- Alcatel-Lucent Deutschland AG
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Alcatel-Lucent Unternehmensform Société Anonyme
AktiengesellschaftISIN FR0000130007 Gründung 1. Dezember 2006 Unternehmenssitz Paris, Frankreich Unternehmensleitung Ben Verwaayen CEO,
Philippe Camus, VerwaltungsratspräsidentMitarbeiter 76.000 Umsatz 16,98 Mrd. EUR (2007)[1] Branche Telekommunikation Website Alcatel-Lucent S.A. ist einer der weltweit führenden Hersteller und Anbieter im Bereich Telekommunikations- und Netzwerkausrüstung. Das Unternehmen entstand 2006 aus der Fusion des französischen Konzerns Alcatel und des US-amerikanischen Konzerns Lucent Technologies.
Alcatel-Lucent bietet Netzbetreibern, Internetdienstanbietern, sowie Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen integrierte Netzlösungen zum Aufbau von Sprach- und Datennetzen.
Der Hauptsitz des neuen Unternehmens befindet sich in Paris, Frankreich. Der Unternehmenssitz in den Vereinigten Staaten ist der bisherige Lucent-Hauptsitz in Murray Hill, New Jersey.
Inhaltsverzeichnis
Gründung
Bereits 2001 unternahmen die beiden Konzerne den ersten Anlauf zu einer Fusion. Sie scheiterte jedoch zunächst an der Bewertung der amerikanischen Lucent Technologies.
Am 2. April 2006 wurde erneut die Fusion bekanntgegeben. Der Alcatel-Verwaltungsrat billigte die Übernahme von Lucent am 30. November 2006 mit Wirkung zum 1. Dezember 2006.
Operativ wurde der Konzern zunächst von der bisherigen Lucent-Chefin Patricia Russo als CEO geführt. Sie war damit die erste Amerikanerin an der Spitze eines französischen Großkonzerns. Alcatel-Chef Serge Tchuruk übernahm als Präsident des Verwaltungsrates eine Aufsichtsfunktion. Die Übernahme durch die französische Alcatel bedurfte der Genehmigung des US-Präsidenten George W. Bush, da Lucent als amerikanisches Hightech-Unternehmen galt, das mit den Bell-Labs an militärischen Forschungen arbeitet.
Seit dem 2. September 2008 wird das Unternehmen durch Ben Verwaayen als CEO geführt. Der Verwaltsratsvorsitzende ist Philippe Camus.
Entwicklung
Im Rahmen der Fusion wurden die Bereiche Sicherheits- und Signaltechnik im Januar 2007 an Thales abgegeben und im Gegenzug die Beteiligung am französischen Rüstungsunternehmen von 9,46 % auf 20,95 % erhöht. Im April folgte das Satellitengeschäft, das ebenfalls an Thales abgegeben wurde. Das Aktienpaket an Thales wurde am 19. Dezember 2008 an Dassault Aviation verkauft.
Das erste Geschäftsjahr des neuen Unternehmens war durch Schwierigkeiten bei der Restrukturierung und hohem Druck durch die Konkurrenz am Telekommunikationsmarkt geprägt.[2] Gleich mehrfach mussten Gewinnwarnungen wegen hoher Verluste in den Quartalsbilanzen ausgesprochen werden. Der Finanzvorstand wurde ausgewechselt. Statt der ursprünglich angekündigten 12.500, sollen bis 2009 weitere 4000 Stellen gestrichen werden.[3]
Organisationsstruktur von Alcatel-Lucent
Alcatel-Lucent ist in drei geografische Regionen eingeteilt: Eine Region umfasst Asia-Pacific & China (APAC), die zweite Europe Middle East & Africa (EMEA) und die dritte die amerikanischen Kontinente Americas, bestehend aus North America Region (NAR) und Carribbean and Latin America (CALA). Zu den drei Geschäftsfeldern gehören die Carrier Product Group, für den Betreibermarkt, die Enterprise Product Group für Unternehmenskunden und die Services Group als Dienstleistungssparte für alle Kundensegmente. Zusätzlich gibt es verschiedene zentrale Funktionen im Unternehmen wie zum Beispiel das weltweit integrierte Supply-Chain- und Beschaffungswesen, Finanzwesen, Informationstechnologie, Marketing, Personal-, Rechts- und Kommunikationsabteilungen.
Forschung und Innovationen
Nach Unternehmensangaben sind rund 23.000 Mitarbeiter von Alcatel-Lucent in der Forschung und Entwicklung tätig[4] (einschließlich einem Kernforschungsteam von 1.500 Wissenschaftlern und Forschern in zehn Ländern). Dazu gehören die Bell Labs mit Sitz in New Jersey, USA. Alcatel-Lucent hat im Jahr 2006 rund 2,7 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert und hält 25.000 aktive Patente. Damit betrachtet sich Alcatel-Lucent als einer der Innovationstreiber in der weltweiten Kommunikationsforschung und -entwicklung. Rund 600 Mitarbeiter von Alcatel-Lucent sind in 130 Standardisierungsgremien vertreten.
Anwendungen
- Lösungen für Sprach- und Datennetze für Unternehmen und Netzbetreiber (vom LAN und WLAN bis hin zu Metronetzen inklusive ISDN, SDH, PDH, Telefonvermittlungsstellen, DSLAM-Technik für xDSL Zugangstechnologien, ATM/IP-Switches und Router)
- Mobilfunknetze (GSM GPRS, UMTS, LTE, CDMA, WiMAX)
- Lösungen für die Kommunikation in Unternehmen und Behörden (TK-Anlagen, IP-Telefonie mit SIP, IP-Netzinfrastruktur, Netzmanagement, Sicherheitslösungen, Contact Center und Unified Communications)
- Multimedia-Dienste für Netzbetreiber (Triple-Play-Lösungen, IPTV-Applikationen und -Systemintegration, Mobile TV)
Corporate Design
Das Logo von Alcatel-Lucent ist ein stilisiertes Unendlichkeitssymbol. Darin eingebettet sind ein „A“ und ein „L“. Der Entwurf stammt von Euro RSCG, einer Werbeagentur der französischen Havas-Gruppe.
Alcatel-Lucent in Deutschland
In Deutschland wurde die Lucent Technologies Network Systems GmbH, mit Sitz in Nürnberg, zum 20. Juni 2007 auf die Alcatel-Lucent Deutschland AG (die vormalige Alcatel SEL AG) mit Sitz in Stuttgart verschmolzen. Deren Zentrale befindet sich in Stuttgart; weitere Standorte sind Berlin, Bonn, Bonndorf (Dunkermotoren), Darmstadt, Düsseldorf, Hannover, München, Neu-Isenburg und Nürnberg. Geschäftsstellen in größeren Städten betreuen die Unternehmenskunden vor Ort. Die Alcatel-Lucent Network Services managed von zwölf Standorten im Bundesgebiet aus den Ausbau, Betrieb und die Wartung von Telekommunikationsnetzen wie demjenigen von E-Plus.
Mit rund 5.800 Mitarbeitern in Deutschland erwirtschaftet das Unternehmen rund 1,4 Mrd. Euro Umsatz (pro forma 2006) und steht damit im Konzern an vierter Stelle nach den USA, China und Frankreich.
Zu den wichtigen Kunden von Alcatel-Lucent in Deutschland zählen: Arcor, BT Global Services, Deutsche Telekom, E-Plus, Hansenet, Netcologne, O2 Germany, QSC, Vodafone sowie die Bundeswehr und Unternehmenskunden wie z. B. E.ON, die Henkel-Gruppe und das Pharmaunternehmen Merck.
Zur Alcatel-Lucent Deutschland AG gehören folgende Beteiligungen:
- Alcatel Hochvakuum Technik GmbH
- Alcatel-Lucent Deutschland AG Components Division Dunkermotoren
- Genesys Telecommunications Laboratories GmbH
- Alcatel-Lucent Network Services GmbH
- Radio Frequency Systems GmbH
Alcatel-Lucent in der Schweiz
Alcatel ist in der Schweiz seit über 70 Jahren aktiv. Der Hauptsitz liegt in Zürich, weitere Standorte befinden sich in Bern und Genf. Mit der Übernahme des ersten Carrier-Netzwerk-Outsourcing in der Schweiz für das Mobilfunknetz von Orange stiessen zum 1. Januar 2008 146 Orange-Mitarbeiter zu Alcatel-Lucent Schweiz. Zum 1. August 2008 lagerte Sunrise ebenfalls seinen Netzbetrieb aus und 290 Mitarbeiter wechselten zu Alcatel-Lucent.[5] Per 1. August 2008 arbeiten 693 Mitarbeitende bei Alcatel-Lucent Schweiz, der Umsatz im Jahr 2007 betrug 180 Millionen CHF.
Zu den Kunden von Alcatel-Lucent Schweiz zählen unter anderem Swisscom, Cablecom, SBB, BLS, Nestlé, Swatch, die Kantonalbanken, Manor, CERN und Calida.
Unter anderem hat Alcatel-Lucent in der Schweiz die Infrastruktur für die IP-Telefonie des größten Kabelnetzbetreibers Cablecom (rund 250.000 "digital phone"-Kunden) sowie den Breitband-Zugang von Swisscom (rund 1,5 Millionen ADSL-Kunden) aufgebaut
Quellen
- ↑ [1] Annual Report 2007 (engl.)]
- ↑ Der Standard, 10. Dezember 2007, Dunkle Wolken über Geburtstagsfeier
- ↑ heise online, 31. Oktober 2007 ,Alcatel-Lucent will weitere 4000 Stellen abbauen
- ↑ Pressemitteilung vom 30. November 2006
- ↑ Sunrise konzentriert sich aufs Kerngeschäft
Weblinks
- Alcatel-Lucent
- Alcatel-Lucent Deutschland
- Alcatel-Lucent Österreich
- Alcatel-Lucent Schweiz
- Kampagne von Alcatel-Lucent Schweiz
Unternehmen im CAC 40 (Stand: 5. November 2008)Accor | Air France-KLM | Air Liquide | Alcatel-Lucent | Alstom | ArcelorMittal | Axa | BNP Paribas | Bouygues | Capgemini | Carrefour | Crédit Agricole | Danone | Dexia | EADS | EDF | Essilor | France Télécom | GDF Suez | L’Oréal | Lafarge | Lagardère | LVMH | Michelin | Pernod Ricard | PSA Peugeot Citroën | PPR | Renault | Saint-Gobain | sanofi-aventis | Schneider Electric | Société Générale | STMicroelectronics | Suez Environnement | Total | Unibail-Rodamco | Vallourec | Veolia Environnement | Vinci | Vivendi
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