- Fußreflexzonen
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Die Reflexzonenmassage ist eine Behandlungsform, die in ihrer therapeutischen Ausprägung zu den alternativmedizinischen Behandlungsverfahren gezählt wird und als Wohlfühlbehandlung zunehmend auch im Wellnesssektor Einzug gefunden hat. Befürworter dieser Methode gehen davon aus, dass die Reflexzonenmassage in der Schmerztherapie und bei Durchblutungsstörungen übliche medizinische Verfahren und physiotherapeutische Anwendungen ergänzen kann sowie eine Verbesserung des Wohlgefühls unterstützen kann.
Inhaltsverzeichnis
Reflexzonen
Die bei der Reflexzonenmassage gemeinten Reflexzonen im Körper sollen alle Organe und Muskelgruppen auf der Hautoberfläche und im Haut-Unterhautbereich „spiegeln“. Sie sind nicht mit den bekannten Head-Zonen der Medizin identisch. Es soll sie am Rücken, am Fuß, an der Hand, am Ohr, an der Nase und am Schädel geben. Diese Zonen sollen entweder diagnostisch (Irisdiagnose) oder im Rahmen einer Befundaufnahme oder therapeutisch (Reflexzonenmassage, Akupunktur und -pressur) eingesetzt werden können.
Die Begriffe Reflexzone und Somatotopie werden oft synonym gebraucht. Als Reflexzone wird im Allgemeinen ein Körperbereich bezeichnet, der aufgrund eines hypothetischen nicht genau beschriebenen reflexartigen Wechselwirkungsgeschehens als diagnostisch wie therapeutisch nutzbar aufgefasst wird. Der Begriff Somatotopie hingegen ist ein phänomenologischer: er bezeichnet die quasi kartographische Darstellung des Gesamtorganismus auf einem seiner Teilbereiche. Die Nutzbarkeit vieler Somatotopien als Reflexzone und die Deutung vieler Reflexzonen als Somatotopien bringt es mit sich, dass die beiden Begriffe allgemein als austauschbar verstanden werden.
Entwicklung der Reflexzonenmassage
Als Pionier der neueren Reflexzonenmassage gilt der amerikanische Arzt William Fitzgerald (1872-1942). Er hatte neben schulmedizinischen Kenntnissen auch solche über Methoden indianischer Volksmedizin, wozu Vorstellungen über reflektorische Zusammenhänge und eine Druckbehandlung gehören, die seit Jahrhunderten und noch heute in Reservaten angewendet werden. In seinem Buch „Zone Therapy“ berichtet er davon und stellt noch einiges aus der Geschichte dazu dar:
„In Indien und China war schon vor 5000 Jahren eine Behandlung durch Druckpunkte bekannt. Sie geriet in Vergessenheit, wahrscheinlich, weil sich die aus den gleichen Wurzeln stammende Akupunktur stärker durchsetzte.“
– William Fitzgerald: Zone Therapy
Der florentinische Bildhauer Benvenuto Cellini (1500 – 1571) und der amerikanische Präsident James A. Garfield (1831 – 1881) sollen mittels Reflexzonenmassage behandelt worden sein.
Fitzgerald entwickelte daraufhin ein System: Er teilte den Körper in 10 senkrechte Zonen ein. Dieses Konzept und die von ihm entwickelte „Zonentherapie“ waren 1917 der Grundstein für die heutige Reflexzonen-Therapie. Später wurden diese Längszonen noch in jeweils drei Querzonen eingeteilt. Diese Einteilung ist auch heute noch Grundlage der Reflexzonen-Therapie. Von Amerika aus kam die „Reflexology“, wie sie dort genannt wird, über England auch nach Deutschland. In der Ausbildungsstätte von Hanne Marquardt werden seit 1967 Fachkräfte aus allen medizinisch-therapeutischen Berufen ausgebildet. Heute arbeiten hauptsächlich Heilpraktiker, Physiotherapeuten und Masseure damit.
Diese Massagen sind Anwendungen, bei denen drucksensible Zonen zur Befunderhebung und durch mechanische oder andere geeignete Reizung (Softlaser, Farbstrahler, Farbauflagen, Edelsteine, etc.) zur Behandlung verschiedener gesundheitlicher Störungen verwendet werden. Zunehmend werden diese Massagen auch im Wellnessbereich zur Steigerung des Wohlbefindens eingesetzt.
Wirksamkeit und Wirkungsweise der Reflexzonentherapie
Früher gingen Anhänger von der Hypothese aus, dass für die Wirksamkeit der Reflexzonen die Energiebahnen der traditionellen chinesischen Medizin als Meridiane verantwortlich wären. Für die Meridiane gibt es allerdings keine wissenschaftlichen Nachweise.
Ein Bericht fand nur in einer von fünf Studien einen therapeutischen Effekt und hält die Reflexzonentherapie daher für nicht empfehlenswert.[1]
Quellen
- ↑ Wang MY, Tsai PS, Lee PH, Chang WY, Yang CM: The efficacy of reflexology: systematic review. In: J Adv Nurs. 62, Nr. 5, June 2008, S. 512–20. doi:10.1111/j.1365-2648.2008.04606.x. PMID 18489444
Literatur
- Jochen M. Gleditsch: Reflexzonen und Somatotopien - Vom Mikrosystem zu einer Gesamtschau des Menschen, Elsevier - Urban & Fischer 2005, ISBN 9783437553813
- Hanne Marquardt: Praktisches Lehrbuch der Reflexzonentherapie am Fuß, Hippokrates 2001, ISBN 9783777317847
- Ewald Kliegel: Reflexzonen easy: Fit mit einem Griff - Kleine Beschwerden rasch lösen, MVS Medizinverlage Stuttgart 2005, ISBN 9783830421986
- Franz Wagner: Reflexzonen Massage. GU, ISBN 3-7742-3777-8.
- W. Froneberg, G. Fabian: Manuelle Neurotherapie - Nervenreflextherapie am Fuß, MVS Medizinverlage, Stuttgart 1992, ISBN 9783830406426
- Gunter Zenz: Reflexzonenmassage am Ohr, Hüthig Medizinverlage 1999, ISBN 9783776012880
- Denise Whichello Brown: Hand Reflexzonen Massage. BellaVista, ISBN 3-89893-991-X
- Ingrid Zimmermann: Fußreflexzonenmassage in der Pflege und Selbstpflege - eine ganzheitliche Betrachtung. ISBN 3-928568-23-X
- E. Kliegel, T. Gutsche: Kompendium der Reflexzonen auf CD-ROM, Autorenverlag 2003, ISBN 9783000108808
Weblinks
- http://www.reflexology-usa.org
- http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/special/363/107256/14/index.html/gesundheit/artikel/188/116072/article.html Reflexzonentherapie: Ein ganzer Körper auf der Fußsohle Artikel der Sueddeutschen Zeitung
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