- Fußgewölbe
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Der Fuß (lat. pes) ist der unterste Teil des Beines. Die Struktur des menschlichen Fußes und der Hand sind Variationen derselben Fünf-Finger-Anatomie, die auch bei vielen anderen Wirbeltieren angelegt ist. Als Anpassung an den aufrechten Gang weist der menschliche Fuß eine hohe anatomische und funktionale Komplexität auf.
Der Fuß besteht aus Zehen, Ballen, Sohle, Ferse, Spann (Fußrücken) und Rist (Außenkante). Die Verbindung zum Unterschenkel wird durch den Talus (das Sprungbein) gebildet. In den Füßen befinden sich ein Viertel der 208 bis 215 Knochen des menschlichen Körpers.
An Fußsohle und Zehen finden sich die Rezeptoren der Hautsinne (Tastsinn) in besonders hoher Dichte. Die Fußmuskulatur hat die Aufgabe, die Bewegungen des Fußes auszuführen. Darüber hinaus spannt sie auch das Längs- und Quergewölbe des Fußes. Die Fußmuskulatur wird in die Gruppe der langen und der kurzen Fußmuskeln unterteilt. Die kurzen Fußmuskeln befinden sich am Fußskelett, das heißt sie haben hier ihren Ursprung und Ansatz. Die langen Fußmuskeln dagegen liegen am Unterschenkel
Inhaltsverzeichnis
Fußgewölbe
Der Fuß weist ein Längsgewölbe und ein Quergewölbe auf. Dadurch wird das Körpergewicht hauptsächlich über die drei Punkte Ferse, Großzehengrundgelenk (Großzehenballen) und Kleinzehengrundgelenk (Kleinzehenballen) getragen.
Die Fußgewölbe werden durch Muskulatur verspannt und durch Bänder aufrechterhalten. Für die Aufrechterhaltung des Quergewölbes wird das Zusammenspiel von Musculus tibialis posterior und Musculus peroneus longus als besonders wichtig angesehen. Darüber hinaus sind auch die Querzüge der Aponeurosis plantaris für das Quergewölbe wichtig. Für die Aufrechterhaltung des Längsgewölbes ist die Fußsohlensehnenplatte (Aponeurosis plantaris) und das lange Sohlenband (Ligamentum plantare longum) wichtig. Das Längsgewölbe wird durch den Musculus flexor hallucis longus und den Musculus flexor digitorum longus und auch die kurze Fußmuskulatur verspannt.
Die Fußgewölbe sind für die einwandfreie Funktion des Fußes von großer Bedeutung. Einigen Erkrankungen des Fußes (Plattfuß, Senkfuß, Spreizfuß) liegt ein Absinken der Fußgewölbe zugrunde.
Fußsohle
Die Fußsohle (Planta pedis oder kurz Planta) besitzt einen Unterbau aus einem Fettkörper, der Stöße dämpft und eine polsternde Wirkung hat. Durch diesen Fettkörper hindurch sind anatomische Gegebenheiten so gut wie nicht zu ertasten mit Ausnahme der Mittelfußköpfchen der mittleren Strahlen. Der Fettkörper ist so ausgebildet, dass er unter den Belastungen nicht verrutschen kann. Würde die Sohle beim Gehen unter den einwirkenden Kräften verrutschen, so würde das ein Unsicherheitsgefühl beim Gehen verursachen.
Die Fußsohle lässt sich in folgende Bereiche unterteilen, die z. B. auch in einer Trittspur im Sand oder im Trittschaum-Abdruck eines Arztes zu erkennen sind:
- Ferse
- Fußaußenrand
- Der Bereich des Längsgewölbes
- Fußballen (beinhaltet auch den Großzehen- und Kleinzehenballen unter dem Großzehen- bzw. Kleinzehengrundgelenk und alle übrigen Zehenballen unter den übrigen Zehengrundgelenken)
Nicht die gesamte Fußsohle hat einen Kontakt zum Boden. Im Bereich des Längsgewölbes bzw. Fußinnenrandes liegt sie beim gesunden Fuß nicht auf. Das Körpergewicht wird von der Fußsohle zu unterschiedlichen Anteilen getragen. Den Hauptanteil des Körpergewichtes tragen die Ferse (ca. 33 %) und der Fußballen (ca. 40 %). Den Rest übernehmen der Fußaußenrand (ca. 15 %), die Großzehe (ca. 5 %) und die übrigen Zehen (ca. 7 %).
Der Orthopäde kann mit Hilfe eines Podoskops (Gerät zur Fußdiagnostik bei Fußschäden oder -schwächen) eine direkte Untersuchung vornehmen. Moderne digitale Podoskope erlauben eine Dokumentation und mit entsprechender Software auch Berechnungen für Diagnose und Therapie.
Fußmuskulatur
Kurze Fußmuskulatur
Die kurze Fußmuskulatur setzt sich aus folgenden Muskeln zusammen:
- Musculus abductor hallucis,
- Musculus flexor hallucis brevis,
- Musculus adductor hallucis,
- Musculus flexor digitorum brevis,
- Musculus opponens digiti minimi,
- Musculus flexor digiti minimi brevis,
- Musculus abductor digiti minimi
- Musculus quadratus plantae
- Musculus extensor hallucis brevis,
- Musculus extensor digitorum brevis
Darüber hinaus gibt es noch die zwischen den Mittelfußknochen liegenden Zwischenknochenmuskeln:
Lange Fußmuskulatur
Die Unterschenkelmuskulatur wird gemeinhin als lange Fußmuskulatur bezeichnet. Der Grund liegt darin, dass diese Muskeln fast ausschließlich am Fußskelett ansetzen. Die einzige Ausnahme hierfür bildet der Musculus popliteus, der nur im Kniegelenk wirkt.
Die langen Fußmuskeln verjüngen sich zum Fuß hin und geben damit dem Unterschenkel seine charakteristische Form.
Der Ansatz am Fußskelett erfolgt über lange Sehnen, die in Sehnenscheiden geführt und umgelenkt werden. Diese Sehnen verlaufen unter anderem über den Fußrücken, wo man sie am besten bei der Anspannung der Muskulatur erkennen kann.
Zu den Fußmuskeln gehören die im Folgenden aufgezählten Muskeln:
- Musculus gastrocnemius,
- Musculus soleus,
- Musculus flexor digitorum longus,
- Musculus tibialis posterior,
- Musculus flexor hallucis longus,
- Musculus peronaeus longus,
- Musculus peronaeus brevis
- Musculus tibialis anterior,
- Musculus extensor hallucis longus,
- Musculus extensor digitorum longus,
- Musculus peronaeus tertius
Das Fußskelett
Das Fußskelett wird nach anatomischen Gesichtspunkten unterteilt in Fußwurzel (Tarsus), Metatarsus (die Mittelfußknochen) und Zehen (Digiti pedis). Die Knöchel gehören zwar eigentlich zum Schienbein und Wadenbein, da sie aber Bestandteil des Sprunggelenkes sind und Probleme mit diesem Gelenk meistens in einen Zusammenhang mit dem Fuß zu setzen sind, zählt man die Knöchel ebenfalls zum Fuß.
Das gegenüber dem Sprunggelenk nach hinten überstehende Fersenbein (lat. Calcaneus) bildet die Ferse und stellt einen sogenannten Rückfußhebel dar. Die gesamte Fußwurzel wird dementsprechend unter funktionellen Gesichtspunkten auch als Rückfuß bezeichnet.
Entsprechend dazu hat der vor dem Sprunggelenk liegende Bereich die Wirkung eines Vorfußhebels. Unter funktionellen Gesichtspunkten wird dieser Bereich deshalb als Vorfuß bezeichnet. Der Vorfuß umfasst die Mittelfußknochen und die Zehen.
Die Knochen des Fußskelettes sind durch zahlreiche Gelenke miteinander verbunden und werden durch Bänder zusammengehalten. Die wichtigsten und von Verletzungen am häufigsten betroffenen Bänder sind die Bänder des Sprunggelenkes.
Die Fußwurzel besteht aus den folgenden Knochen:
- Sprungbein (Talus)
- Fersenbein (Calcaneus)
- Kahnbein (Os naviculare)
- Würfelbein (Os cuboideum)
- 1. bis 3. Keilbein (Os cuneiforme I bis III)
Der Vorfuß besteht aus folgenden Knochen:
- 1. bis 5. Mittelfußknochen (Ossa metatarsalia I bis V)
- Zehenknochen (Ossa digitorum pedis)
- 2 Sesambeine
Das Fußskelett hat folgende Gelenke:
- Das obere Sprunggelenk (Articulatio talocruralis)
- Das untere Sprunggelenk (Articulatio talotarsalis; besteht aus Art. subtalaris und Art. talocalcaneonavicularis)
- Kalkaneokuboidgelenk (Art. calcaneocuboidea, liegt zwischen Calcaneus und Os cuboideum)
- Talonavikulargelenk (liegt zwischen Sprungbein und Kahnbein)
- Articulatio tarsi transversa (Chopart-Gelenk, wird aus dem Kalkaneokuboidgelenk und dem Talonavikulargelenk gebildet)
- Tarsometatarsalgelenke (Art. tarsometatarseae, auch Lisfranc-Gelenk, hier stehen der 1. bis 3. Mittelfußknochen mit den Keilbeinen und der 4. bis 5. Mittelfußknochen mit dem Würfelbein in Verbindung)
- Intertarsalgelenke (liegen zwischen Keilbeinen, Kahnbein und Würfelbein)
- Metatarsophalangealgelenke (das sind die sog. Grundgelenke zw. Mittelfußknochen und Zehengrundgliedern
- Interphalangealgelenke (Gelenke zwischen den Gliedern der Zehen)
Siehe auch
- Fehlbildungen des Fußes siehe unter Plattfuß, Senkfuß, Spitzfuß, Spreizfuß, Knickfuß, Hohlfuß, Hallux valgus, Stempelfuß, Podologie
- Schweißfuß
- Schuhgröße
- Lotosfuß
- Peduskop
Weblinks
- 3D Modell von der Universität des Saarlandes
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