vor Ende der Partie das 2:1.
Größte Enttäuschung des Achtelfinales waren die hoch eingeschätzten Nigerianer, die gegen Dänemark eine herbe Niederlage einstecken und die Heimreise antreten mussten.
Die Brasilianer besiegten mühelos Chile.
Kroatien gewann in einem äußerst schwachen Spiel gegen Rumänien durch ein Tor von Davor Šuker.
Die Niederlande kamen glücklich gegen Jugoslawien weiter. Das Siegtor fiel erst in der 90. Minute; zuvor hatten die Jugoslawen beim Stande von 1:1 einen Elfmeter verschossen.
27. Juni 1998 Marseille Italien – Norwegen 1:0 (1:0) 27. Juni 1998 Paris Brasilien – Chile 4:1 (3:0) 28. Juni 1998 Lens Frankreich – Paraguay 1:0 n.V. (0:0, 0:0) 28. Juni 1998 Saint-Denis Nigeria – Dänemark 1:4 (0:3) 29. Juni 1998 Montpellier Deutschland – Mexiko 2:1 (0:0) 29. Juni 1998 Toulouse Niederlande – Jugoslawien 2:1 (1:0) 30. Juni 1998 Bordeaux Rumänien – Kroatien 0:1 (0:1) 30. Juni 1998 Saint-Étienne Argentinien – England 2:2 n.V. (2:2, 2:2), 4:3 i.E. Viertelfinale
Im Viertelfinale kam es zu vier dramatischen Partien.
Bei Italien gegen Frankreich blieb es 120 Minuten lang torlos. Im Elfmeterschießen hatten die Franzosen jedoch die besseren Nerven. Pechvogel des Spiels war Luigi Di Biagio, der den letzten und entscheidenden Elfmeter an die Querlatte setzte.
Brasilien zitterte sich gegen den Underdog aus Dänemark ins Halbfinale. Nachdem Dänemark zunächst mit 1:0 in Führung gehen konnte, drehten die haushoch favorisierten Brasilianer das Spiel noch vor der Pause. Der Ausgleich zum 2:2 gelang Brian Laudrup, ehe Rivaldo nach einer Stunde die Südamerikaner erneut in Führung brachte. Kurz vor Schluss hatte Dänemark durch Marc Rieper noch zwei große Chancen, die allerdings vergeben wurden, so dass Brasilien im Halbfinale stand.
In einem hochklassigen Spiel zwischen den Niederlanden und Argentinien behielten die Oranjes mit 2:1 die Oberhand. Spieler des Tages war Dennis Bergkamp, der das 1:0 vorbereitete und in der Nachspielzeit das 2:1-Siegtor erzielte.
Deutschland schied trotz der wohl stärksten Leistung im Turnier gegen Kroatien aus. Jedoch zwang ein gravierender Fehlpass von Lothar Matthäus seinen Mitspieler Christian Wörns zu einer Notbremse. Der resultierende Platzverweis in der 40. Minute brachte Deutschland auf die Verliererstraße. Kroatien nutzte die Überzahl in der Folgezeit clever aus und kam so zu einem 3:0-Erfolg, einer erfolgreichen Revanche für das Aus im Viertelfinale bei der EM 1996.
3. Juli 1998 Saint-Denis Italien – Frankreich 0:0 n.V, 3:4 i.E. 3. Juli 1998 Nantes Brasilien – Dänemark 3:2 (2:1) 4. Juli 1998 Marseille Niederlande – Argentinien 2:1 (1:1) 4. Juli 1998 Lyon Deutschland – Kroatien 0:3 (0:1) Halbfinale
Brasilien hatte im Halbfinale gegen die Niederlande die besseren Nerven und konnte sich im Elfmeterschießen durchsetzen. Während der regulären Spielzeit brachte Ronaldo die Seleção in Führung. Drei Minuten vor Schluss glich Patrick Kluivert aus und erzwang somit das Elfmeterschießen, nachdem die Verlängerung torlos geblieben war. Während bei Brasilien alle Schützen verwandelten, scheiterten Ronald de Boer und Phillip Cocu an Claudio Taffarel.
Frankreich konnte gegen Kroatien seinen Siegeszug fortsetzen. Nachdem es zur Halbzeit noch 0:0 gestanden hatte, begann die zweite Hälfte mit einem Paukenschlag. Davor Šuker brachte die Kroaten durch seinen fünften Turniertreffer in Front. Die von 80.000 Zuschauern vorangepeitschte Équipe tricolore glich allerdings postwendend durch Lilian Thuram aus. In der 70. Minute war es dann erneut Lilian Thuram, der Frankreich durch seinen zweiten Treffer an diesem Abend erstmals in ein WM-Finale brachte. Es waren Thurams einzige Tore für die Nationalmannschaft.
7. Juli 1998 Marseille Brasilien – Niederlande 1:1 n.V. (1:1, 0:0), 4:2 i.E. 8. Juli 1998 Saint-Denis Frankreich – Kroatien 2:1 (0:0) Spiel um Platz 3
Im kleinen Finale zwischen Kroatien und den Niederlanden setzte sich am Ende der WM-Debütant vom Balkan durch. Torschütze des 2:1-Siegtreffers war erneut Davor Šuker, der sich damit die alleinige Führung in der Torschützenliste sicherte und somit Torschützenkönig der WM 1998 wurde. Kroatien belegte am Ende verdient Platz 3.
11. Juli 1998 Paris Niederlande – Kroatien 1:2 (1:2) Finale
Das Finale der Fußball-WM 1998 fand am 12. Juli im Stade de France zwischen Rekordweltmeister Brasilien und Gastgeber Frankreich statt. Vor dem Spiel gab es reichlich Verwirrung um den brasilianischen Stürmerstar Ronaldo, der bis wenige Minuten vor dem Spiel auf dem Spielberichtsbogen fehlte. Letztlich stand er dann doch beim Anpfiff auf dem Feld.
Auf dem Platz zeigte bei diesem Match aber ein anderer seine große Klasse. Spielmacher Zinédine Zidane ebnete seinem Team den Weg zum ersten großen Titel seit 1984. Zidane traf zweimal per Kopf nach Eckbällen. Die brasilianische Nationalmannschaft konnte den stark aufspielenden und von 74.000 Zuschauern unterstützten Franzosen nichts entgegensetzen. Selbst als Frankreich nach einem Platzverweis von Marcel Desailly die letzten 20 Minuten in Unterzahl spielen musste, gelang es den Südamerikanern nicht, die französische Abwehr um Torhüter Fabien Barthez zu überwinden. Den Schlusspunkt setzte Emmanuel Petit mit dem 3:0, durch einen Konter, in der Nachspielzeit.
Die brasilianische Mannschaft blieb weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Insbesondere Ronaldo, welcher zuvor zum besten Spieler des Turniers gewählt worden war, wirkte streckenweise lethargisch. Dies führte in Brasilien zu vielen Fragen, was das brasilianische Parlament sogar veranlasste, einen Untersuchungsausschuss einzurichten, der den Einfluss des Sponsors Nike auf die Nationalmannschaft untersuchen sollte, der angeblich Druck auf den brasilianischen Trainer ausgeübt hatte, Ronaldo aufzustellen.
12. Juli 1998 Saint Denis Brasilien – Frankreich 0:3 (0:2) Statistik
Beste Torschützen
Name Land Tore Davor Šuker Kroatien 6 Gabriel Batistuta Argentinien 5 Christian Vieri Italien 5 Ronaldo Brasilien 4 Luis Hernández Mexiko 4 Marcelo Salas Chile 4 Fernsehzuschauer
In Deutschland wurden während der WM von den Fernsehsendern ARD, ZDF, RTL, SAT1, DSF und Eurosport 102 Sendungen ausgestrahlt.
Ausschreitungen
Während der Fußballweltmeisterschaft kam es zu Ausschreitungen deutscher Hooligans. Im nordfranzösischen Lens wurde der Polizist Daniel Nivel zusammengeschlagen und lebensgefährlich verletzt. Er überlebte den Vorfall, ist heute aber schwerbehindert und kann sich an nichts mehr erinnern.
Siehe auch
Rekorde bei der Fußball-Weltmeisterschaft
Weblinks
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