- Fw 189
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Die Focke-Wulf Fw 189 Uhu war ein Nahaufklärungsflugzeug der deutschen Luftwaffe, das von Focke-Wulf auf eine Ausschreibung des Reichsluftfahrtministeriums (RLM) im Jahr 1937 entwickelt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Die Erfahrungen im Spanischen Bürgerkrieg hatten gezeigt, dass die von der Luftwaffe verwendeten Nahaufklärer Heinkel He 46 und Henschel Hs 122 zu langsam und ungeschützt waren.
Also stellte das RLM Forderungen auf, die das neue Flugzeug zu erfüllen hatte, darunter eine Abwehrbewaffnung aus Maschinengewehren sowie eine Zuladung von 200 Kilogramm Bomben. Außerdem sollte das Flugzeug eine Motorleistung von 900 PS aufweisen, um die nötige Geschwindigkeit und Wendigkeit zu erhalten.
Die Ingenieure bei Focke-Wulf entwarfen daraufhin eine Maschine mit zwei in separaten Gondeln untergebrachten Argus-Motoren, die dem Beobachter in der mittleren Kanzel ein sehr gutes Blick- und Verteidigungsfeld boten, da kein Triebwerk den Blick nach vorne störte.
Im April 1937 wurden dann an Arado (die den Konkurrenzentwurf Ar 198 entwickelten) und Focke-Wulf die Aufträge zum Bau von jeweils drei Versuchsmaschinen vergeben. Der Arado-Entwurf litt aber unter nicht zu behebenden Problemen und das Projekt wurde vorzeitig beendet.
Der Focke-Wulf-Prototyp hingegen absolvierte am 23. Juli 1938 seinen Erstflug unter Kurt Tank. Weitere Prototypen wurden gebaut, darunter auch der Entwurf eines Angriffsflugzeugs.
Da das Oberkommando der Wehrmacht eine Notwendigkeit für die Einführung noch nicht sah, wurde nur ein kleiner Bauauftrag erteilt, der 13 Maschinen umfasste.
Im Frühjahr 1940 hingegen begann dann der Serienbau. Es wurden 864 Exemplare im Focke-Wulf-Hauptwerk in Bremen, von Avia in Prag und von der SNCASO (unter Teilfertigung bei Bréguet) in Frankreich gebaut. Die Sowjetunion entwickelte 1947 auf Basis der Fw 189 den Aufklärer Su-12, der allerdings nicht in die Serienproduktion ging.
Einsatz
Die Fw 189 wurde zumeist an der Ostfront eingesetzt und war bei den Besatzungen sehr beliebt. Mit ihrer Abwehrbewaffnung hatte sie auch bei direkter Konfrontation mit sowjetischen Jägern reelle Chancen.
Technische Daten
- Länge: 12,30 m
- Spannweite: 18,40 m
- Höhe: 3,10 m
- Tragflügelfläche: 38,0 m²
- Leermasse: 2.830 kg
- max. Startmasse: 3.950 kg
- Antrieb: zwei Argus As 410 A-1
- Leistung: je 345 kW (je 465 PS)
- Geschwindigkeit: 360 km/h in 2.400 m Höhe
- Reichweite: 670 km
- Besatzung: 3 Mann
- Bewaffnung: zwei MG 81Z, zwei MG 17, vier 50-kg-Bomben
Literatur
- Matthias Gründer: Aussichtsplattform – Die Fw 189 - der erste reine Aufklärer der deutschen Luftwaffe. in: Flug Revue Edition Klassiker der Luftfahrt 4/05, S. 18-22
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