- Fédération burkinabè de football
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Fédération Burkinabè de Football Gegründet Oktober 1960 FIFA-Beitritt 1964 CAF-Beitritt 1964 Präsident Zambendé Théodore Sawadogo Generalsekretär Emmanuel Zombré Nationalmannschaften Herren
Nationalmannschaft, U-21,
U-20, U-19, U-18, U-17,
U-16, U-15
Frauen
–Homepage www.fasofoot.com Die Fédération Burkinabè de Football (FBF) ist der nationale Fußballverband des westafrikanischen Staates Burkina Faso, dem ehemaligen Obervolta. Er wurde 1960 gegründet und ist Mitglied des Kontinentalverbandes CAF und des Weltverbandes FIFA. Verbandspräsident ist seit 2008 Zambendé Théodore Sawadogo.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eigenständigkeit nach der Unabhängigkeit
Nachdem die ehemalige französische Kolonie Obervolta am 5. August 1960 unabhängig geworden war, wurde im Oktober desselben Jahres die Fédération voltaïque de football (FVF) (franz. „Obervoltaischer Fußballverband“) als nationaler Fußballverband des neuen Staates gegründet. Erster Präsident wurde Maxime Ouédraogo, der zugleich Minister für Arbeit in der Regierung von Staatspräsident Maurice Yaméogo war. Der Verband gründete auf den beiden Ligen est und ouest (franz. „Ost“ und „West“) und bemühte sich zunächst um die Organisation des Fußballsports im jungen Staat. Regionale und nationale Wettbewerbe wurden geschaffen und Vereinsfusionen forciert, um Kräfte zu bündeln.
Nachdem Ouédraogo von Yaméogo aus der Regierung entlassen und inhaftiert wurde und dadurch auch seine Posten im Verband verlor, wurde Adrien Tapsoba, ein ehemaliger Spieler, an die Spitze der FVF gewählt. Er nahm eine Neuordnung der Verbandsorganisation in Angriff, unter anderem mit dem Ziel, die Konflikte zwischen den beiden Ligen zu beenden. Neue Statuten wurden geschaffen und 1964 der Beitritt zum Kontinentalverband CAF und dem Weltverband FIFA vollzogen. Konflikte, die die Neugründung von weiteren Ligen als Unterbau des Verbandes betrafen, führten zu einer Lähmung der FVF, die von politischer Seite durch Auflösung des Verbandes beendet wurde. Eine Interimsführung unter Naon Charles Somé bestand nur bis zum 3. Januar 1966, dem Tag des Sturzes von Präsident Yaméogo, und wurde durch den wiedergewählten Adrien Tapsoba abgelöst. Während der Anfangsphase ihres Bestehens betrachtete die neue Führung des Landes unter Staatspräsident Sangoulé Lamizana (1966–1980) den Sport als nachrangig, und schuf erst 1971 den Posten eines Ministers für Jugend und Sport, der von einem Offizier, Hauptmann Félix Tiemtarboum, bekleidet wurde.
Erste internationale Erfolge
Zusammen mit dem Verband, der 1972 zu einem nationalen Rat zusammentraf und zu diesem Zeitpunkt zehn Ligen umfasste, wurde die Reformierung des Fußballwesens in Angriff genommen; dazu zählten die Reduzierung der Vereine, die Schaffung von lokalen Pokalwettbewerben und die Austragung von Meisterschaften innerhalb der Ligen sowie Kompromisse, die die Verteilung der Einnahmen betrafen. Der Beschluss Tiemtarboums von 1974, anstelle von Vereinsmannschaften Regionalauswahlen bei den afrikanischen Vereinswettbewerben teilnehmen zu lassen, führte zu einigen Erfolgen, war aber heftig umstritten.
In Folge des Putsches von Saye Zerbo 1980 wurde der Verband per Dekret aufgelöst und an dessen Stelle ein provisorisches, aus 20 Mitgliedern bestehendes Komitee (Comité national chargé du football CNPF) unter Führung von Michel Ilboudo gesetzt. Dem Komitee wurde mit einem weiteren Putsch 1982, der Jean-Baptiste Ouédraogo an die Macht brachte, ein schnelles Ende gesetzt.
Fußball während der Revolution
Mit der Revolution des Thomas Sankara 1983 änderte sich die Perspektive für den Fußball, der nun der „politischen und ideologischen Bildung des Volkes“ des 1984 in Burkina Faso umbenannten Landes dienen sollte. Die bestehenden Verbandsstrukturen wurden aufgelöst und die Verantwortlichen sollten sich vor einem „Volkstribunal der Revolution“ verantworten, welches allerdings nie stattfand. Während der Zeit der Revolution (1983–1987) stand der Fußball unter der Leitung von Nurukyor Claude Somda und Pierre Guigma.
1987 kam Blaise Compaoré nach einem blutigen Putsch an die Macht und ein Jahr später wurde Félix Tiemtarboum zum neuen Verbandspräsidenten gewählt. Der Fußballsport, der sich nach Jahren von gesellschaftlichen und politischen Turbulenzen in einer Krise befand, sollte durch zahlreiche Reformen gestärkt werden. Die regelmäßige Durchführung der Meisterschaft wurde gesichert, eine zweite Liga als Unterbau eingeführt, das Sponsoring entwickelt und die Vereine zur Jugendförderung ermutigt. Doch da die Arbeit des Verbandes als unzureichend angesehen wurde, wurde 1992 Souley Mohamed an seine Spitze gewählt.
Neuausrichtung des Fußballs unter Compaoré
Parallel zur formalen Demokratisierung des Landes unter Compaoré, der dem Sport Unterstützung zu Teil werden ließ, begann der Verband zahlreiche Maßnahmen zur Entwicklung des Fußballs. Die neue Verbandsführung, die als moralisch unbelastet angesehen wurde, reduzierte die Zahl der Erstligisten, konnte das Sponsoring durch Zigarettenmarken ausbauen, förderte die Professionalisierung der Vereine und schuf ein Komitee zur Unterstützung der Nationalmannschaft, der zum ersten Mal eine langfristig angelegte Förderung zuteil wurde. Nachdem Mohamed für das Organisierungskomitee der Afrikameisterschaft 1998 nominiert wurde, folgte ihm Boureima Badini an die Spitze der FBF. Nach einer Niederlagenserie erklärten die Verantwortlichen ihren Rücktritt trotz der als gut eingeschätzten Arbeit, ein bis dahin einmaliger Schritt in der Verbandsgeschichte.
Als Nachfolger wurde 1997 Honoré Traoré, ein Oberstleutnant der Armee, gewählt. In seine Amtszeit fällt die erfolgreiche Ausrichtung der Afrikameisterschaft im eigenen Land, doch nach nur mäßigen Ergebnissen in den folgenden Turnieren, erklärt er 2002 seinen Rücktritt.[1] Zwischen der nun von Seydou Diakité angeführten Verbandsspitze und der ehemaligen Führung herrschte in Folge Unfrieden, der in einem körperlichen Angriff Diakités auf den ehemaligen Verbandsprecher während eines Streits im Februar 2004 gipfelte.[2] Die Qualifikation zu den Afrikameisterschaften 2006 und 2008 wurde jeweils verpasst, worauf der Vorstand um Diakité im Juli 2007 zurücktrat, um einen Neuanfang zu ermöglichen.[3] Nach einer dreimonatigen Übergangsphase unter Führung von Didier Ouédraogo wurde Zambendé Théodore Sawadogo mit 84 zu 60 Stimmen gegen Oberstleutnant Yacouba Ouédraogo zum neuen Verbandspräsidenten gewählt.[4]
Organisation
Mit den Statuten vom 1. November 2002 definiert der Verband Ziele, Aufgaben und Organisationsstruktur im Rahmen der burkinischen Gesetzgebung, darunter dem „Gesetz über die Organisation der Führungsstrukturen im Leistungssport in Burkina Faso“ vom 25. April 2002. Damit untersteht die FBF dem Ministerium für Sport und Freizeit und hat Entwicklung, Förderung, Kontrolle und Reglementierung des Fußballsports auf dem Gebiet Burkina Fasos zur Aufgabe. Dazu ist der Verband mit der Organisierung von Wettbewerben und der Überwachung aller Freundschaftsspiele betraut sowie dem Schutz der Interessen seiner Mitglieder verpflichtet.[5]
Mitglieder sind laut der Statuten die angegliederten Vereinigungen und Vereine, die elf regionalen Ligen (Centre, Centre-Est, Centre-Ouest, Centre-Nord, Nord, Est, Nazinon, Ouest, Boucle du Mouhoun, Sud-Ouest, Sahel) und Distrikte sowie Ehrenmitglieder, die in drei Kategorien fallen:
- membres d'honneur: Personen, die sich um den Fußball in Burkina Faso auf bedeutende Weise verdient gemacht haben. Sie werden von der Generalversammlung auf Vorschlag des Exekutivbüros ernannt.
- membres bienfaiteurs: Personen oder Institutionen, die die Entwicklung des Fußballs in finanzieller oder materieller Weise unterstützen. Sie werden vom Exekutivbüro ernannt.
- membres honoraires: Titel, der jedem ehemaligen Verbandspräsidenten vom Exekutivbüro verliehen werden kann.
Institutionen
Generalversammlung
Die Generalversammlung (assemblée générale) ist die oberste Instanz des Fußballs in Burkina Faso und besteht aus dem Exekutivbüro, den Ehrenmitgliedern der oben genannten Kategorien sowie den burkinischen Mitgliedern der Exekutivbüros von FIFA, CAF und UFOA (Westafrikanische Fußballunion). Außerdem sind die regionalen Ligen sowie die Erst- und Zweitligisten stimmberechtigte Mitglieder.
Zu den Kompetenzen der Generalversammlung gehören die alle vier Jahre stattfindende Wahl des Exekutivbüros oder die Verabschiedung des Haushaltes. Die Generalversammlung findet planmäßig einmal im Jahr zusammen.
Die Generalversammlung ernennt die Zentrale Schiedsrichterkommission (CCA), eine Lizenz- sowie eine Berufungskommision und Kommissionen mit den Verantwortungsbereichen Reglement und Strafen, Frauenfußball, Jugend, Organisation, Finanzen, Breitenfußball, Projekte und Medizin.
Exekutivbüro
Das Exekutivbüro (bureau exécutif) führt und repräsentiert den Verband während einer gewählten Amtszeit von vier Jahren, ernennt die Trainer der diversen Nationalmannschaften und reglementiert die Ausführung von Fußballwettbewerben.
Es zählt 20 Mitglieder, darunter den Präsidenten, drei Vizepräsidenten, einen Generalsekretär, einen Schatzmeister sowie Generalsekretäre mit besonderen Zuständigkeitsbereichen. Derzeitiger Präsident ist Zambendé Théodore Sawadogo, Generalsekretär Emmanuel Zombré.
Verwaltungsrat
Der Verwaltungsrat (conseil de gestion) besteht aus dem Exekutivbüro, sowie Vertretern der regionalen Ligen und Mitgliedsvereinen. Seien Aufgabe besteht darin, Entscheidungen zu treffen, die das Funktionieren des Verbandes gemäß der Ausrichtungen, Beschlüsse und Weisungen der Generalversammlung gewährleisten.
Verbandspräsidenten
Amtszeit Name 1960–1963 Maxime Ouédraogo 1964–1965 Adrien Tapsoba 1965–1966 Naon Charles Somé 1966–1980 Adrien Tapsoba 1980–1983 Michel Ilboudo 1983–1985 Nurukyor Claude Somda 1985–1986 Pierre Guigma 1988–1992 Félix Tiemtarboum 1992–1996 Souley Mohamed 1997–2002 Honoré Traoré 2002–2007 Seydou Diakité 2008– Zambendé Théodore Sawadogo Verwendete Literatur
- Bassirou Sanogo: La Longue Marche du football burkinabè. Survol historique 1935–1998. Sidwaya, Ouagadougou 1998
Weblinks
- Archivierte Website des Verbands bei archive.org (französisch)
Einzelnachweise
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