- Fußball-Weltmeisterschaft 1974/Schweden
-
Dieser Artikel behandelt die schwedische Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974.
Inhaltsverzeichnis
Qualifikation
Schweden traf in der Qualifikationsgruppe 1 auf Österreich, Ungarn und Malta.
Schweden startete am 25. Mai 1972 in Stockholm mit einem 0:0-Unentschieden gegen Ungarn in die Qualifikation. Nach einer 0:2-Niederlage am 10. Juni in Wien gegen Österreich sah es zunächst schlecht für die Nordeuropäer aus. Am 15. Oktober gelang in Göteborg ein standesgemäßer 7:0-Erfolg gegen Malta. Drei Tore von Ralf Edström (2., 32., 64.), zwei Tore von Bo Larsson (18., 35.) und jeweils ein Treffer von Roland Sandberg und Dag Szepanski, der in seinem einzigen Länderspiel per Elfmeter traf, besiegelten den ersten Sieg in der Qualifikationsrunde.
Am 23. Mai 1973 kam es in Göteborg zum Rückspiel gegen Österreich. Zwei Tore von Roland Sandberg und ein Treffer von Ove Grahn verhalfen zu einem 3:2-Erfolg der Schweden. Auf österreichischer Seite hatten Kurt Jara und August Starek getroffen. Am 13. Juni erlebte Budapest ein 3:3-Unentschieden zwischen der ungarischen und der schwedischen Elf. Mihaly Kozma hatte in der 9. Spielminute seine Farben in Führung geschossen, Ove Kindvall konnte noch vor der Pause ausgleichen. In der 57. Minute gelang Sanberg der Führungstreffer für die Blågult, aber fast im Gegenzug schaffte Vidats den Ausgleich. Sandor Zambo brachte die Magyaren in der 71. Minute erneut in Führung. In der 77. Minute erzielte Edström den Endstand.
Damit hätte Schweden ein Sieg mit zwei Toren Unterschied genügt, um den ersten Platz in der Qualifikationsgruppe zu erreichen. Allerdings gelang in Valletta durch Tore von Kindvall und einen verwandelten Elfmeter von Bo Larsson nur ein 2:1-Sieg. Somit war die schwedische Auswahl punktgleich mit Österreich und Ungarn, allerdings hatten die Ungarn das schlechtere Torverhältnis.
Am 27. November trafen Schweden und Österreich in Gelsenkirchen zum Entscheidungsspiel um den Gruppensieg aufeinander. Sandberg brachte die Schweden in der 12. Minute in Führung. In der 28. Spielminute erhöhte Bo Larsson per Elfmeter auf 2:0. Roland Hattenberger konnte zwar in der 39. Minute noch verkürzen, aber es blieb der einzige österreichische Treffer an diesem Abend und somit qualifizierte sich die schwedische Nationalmannschaft für das Weltmeisterschaftsturnier in Deutschland.
Datum Begegnung Ergebnis 25. Mai ´72 Schweden - Ungarn 0:0 (0:0) 10. Juni ´72 Österreich - Schweden 2:0 (0:0) 15. Oktober ´72 Schweden - Malta 7:0 (5:0) 23. Mai ´73 Schweden - Österreich 3:2 (1:0) 13. Juni ´73 Ungarn - Schweden 3:3 (1:1) 11. November ´73 Malta - Schweden 1:2 (1:2) Entscheidungsspiel Datum Begegnung Ergebnis 27. November ´73 Schweden - Österreich 2:1 (2:1) Rang Land Tore Punkte 1 Schweden 15:8 8:4 2 Österreich 14:7 8:4 3 Ungarn 12:7 8:4 4 Malta 1:20 0:12 Schwedisches Aufgebot
Erste Finalrunde
Schweden, bei der Auslosung nur im Topf 4 der „Außenseiter“, wurde in die Gruppe III gelost und traf dort auf Bulgarien, die Niederlande und den zweimaligen Weltmeister Uruguay.
Rang Land Tore Punkte 1 Niederlande 6:1 5:1 2 Schweden 3:0 4:2 3 Bulgarien 2:5 2:4 4 Uruguay 1:6 1:5 15. Juni 1974 im Rheinstadion, Düsseldorf Schweden - Bulgarien 0:0 19. Juni 1974 im Westfalenstadion, Dortmund Niederlande - Schweden 0:0 23. Juni 1974 im Rheinstadion, Düsseldorf Schweden - Uruguay 3:0 Am 15. Juni 1974 fand in Düsseldorf das erste Gruppenspiel der Schweden bei der Weltmeisterschaft statt. Im Rheinstadion trennten sich Schweden und Bulgarien 0:0-Unentschieden. Auch im zweiten Gruppenspiel, das am 19. Juni im Dortmunder Westfalenstadion stattfand, fielen keine Tore. Gegen einen der Topfavoriten des Turniers, die Auswahl der Niederlande, wurde somit ein Punkt abgetrotzt.
Nach einem 3:0-Erfolg gegen Uruguay am 23. Juni wiederum im Düsseldorfer Rheinstadion qualifizierte sich Schweden überraschend als Gruppenzweiter für die zweite Finalrunde. Edström (46., 77.) und Sandberg (74. ) erzielten die drei ersten schwedischen Turniertreffer. Zusammen mit Brasilien war Schweden die einzige Mannschaft, die die Vorrunde ohne Gegentor überstehen konnte.
Zweite Finalrunde
Erstmals in der Geschichte der Weltmeisterschaften wurden die Finalisten nicht von den besten acht Mannschaften der ersten Gruppenphase nicht in einer K.o.-Runde, sondern einer weiteren Gruppenphase ausgespielt. Als Gruppenzweiter der Gruppe III kam Schweden in die Gruppe B der zweiten Finalrunde des Turniers. Hier traf die Mannschaft auf Polen, den Gastgeber Deutschland und Jugoslawien.
Rang Land Tore Punkte 1 Deutschland 7:2 6:0 2 Polen 3:2 4:2 3 Schweden 4:6 2:4 4 Jugoslawien 2:6 0:6 26. Juni 1974 im Neckarstadion, Stuttgart Schweden - Polen 0:1 30. Juni 1974 im Rheinstadion, Düsseldorf Deutschland - Schweden 4:2 3. Juli 1974 im Rheinstadion, Düsseldorf Schweden - Jugoslawien 2:1 Die schwedische Elf startete am 26. Juni 1974 im Stuttgarter Neckarstadion vor 43.755 Zuschauern unter der Leitung des uruguayischen Schiedsrichters Ramón Barreto mit einer 0:1-Niederlage gegen den Geheimfavoriten Polen, die als eine der technisch besten Mannschaften des Turniers galten, in die Zwischenrunde. Dem Stürmer Grzegorz Lato, der später den Goldenen Schuh als Torschützenkönig des Turniers gewinnen sollte, gelang kurz vor dem Seitenwechsel der entscheidende Treffer, als er in der 43. Spielminute den Kaiserslauterer Torhüter Hellström mit einem Kopfballtor überwinden konnte.
Im zweiten Spiel traf Schweden am 30. Juni 1974 auf den Gastgeber, der überraschend nur Gruppenzweiter in der Vorrunde geworden war. Das von Schiedsrichter Pavel Kasakov aus der Sowjetunion gepfiffene Spiel entwickelte sich vor 66.500 Zuschauern im Düsseldorfer Rheinstadion zu einer spannenden Partie. Edström brachte den Außenseiter in der 24. Minute in Führung. Erst in der zweiten Halbzeit gelang Wolfgang Overath in der 51. Minute der Treffer zum 1:1-Ausgleich, aber Rainer Bonhof erzielte nur eine Minute später den zweiten Treffer für Deutschland. Mit diesem Doppelschlag schien das Spiel gedreht worden zu sein, aber gleich im Gegenzug schaffte Schweden durch den zweifachen schwedischen Torschützenkönig Sandberg wiederum den Ausgleich. Jürgen Grabowski schoss in der 76. Minute Deutschland erneut in Führung und kurz vor Abpfiff machte Uli Hoeneß mit dem Treffer zum 4:2 per Foulelfmeter alles klar.
Da auch Jugoslawien die ersten beiden Partien der Zwischenrunde verloren hatte, trafen sich am 3. Juli 1974 in Düsseldorf unter Leitung des Unparteiischen Luis Pastarino aus Argentinien die beiden bis dato punktlosen Mannschaften zu einem mehr oder weniger bedeutungslosen Spiel um Platz Drei in der Zwischenrundengruppe. Ivica Surjak brachte die Mannschaft vom Balkan vor 40.000 Zuschauern in der 27. Minute mit 1:0 in Führung, jedoch konnte Edström mit seinem vierten Turniertor nur zwei Minuten später ausgleichen. In der 85. Minute gelang Torstensson der Treffer zum 2:1-Erfolg. Damit schloß Schweden die Weltmeisterschaft als Gruppendritter ab.
Die schwedische Nationalmannschaft bei Fußball-WeltmeisterschaftenEndrundenteilnehmer der Fußball-Weltmeisterschaft 1974Europa: Bulgarien | Deutschland | DDR | Italien | Jugoslawien | Niederlande | Polen | Schottland | Schweden
Afrika: Zaire | Asien-Ozeanien: Australien | Nordamerika: Haiti | Südamerika: Argentinien | Brasilien | Chile | Uruguay
Wikimedia Foundation.