- Färöische Verfassungskrise
-
Die Verfassungskrise der Färöer bezeichnet den Zeitraum nach der britischen Besetzung der Färöer im Zweiten Weltkrieg bis zum Autonomiegesetz der Färöer 1948. Zentrales Ereignis war die färöische Volksabstimmung 1946 über das künftige Schicksal des Landes als Teil Dänemarks oder souveräne Republik, wie Island.
Volksabstimmung
Am 9. Mai 1946 beschloss das Løgting eine Volksabstimmung, die am 14. September des Jahres stattfand.
Auf dem Wahlzettel standen zwei Antwortoptionen:
- Möchten Sie, dass der dänische Regierungsvorschlag in Kraft tritt?
- Möchten Sie, dass es zu einer Loslösung zwischen Dänemark und den Färöern kommt?
Dieser Wahlzettel wurde gegen den Widerstand der Fólkaflokkurin durchgesetzt, die davon ausging, dass die Option der totalen Loslösung nicht mehrheitsfähig und praktikabel sei. Sie stritt für eine erweiterte Autonomie. Als nun die Wahlmöglichkeiten feststanden, appellierte sie an das Volk, die Stimmzettel ungültig zu machen, indem sie bei Antwortoption 1 Nein hinschreiben. Das Ergebnis der ungültigen Stimmen zeigt den Erfolg dieses Boykottaufrufs, der freilich von den Parteigängern als dennoch klares Votum gegen den Regierungsvorschlag angesehen wurde. Die große Zahl der Nichtwähler erklären Historiker mit einer Haltung der älteren Generation, sich aus den Zukunftsangelegenheiten des Landes herauszuhalten und sie der Jugend zu überlassen.
Ergebnis der Volksabstimmung
Regierungsvorschlag Loslösung Ungültig Wähler Berechtigte Beteiligung Nordinseln 398 28,1% 954 67,3% 65 4,6% 1.417 2.220 63,8% Eysturoy 1.372 54,4% 1.051 41,6% 101 4,0% 2.524 3.854 65,5% Nord-Streymoy 544 45,2% 621 51,6% 38 3,2% 1.203 1.679 71,6% Vágar 434 40,0% 616 56,7% 36 3,3% 1.086 1.485 73,1% Süd-Streymoy 673 31,7% 1.309 61,7% 138 6,5% 2.120 3.323 63,8% Sandoy 286 36,5% 465 59,4% 32 4,1% 783 1.053 74,4% Suðuroy 1.783 71,6% 640 25,7% 68 2,7% 2.491 3.602 69,2% Gesamt 5.490 47,2% 5.656 48,7% 478 4,1% 11.624 17.216 67,5% Literatur
- Stjórnarskipanarmálið 1946, Annfinnur í Skála. Føroya Skúlabókagrunnur, Tórshavn 1992
- Løgtingið 150. Hátíðarrit 3. Løgtingið, Tórshavn 2003.
Siehe auch Übersichtsartikel: Geschichte der Färöer
Wikimedia Foundation.